Wohnung Innenraum fotografieren

Androbasti · 08.06.2013

Hallo,
ich möchte in naher Zukunft meine Wohnung verkaufen und natürlich schöne Fotos machen.

Ich werde wahrscheinlich Ende der Woche ein Weitwinkel Tokina AT-X Pro 11-16mm 2.8 DX und den Metz 52 AF-1 bekommen.

Insbesondere quälen mich die drei Fragen. Natürlich sind allgemeine Tipps herzlich Willkommen.

1: Soll ich blitzen, indirekt beleuchten oder komplett nur Sonnenlicht nehmen?
2: Wie kann ich Kleine Räume (Bad, ca. 4 qm) gut fotografieren?
3. Sind die Verzerrungen mit diesem Weitwinkel wirklich so stark und kann man dies gut (verhältnismäßig einfach) korrigieren?

MfG

randacek_pro · 08.06.2013

AW: Wohnung Innenraum fotografieren

Das heißt, es sollen jetzt keine "künstlerischen" Interieur-Bilder werden, sondern einfach "passable" Bilder, zur Bewerbung deiner Immobilie?

Grundsätzlich gilt es, noch vor der Technik, zu fragen: "was will ich zeigen?", das heißt, du willst hier einerseits "Schokoladenseiten" hervorheben (natürlich nicht übertrieben, klar), um Werbung zu machen, andererseits geht es darum, potenziellen Interessenten einen guten Eindruck zu bieten...
Plane daher mögliche Ansichten und Perspektiven schon mal theoretisch vor dem Abdrücken.

Wenn genug Sonnenlicht da ist, da es eine betont helle Wohnung ist, gibt das doch auch einen guten Eindruck der tatsächlichen Situation, so dass ich auf jeden Fall versuchen würde, diese Ansicht mit einzubeziehen.

Hast du auch ein Stativ?
Manchmal kann es etwas "komisch" wirken, wenn man Innenraum-Bilder aus Augenhöhe macht, besonders, da die Kamera dann eine leichte Neigung bekommen kann, wenn man sie nach unten schwenkt. Eventuell wäre hier ein Standpunkt etwa in Taillenhöhe und dafür mit kürzerer Brennweite günstiger.
Je mehr du deine Wohnung präsentieren willst, desto sinnvoller kann es sein, dir auch mal paar Beispiele aus (Online-)Magazinen zur Innenausstattung anzusehen, um das Feeling für den Look der Bilder zu bekommen.

Ich hab das Tokina nicht, kann also daher nichts an Erfahrungen beisteuern.
Bedenken sollte man vielleicht aber auch, dass manches, was für "Verzeichnungen" gehalten wird, eher auf ganz normalen physikalischen Grundlagen basiert und somit keine "Objektivfehler" sind.

Grüße

fofra · 08.06.2013

AW: Wohnung Innenraum fotografieren

Hallo,
stell die Kamera auf jeden Fall auf ein Stativ. Dann richte sie exakt horizontal und vertikal aus. Sobald Du die Kamera kippst, bekommst Du stürzende Linien! Du könntest den Blitz von der Kamera nehmen und z.B mit einem Funkauslöser zünden. Damit kannst Du indirekt in die Bereiche Deiner Zimmer blitzen, die vom Sonnenlicht nicht erreicht werden.
Wenn Deine Wohnung noch eingerichtet ist, macht es sich oft auch gut, die Zimmerbeleuchtung mit einzubeziehen. Das schafft meistens einen gemütlicheren Eindruck. Dabei solltest Du aber auf den Weißabgleich achten, da Du ja mit unterschiedlichen Farbtemperaturen arbeitest. Zu kurze Brennweiten ergeben durch den geringen Aufnahmeabstand eine übertriebene Perspektive. Dein Wohnzimmer sieht dann wie ein Ballsaal aus.
viele Grüße

