AW: 4K aufnahmen mit Canon Eos 5D Mark 3 möglich?
Also in zahlreichen Stockbörsen wie Pond5 kann man 4k-Videos bereits anbieten bzw. sind sie auch schon zahlreich vertreten. Will sagen: ich könnte vermutlich heute schon Abnehmer dafür finden.
Allerdings ist auch mir - als Stock-Filmanbieter - die Brücke noch zu lang. Bislang habe ich das Ganze mit Geräten am oberen Ende der Consumer-Geräte zum Laufen gebracht (oder Einschränkungen in Kauf genommen - wg. nur Licht- und Schönwetter-Geräte wegen lichtschwacher Gesamtkonstruktion). So schön es wäre, heute schon 4K mit 60FPS oder auch FullHD mit 120 FPS anbieten zu können: die Investition in die Geräte würde *mein* Business wohl unrentabel machen, da ich soviel wohl nicht einspiele (gut ... vielleicht weil ich kein 4K habe????? Na ja, die meisten meiner Kunden kaufen sogar eher eine kleine Web-Auflösung obwohl FullHD verfügbar ist).
Soweit ich sehe sind die 4K-Anbieter in meinem Umfeld Leute, die sich z.B. auch Hubschrauberflüge und einen Lastwagen voll Filmlicht für Szenen buchen. Klar - solche super geplanten Dinger verkaufen sich dann auch exzellent, wenn einer DIE Szene von Manhatten haben will. Da fallen dann die Kosten für 4K-Geräte nicht mehr so ins Gewicht. Ebensowenig die Miete für eine PhantomFlex mit ihren 2500 fps - man kriegt halt einzigartige Szenen mit sowas.
Aber: das ist Business, eine Kalkulation. Es muss sich lohnen.
Momentan ist meines Wissens in dieser Klasse die hochwertigste Kombination aus Kamerasensor und Framerate in den Upper-Class-Vollformat-Geräten von Sony verfügbar: immerhin FullHD mit 50 oder 60 fps (müßte ich nachsehen). Die Hersteller Nikon und Canon kommen bei den Vollformat-DSLRs derzeit leider nicht über 30 fps hinaus (was bei Bewegungen regelmässig blöde aussieht, Rolling Shutter-Effekte) - in FullHD natürlich. Canon könnte - die C-Serie kann das ja wohl - aber die Dinger kosten noch mehr.
Trotzdem hänge ich als Filmer sehr an Canon, weil deren Fernsteuerung über das EOS-Tool schon stark ist. Mehr fps wäre cool (darum bin ich auch von 5DMark3 etwas enttäuscht und überspringe sie), aber der Komfort vom 10"-Tablet oder Notebook aus alles richtig im Preview zu haben und steuern zu können, ist riesig. Erspart unendlich Mehr-Fachaufnahmen, getrashte Drehs etc.
Mir fielen da noch die BlackMagic-Dinger ein - die haben auch einen besseren Codec als den H.264, den die meisten DSLRs mit sich bringen. Da war eine mit 4k für ungefähr 4k Geld, meine ich.
Im Rahmen Deiner Ausbildung spielt doch aber der Business-Aspekt nicht so eine große Rolle, denke ich. Da soll doch sicher das Begreifen und Beherrschen der Technik eine Rolle spielen und nicht, ob die Ergebnisse Ready-to-Sell sind. Eine 4K-Kamera unterscheidet sich in diesem Punkt sicher kaum von einer FullHD-Kamera. In späteren Produktionen mietet man ohnehin meist das Equipment - dann auch Specials wie die PhantomFlex, wenn man sowas nunmal braucht - und stellt es dem Kunden als Spesen in Rechnung bzw. hat ein Projekt-Budget. Selbst wenn Du jetzt in eine sündhaft teuere Kamera investierst, hast Du andauernd wieder irgendetwas nicht, dass man sicher für eine Szene braucht (Kran/Jib, Dolly, Schienen, externer Monitor, FollowFocus, Drohne etc.) und konzeptionell/gestalterisch wichtiger ist als mehr Pixel.