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Wie kann man Kreativität erlernen/freilegen..?

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Ist es tatsächlich Kreativität, um die es geht, wenn man die äußeren Umstände mit in Betracht zieht? Oder könnte man nicht auch sagen, daß wahre Kreativität von äußeren Umständen prinzipiell unbeeinflußt möglich ist und daß nur unser Denken und Handeln dem manchmal im Wege steht und manchmal vielleicht sogar nützlich sein kann? Insofern würde ich nicht widersprechen bezüglich obiger Aussage, sondern eher den Begriff sowohl als auch für sinnvoll erachten.

Mir ist noch nicht ganz klar, ob wir alle mit Kreativität wirklich "dasselbe" meinen.


LG
Frank
 

Alice2005

nicht mehr ganz neu

Der Aussage möchte ich dann doch widersprechen.
...
Ich persönlich bin auch am kreativsten und vor allem ausdauerndsten in der Umsetzung meiner Kreativität, wenn ich ausgeglichen und entspannt bin. Wenn mein System nicht damit beschäftigt ist, Probleme zu lösen, Krisen zu bewältigen, wenn es nicht unter Druck steht, weil so viel anderes bearbeitet und bewältigt werden muss.
Natürlich kann auch aus Depression oder gar Chaos Kreativität und Kunst entstehen, aber sicher nicht häufiger _gar signifikant häufiger_ als aus Ruhe und Harmonie.
Auch ausgeglichene Menschen haben Fantasie und Kreativität, denken Gedanken über alle möglichen Themen, nehmen die Welt wahr und entwickeln Ideen und Visionen. (Nach meinem Empfinden und meiner Logik können ausgeglichene Menschen all das eher viel umfassender und tiefgreifender, als unausgeglichene.)
Kreativität ist unbestritten von etlichen Voraussetzungen abhängig, aber von Unausgeglichenheit sicher nicht.
....

So sehe ich das auch. :daumenhoch
Und eine Depression würde ich in diesen Topf überhaupt nicht werfen, denn da laufen Prozesse völlig anders in der Wahrnehmung, kann man so schwer vergleichen.
 

Panta rhei

Colorjunkie

So sehe ich das auch. :daumenhoch
Und eine Depression würde ich in diesen Topf überhaupt nicht werfen, denn da laufen Prozesse völlig anders in der Wahrnehmung, kann man so schwer vergleichen.

"Depression" solltest du in diesem Falle nicht im Sinne einer psychischen Erkrankung verstehen. Ich nahm die Bezeichnung hier lediglich für den negativen Bereich auf einer Emotionsskala. Unausgeglichene Menschen bewegen sich emotional ja eher im negativen, denn im positiven Bereich.
 

Stille_Wasser

AP + AD (win), Knipse vorhanden, ;)

Ja, Depressionen bitte raus lassen - die Kreativität dieser Menschen wird dann freigesetzt, wenn sie keine mehr haben und die Welt plötzlich wieder Farben und Töne und andere Reize hat, die man vorher - in der akuten Phase - gar nicht mehr wahrnehmen konnte. (Kenne ich aus eigenem Erleben... )
 

Panta rhei

Colorjunkie

Ja, Depressionen bitte raus lassen - die Kreativität dieser Menschen wird dann freigesetzt, wenn sie keine mehr haben und die Welt plötzlich wieder Farben und Töne und andere Reize hat, die man vorher - in der akuten Phase - gar nicht mehr wahrnehmen konnte. (Kenne ich aus eigenem Erleben... )

Bitte noch mal lesen, was ich gerade schrieb, damit ein Missverständnis nicht fortgesetzt wird. Es ging nicht um depressiv erkrankte Menschen.

Himmel..., drücke ich mich wirklich so dermaßen unklar aus?
Sollte vielleicht ins Bett gehen.:oops:
 

Stille_Wasser

AP + AD (win), Knipse vorhanden, ;)

Verstehe ich schon, was du sagen wolltest - aber ich spreche da aus eigener Erfahrung. Obwohl - wenn es mir schlecht geht, zeichne ich trotzdem, meide aber Farben und die entstehenden Bilder sind auch eher gedrückt - drücken aus, wie es mir geht... hmm...
 