HansHansa · 08.06.2013

AW: Wohnung Innenraum fotografieren

Nimmst Du noch einen Nodalpunktadapter und machst Panos ;-)

http://0815seiten.de/panoramen/wohnung/aussen.html

SteffenHH · 09.06.2013

AW: Wohnung Innenraum fotografieren

HansHansa schrieb:
Nimmst Du noch einen Nodalpunktadapter und machst Panos ;-)
http://0815seiten.de/panoramen/wohnung/aussen.html

Deine Wohnung? Schick schick

Wie bereits schon erwähnt, benutze auf jeden Fall ein Stativ.
Ich hab selber jetzt kein Objektiv mit 11mm, weiß deswegen jetzt nicht wie weitwinklig das ist. Jedoch würde ich auf keinen Fall versuchen das komplette Zimmer auf den Sensor zu quetschen wenn sonst so eine starke Verzeichnung bei rauskommt, denn so kann sich ein potentieller Käufer nur sehr schwer den echten Raum vorstellen.

Die Panorama Idee finde ich gar nicht schlecht, was ich aber noch auf jeden Fall empfehlen würde ist HDR. So bekommst du auch dunkle Ecken etc.. auf die gleiche Helligkeit. (Bei der Bearbeitung nicht übertreiben und "natürlich" aussehen lassen.

Ansonsten kannst du dir hier mal ein paar Anregungen ansehen:

Muchos saludos
Steve

kontext · 09.06.2013

AW: Wohnung Innenraum fotografieren

gute Idee mit dem perspektivischem Blick des Stativs!

LG

derwerner · 09.06.2013

AW: Wohnung Innenraum fotografieren

Ganz kurz: Stativ, vorhandenes Licht, WW-Perspektive nicht übertreiben (der Schuß geht nach hinten los, wenn Interessenten die Wohnung "natura" besichtigen)!
Von kleineren Räumen besser verschiedene Ansichten machen.

HansHansa · 09.06.2013

AW: Wohnung Innenraum fotografieren

nostress schrieb:
Deine Wohnung? Schick schick

Nee, meine Frau hätte sie aber gleich genommen.
Lag aber auch am Ar*** der Welt.

Verkäufer wollte es so fotografiert haben.

Androbasti · 09.06.2013

AW: Wohnung Innenraum fotografieren

Erstmal danke für die hilfreichen Tipps.
Stativ ist auch vorhanden. Habe leider mein 18-55 Kit nicht hier, sonst könnte ich schon mal üben. 50er ist doch ein wenig zu groß.
Da ich viele, große Fenster habe hoffe ich das Wetter spielt mit und ich versuche größtenteils vorhandenes Licht zu nehmen evtl. mit HDR.

@HansHansa
Gute Idee mit dem Panorama, werde mich da auf jeden Fall noch ein bisschen einlesen.

Ich hoffe, dass ich Ende der Woche Bilder machen kann, dann werde ich euch ein paar präsentieren und Kritik aufnehmen ;-)
Danke.
MfG

northC · 09.06.2013

AW: Wohnung Innenraum fotografieren

Es wurden ja schon einige Tipps gegeben. Ich würde auch sagen wichtig ist es ein Stativ zu nehmen damit man zwecks Schärfe mit kleiner Blende (z.B. 11 oder 13) und ISO 100 fotografieren kann (IS auf dem Stativ abschalten). Ich würde versuchen so viel Licht wie möglich in die Räume zu bringen, also alles an Lampen einschalten was da ist. Blitzen würde ich nur mit einem Aufsteckblitz indirekt über die Decke.
Ein HDR würde ich persönlich nicht machen. Da sieht auch der Laie sofort das an dem Bild etwas gemacht wurde. Es sei denn man macht es wirklich sehr dezent. Ich würde in RAW fotografieren und dort die Belichtung nach oben drehen und die Tiefen zusätzlich anheben. Zusätzlich noch Weißabgleich je nach dem wie die Mischlichtsituation es zulässt. Die Farbe von Bodenbelägen, Fenster und Türen sollten schon halbwegs passen. Dann die Bilder in die schon zur Veröffentlichung gedachte Pixelgröße konvertieren (diesen Schritt auf keinen Fall einer Software beim Upload in ein Onlineportal überlassen) und ordentlich nachschärfen.

Gruß