Anfang der 1940er Jahre: Deutsche Flieger bahnen sich ihren Weg in den schwedischen Luftraum und erkunden das Feindgebiet. Einige stürzen ab und hinterlassen brauchbares Equipment – darunter eine funktionstüchtige Luftüberwachungskamera. Das Militär will sie nachbauen lassen, eins zu eins, und erster Ansprechpartner ist beinahe zwangsläufig ein Mann namens Victor Hasselblad.
Bereits in dieser Zeit bekannt als Kameraexperte und mit einer fotostarken Familientradition im Rücken, soll er die Anfrage, ob er das Gerät exakt nachbauen könne, mit folgenden Worten beantwortet haben: „Nein, aber ich kann eine bessere herstellen.“ Es folgten ein Schuppen, der zur ersten Werkstatt umfunktioniert wurde, Reverse-Engineering, die HK 7 und die Firmengründung samt Serienproduktion. Das war 1941.
75 Jahre später stellt Hasselblad die neue vor und zelebriert zumindest in den ersten 51 Sekunden des folgenden Videos das eigene Jubiläum:
Die gezeigte Kamera wurde komplett neu entwickelt und bringt als „H6D-100c“-Variante 100 und als „H6D-50c“-Variante exakt die halbierte Anzahl an CMOS-basierten Megapixeln. Ein paar Spezifikationen im Überblick:
- min. Verschlusszeit: 1/2000 s
- max. ISO-Wert: 12.800
- USB 3.0 (Typ C), HDMI, WLAN
- LCD-Touchdisplay, inkl. Live-View-Ansicht
- SD- und CFast-Steckplatz
- Kompatibel zum H-Objektivprogramm
- Bildbearbeitung: Phocus 3.0 mit neuer Benutzeroberfläche
Bildquelle: Hasselblad
Preise?! 22.900 € für die 50-Megapixel und 28.900 € für die 100-Megapixel – naja, vielleicht irgendwann einmal ... In der Zwischenzeit kann man sich aber zum 75. ruhig mal die Zeit nehmen und die durchlesen. Darin ist im Detail zu erfahren, was vor und auch nach Victor Hasselblad und der kleinen Legende aus dem Jahr 1941 geschah.
Euer Jens
Bildquellen: Vorschau – Hasselblad; Titel – Screenshot aus dem Video „Hasselbad H6D – A New Chapter In Medium Format Photography“ von Hasselblad