Severus

Evil Professor

ich glaube man kann Depression aber auch "verwerten" . ich würde allerdings sagen, das ist individuell verschieden.
(ich weiß beim Thema Depression auch wovon ich rede ).
Vielleicht ist es ja so, daß manche Menschen aus einem gewissen Leidensdruck heraus "schaffen" und andere das nur können, wenns ihnen gut geht und sie Zeit und Muße haben? Daß in so einem Fall Kreativität sozusagen als Überdruckventil fungiert?

Freut mich übrigens, daß das Thema Euch gefällt und auch so tolle Denkansätze und eine wirklich interessante Diskussion hervorbringt,
 
P

Pixelverwender

Guest

Müsste man mal nach entsprechenden Statistiken sehen, in welchen Zeiten (unter welchen gesellschaftlichen Bedingungen) jeweils mehr Kreativität in Form von Kunst und Innovation auf den Markt kommt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ausgerechnet schwierige Zeiten sind, in denen Menschen besonders intensiv schöpferisch tätig sind.
Ich wüsste jetzt auch nicht, dass oder ob es Statistiken darüber gibt, aber ich habe durchaus den Eindruck, dass Menschen in Situationen gesellschaftlicher Umbrüche, Unruhen, wirtschaftlicher Krisen mehr Kreatives hervorgebracht haben, sei es in der Malerei, im Literaturbereich oder der Musik.
Mit Unausgeglichenheit meine ich auch nicht dieses völlig unter Druck stehen, sondern eine emotionale Unausgeglichenheit, die ich ja nicht als etwas Negatives ansehe.
Unausgeglichen im Sinne von „das Pendel schlägt gerade in eine bestimmte Richtung aus“. Schwer, das verständlich zu beschreiben. Sagen wir mal so: Es ist ein sonniger Tag, Du bist ausgeschlafen, gehst in Deinen Garten und bist gut gelaunt. Auch DAS ist eine Art von Unausgeglichenheit – hier halt in die positive Richtung.
 
P

Pixelverwender

Guest

Vielleicht ist es ja so, daß manche Menschen aus einem gewissen Leidensdruck heraus "schaffen" und andere das nur können, wenns ihnen gut geht
Auch das „wenns ihnen gut geht“ ist meiner Meinung nach eine emotionale Unausgeglichenheit, wenn auch eine erfreuliche.
 

Panta rhei

Colorjunkie

Mit Unausgeglichenheit meine ich auch nicht dieses völlig unter Druck stehen, sondern eine emotionale Unausgeglichenheit, die ich ja nicht als etwas Negatives ansehe.
Unausgeglichen im Sinne von „das Pendel schlägt gerade in eine bestimmte Richtung aus“. Schwer, das verständlich zu beschreiben. Sagen wir mal so: Es ist ein sonniger Tag, Du bist ausgeschlafen, gehst in Deinen Garten und bist gut gelaunt. Auch DAS ist eine Art von Unausgeglichenheit – hier halt in die positive Richtung.

Hmmm...., nach deiner Definition wäre das dann aber ein normaler Zustand der Ausgeglichenheit, in dem wir uns hoffentlich größtenteils und die meiste Zeit befinden, und nicht das, was man unter "Unausgeglichenheit" versteht.

Es gehört zu unserer psychischen Gesundheit und also Ausgeglichenheit, dass wir unsere Umwelt angemessen wahrnehmen und auch emotional angemessen reagieren können, weshalb zu einer psychischen Ausgeglichenheit auch gehört, dass wir jeweils angemessen die ganze Klaviatur der Emotionen bespielen können.

Eine "Unausgeglichenheit" tritt dann ein, wenn die Pendelausschläge von einem "normalen" und angemessenen Maß abweichen, ihre Wechsel zu häufig und intensiv (und gar ohne Auslöser) erfolgen und also schon rein "sprachbildlich" zu erkennen ist, dass sich jemand in Unruhe, nicht im Gleichgewicht, in Dysbalance befindet. Heftigste Unausgeglichenheit würde eine bipolare Störung darstellen, bei der die Wechsel zwischen Manie und Depression pathologische Formen annehmen ("himmelhoch jauchzend/zu Tode betrübt" ).

