AW: Wie macht man so gute HDR-Bilder?
Also noch mal unabhängig vom Stil, ob übertrieben, natürlich, Illustration oder sonstwiebunt:
HDR heißt zunächst mal, dass ein Bild erstellt wird, dass über den normalen Kontrastumfang einer Kamera hinausgeht. Dazu braucht man zunächst mehrere unterschiedlich lang belichtete Aufnahmen desselben Motivs (vom selben Kamerastandpunkt, mit dem selben Objektiv, i.d.R. mit der selben Blende, aber mit unterschiedlichen Belichtungszeiten oder unterschiedlichen ISO-Einstellungen).
Diese unterschiedlichen Belichtungen werden sozusagen "ineinander gerechnet". Das geht von Hand (relativ aufwändig aber gut über Ebenenmasken als DRI) oder mit Hilfe von Programmen (PS, Photomatix, Oloneo PhotoEngine u.v.a.).
Dann hast du ein HDR-Bild. Dann kann z.B. im Himmel noch Zeichnung vorhanden sein, ohne dass die Wolken im zu hellen Bereich ausreißen. Und gleichzeitig können im Schatten noch Details sichtbar bleiben. Solche Bilder kann aber weder ein normaler Monitor noch ein Drucker überhaupt wiedergeben. Deshalb werden diese Bilder dann im Kontrastumfang wieder zusammengedrückt. Das nennt man "Tonemapping". Dabei entstehen je nach Einstellung diese quietschbunten Bilder, die meisten Menschen mit HDR in Verbindung bringen, oder ein gut ausgewogenes Bild mit vielen Motivdetails, die nur der Fachmann als (ehemaliges) HDR-Bild erkennt. Am Ende des Prozesses steht nämlich wieder ein LDR-Bild (low definition range).
Die Usprungsbilder sollten schon scharf und kontrastreich sein. Dazu darf das dunkelste Bild nach Möglichkeit keine ausgefressenen (zu hellen) Stellen haben und das hellste Bild darf keine zugelaufenen (zu dunklen) Stellen aufweisen.
Die Kunst kommt dann hinterher, bei den Einstellungen ... damit das wirklich gut aussieht, braucht es Erfahrung und Übung.
Gruß,
Gerald
PS: Ich habe mal drei Bilder als Beispiel angehängt. Das ist ein völlig anderer Stil, als der von Dir angesprochene, aber so siehst Du die Vorgehensweise (Kirche Ta' Pinu auf Gozo):
Dunkle Version (obwohl ein Fenster immer noch überstrahlt ist, das habe ich aber zu spät entdeckt.
"Normal belichtete Version"
Helle Version (obwohl es auch hier noch ein paar Schatten gibt. Der Kontrast in der Kirche war sehr hoch.)
Und hier das Endergebniss:
Zudem noch gerade gerichtet und zugeschnitten.