Aber auch ohne solche Dimensionen anzunehmen, wird Unausgeglichenheit grundsätzlich als eine negative Situation empfunden ("ich bin glücklich, weil ich so schön unruhig und unausgeglichen bin." hast auch sicher du noch niemanden sagen gehört.).
Da es sich bei Unausgeglichenheit also um eine schwierige, belastende, unzufriedene Situation handelt, wird sie eben auch von einer grundsätzlich eher negativen Gefühlslage begleitet. Man befindet sich emotional also eher im Keller, denn auf "Wolke 7".

Wenn man also deine letzte Erklärung für Unausgeglichenheit zu Grunde legt, dann hast du den Begriff falsch verwendet, da du nur eine normale Ausgeglichenheit bezeichnest, und dein Hinweis auf die gesteigerte Kreativität in Zeiten der Unausgeglichenheit wäre ebenso falsch.
 
Zuletzt bearbeitet:
P

Pixelverwender

Guest

Da es sich bei Unausgeglichenheit also um eine schwierige, belastende, unzufriedene Situation handelt, wird sie eben auch von einer grundsätzlich eher negativen Gefühlslage begleitet. Man befindet sich emotional also eher im Keller, denn auf "Wolke 7".

Ich glaube, da liegt der Knackpunkt; sieh es mal wertungsfrei von einer physikalischen Warte, um beim Pendel zu bleiben. Ist das Pendel ruhig und in der Mitte, ist Ausgeglichenheit der Kräfte gegeben. Tendiert das Pendel zu einer Seite (egal, zu welcher), ist eine Unausgeglichenheit vorhanden. Wie wir die empfinden, ist natürlich wieder eine andere Sache. Unausgeglichenheit also im Sinne von „kein neutraler Zustand“.
Da denke ich auch an Picturehunters Bemerkung mit dem Ego zurücknehmen. Das bedeutet ja nicht, seine Emotionen zurückzunehmen, sondern viel mehr, sensibel (auch) in sich hineinzuhorchen. Das wäre für mich dann solch eine Situation, in der man „entspannt und ausgeglichen“ genug ist, um die Dinge aufzuspüren und auszudrücken, die einen (bezüglich der Kreativität) beschäftigen.
Ist Kreativität also vielleicht ein kleines Pflänzchen, welches bei uns den Großteil der Zeit mit dem Müll des Alltags verschüttet ist, und bei dem man daher kleine Veränderungen oder zartes Wachstum nicht mehr wahrnimmt?

Wenn das hier so weiter geht, sollten wir aus dem Thread vielleicht ein Buch machen ;)
 

Panta rhei

Colorjunkie

Ist es tatsächlich Kreativität, um die es geht, wenn man die äußeren Umstände mit in Betracht zieht? Oder könnte man nicht auch sagen, daß wahre Kreativität von äußeren Umständen prinzipiell unbeeinflußt möglich ist und daß nur unser Denken und Handeln dem manchmal im Wege steht und manchmal vielleicht sogar nützlich sein kann? Insofern würde ich nicht widersprechen bezüglich obiger Aussage, sondern eher den Begriff sowohl als auch für sinnvoll erachten.

Mir ist noch nicht ganz klar, ob wir alle mit Kreativität wirklich "dasselbe" meinen.

Kreativität ist eine "innere Fähigkeit", die wir von Mutter Natur mitbekommen haben, weil sie ein Motor der Evolution ist. Ohne Kreativität gäbe es kein Leben und schon gar keine Weiterentwicklung.

Das Maß, in dem wir kreativ sind, oder die Bereiche, in denen wir kreativ sind, sind recht individuell und unterschiedlich.

Aber unsere innere Fähigkeit kreativ sein zu können, wird natürlich durch unsere Wahrnehmung angeregt und beeinflusst, sodass man sie eben NICHT von Außenbedingungen abkoppeln kann. Alles, was wir wahrnehmen, nimmt Einfluss auf unsere Kreativität. Wie wir unsere Wahrnehmungen jeweils kreativ verarbeiten, ist jedoch von unserer ganz individuellen und von äußeren Bedingungen unbeeinflussbaren Fähigkeit zur Kreativität abhängig.
 

Panta rhei

Colorjunkie

Ich glaube, da liegt der Knackpunkt; sieh es mal wertungsfrei von einer physikalischen Warte, um beim Pendel zu bleiben. Ist das Pendel ruhig und in der Mitte, ist Ausgeglichenheit der Kräfte gegeben. Tendiert das Pendel zu einer Seite (egal, zu welcher), ist eine Unausgeglichenheit vorhanden. Wie wir die empfinden, ist natürlich wieder eine andere Sache. Unausgeglichenheit also im Sinne von „kein neutraler Zustand“.

Genau über diese/deine Aussage bin ich ja gestolpert.
Das Missverständnis liegt bei dir, da so, wie du jetzt gerade "Unausgeglichenheit" definierst, du eingentlich den normalen Zustand von Ausgeglichenheit beschreibst, zu dem nun mal ein gesundes Schwingen des Pendels gehört.

Deine Idee, dass nun also im Zustand der Unausgeglichenheit, der Geist besonders kreativ ist, ist nach üblichem Sprachgebrauch und Verständnis eben nicht nur missverständlich, sondern falsch.

Was du meinst, ist die Tatsache, dass besonders intensive Emotionen unsere Kreativität häufig auch besonders intensiv anregen und was das angeht, kann ich dir unumwunden zustimmen.
Da schließt sich aber wieder der Kreis zu unserer Wahrnehmung und dem kreativen Umgang mit entsprechenden Auslösern und Reizen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Severus

Evil Professor

Was du meinst, ist die Tatsache, dass besonders intensive Emotionen unsere Kreativität häufig auch besonders intensiv anregen und was das angeht, kann ich dir unumwunden zustimmen.
Vielleicht könnte man sagen Kreativität bedeutet Reize schöpferisch umzusetzen? Und je geringer der Reiz sein muß, desto kreativer? *grübel*
 

Panta rhei

Colorjunkie

Vielleicht könnte man sagen Kreativität bedeutet Reize schöpferisch umzusetzen? Und je geringer der Reiz sein muß, desto kreativer? *grübel*

Du magst es gerne ganz einfach, was? Aber ich glaube, so ganz einfach ist das dann doch nicht.
Wie kreativ ein Mensch ist, hängt maßgeblich von seinen individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten ab. Alleine massenhafte Reize würden also einen nicht sonderlich kreativen Menschen noch immer nicht zum Kreativnick machen können.
 

Severus

Evil Professor

Du magst es gerne ganz einfach, was?
Das klingt jetzt irgendwie nicht sehr freundlich, aber vielleicht kommt das ja nur so rüber...
Und nein, ich mags nicht gerne "ganz einfach", ich versuch nur dahinter ein Grundprinzip zu erkennen und das scheint mir zumindest eine Möglichkeit zu sein.
Mal anzunehmen, daß ein sehr kreativer Mensch schon aus einer vagen Idee, einem "Reiz", den ein anderer vielleicht garnicht bemerkt, was machen kann, während ein anderer dazu lange Erklärungen braucht oder einen sehr starken Reiz, scheint mir als Arbeitshypothese so schlecht auch nicht.
Je kreativer, desto weniger "Ausgangsmaterial" wird benötigt?
 

Stille_Wasser

AP + AD (win), Knipse vorhanden, ;)

... weniger Ausgangsmaterial? Nein, glaube nicht - das Ausgangsmaterial ist ja mehr oder minder gleich. Eher die Aufmerksamkeit dafür - die einmal breitgefächerte Aufmerksamkeit und für den anderen Typ die Geradlinigkeit und die Konzentration darauf, eins nach dem anderen "abzuarbeiten". Soll heißen, der Kreative nimmt mehr Möglichkeiten wahr und probiert sie aus. Weniger Kreative brauchen mehr Anleitung und arbeiten gerne genau nach. Das ist nicht abwertend gemeint, denn das genaue Nacharbeiten ist ja auch eine Möglichkeit, sich mit Techniken vertraut zu machen.
 
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