AW: Adobe Creativ Cloud sinn oder Schwachsinn??
Hier mal ein schöne Auszug aus dem Newsletter (05.10.2012) von Cleverprinting zu dem Thema:
>>>> SPECIAL Kostenfalle Creative Suite
Raus aus dem Update-Zwang - rein in die Abofalle?
Die Unzufriedenheit bei den Selbständigen sowie in den kleinen und mittleren Agenturen wächst: Schon wieder eine neue Version der CS-Suite, schon wieder Kosten für alle Arbeitsplätze. Ein kurzer Blick zurück: Im November 2008 stellte Adobe die CS 4 vor, dann 18 Monate später, im Mai 2010 die CS5. Gerade mal ein Jahr später erschien die Version 5.5 und wieder ein Jahr später, im Mai 2012 die CS6. Schnell stellt sich die Frage, ob man bei diesem Update-Spiel von Adobe jede Runde mitspielen muss. Das Aussetzen allerdings kann auch ins Auge gehen, wie sich in den letzten Monaten gezeigt hat.
Upgrade nur bis Ende 2012
Im Herbst 2011 verkündete nämlich der Software-Riese, dass nur noch Besitzer der aktuellen CS5 ein vergünstigtes Update auf CS6 erwerben können. Mit den vergangenen Update-Zyklen bedeutet das gleichzeitig, dass man mindestens etwa alle zwei Jahre seine Suite aktualisieren muss, um die Berechtigung auf ein Update zu behalten. Anwender von CS2 bis CS4 mussten also rasch auf die CS5 aktualisieren, was großen Protest unter den Anwendern genauso wie unter Photoshop-Größen wie Scott Kelby hervorrief. Kurz darauf ruderte Adobe zurück und verkündete, dass bis Ende 2012 Benutzer von CS3 und CS4 auf CS6 upgraden können. Ab Januar 2013 also verfällt diese Möglichkeit und dann muss man erst auf CS5 updaten, damit dann zur CS6 aktualisiert werden kann. Adobe hat sich mit dieser Zwischenlösung nicht leicht getan, entstand sie doch aus einem Zwang heraus, weil zu viele und wohl auch zu bedeutende Anwender protestieren. Jetzt weist Adobe ausdrücklich daraufhin, dass diese Möglichkeit eine Übergangslösung ist, begründet durch den Rhytmuswechsel der Veröffentlichungen. Zukünftig werden immer nur die letzten beiden Versionen upgradefähig sein, was in diesem Fall die Version 5.0 und die Version 5.5 wären.
Welche Produkte müssen aktuell sein?
Aber ist denn wirklich die ganze Suite an jedem Arbeitsplatz nötig? Betrachen wir die Bestandteile doch einmal etwas genauer: Photoshop und InDesign, zwei Programme, für die es wohl kaum Alternativen gibt. Allerdings seien wir doch mal ehrlich: Wer nutzt die neuesten Filter in Photoshop? In der Standardbildbearbeitung wird zu 90 Prozent freigestellt, an den Gradationkurven gedreht und Farbstiche entfernt. Alles andere sind eher Ausnahmen. Ähnliches gilt für InDesign: Wer tagtäglich seine Standard- Layouts erstellt, käme sicherlich auch mit der CS4 schnell und komfortabel zum Ziel.
Illustrator ok, wer arbeitet heute wirklich noch viel mit Illustrator? Ein Großteil der Bearbeitungsfunktionen findet man auch in InDesign. Die Software ist nötig, ja. Aber auch auf mehreren Arbeitsplätzen? Sicherlich nicht. Das gleiche gilt für Acrobat: Eine Version auf einem separaten Rechner, der gerne ungestört PDFs erzeugt, sollte doch in vielen Agenturen genügen. Dreamweaver - ach ja, stimmt, da war doch was. Benutzt jemand Dreamweaver? Der eine oder andere. Aber noch lange kein Grund, es auf jedem Rechner zu installieren, genauso wie die Spezialisten After Effects oder Premiere, die in der klassischen Agentur kaum Anwendung finden. Leider, leider lassen sich aber einzelne Produkte aus der Suite heraus nicht aktualisieren. Wer also einmal viel Geld für die Design Premium 5 ausgegeben hat, kann jetzt nicht "nur" Photoshop oder InDesign aktualisieren.
Rechenexemple
Wir haben uns gefragt, ob es bessere beziehunsgweise preiswertere Lösungen gibt als jedes Jahr aufs Neue die CS-Suite für alle Arbeitsplätze zu aktualisieren. Eine Beispielrechnung, bei der wir von einer Agentur mit acht Arbeitsplätzen und acht installierten Design-Suites ausgehen:
Variante 1:
Acht x Design & Premium, Updatepreis von CS5 auf CS6 sind 506 Euro pro Arbeitsplatz, macht insgesamt 4048 Euro.
Variante 2:
Nur bei zwei Arbeitsplätzen wird die Suite aktualisiert, macht 1012 Euro. Auf die restlichen sechs Arbeitsplätze kommen 4 x Photoshop als Vollversion (951,- Euro) mit insgesamt 5706 Euro und noch einmal 4 x InDesign Vollversion (950 Euro), also 3800 Euro. Macht insgesamt 10.518 Euro. Die Kosten liegen also bei über dem Doppelten.
Aber: Der nächste Aktualisierungszyklus kommt bestimmt. Und dann sind für InDesign und Photoshop nicht mehr die Vollversionen zu kaufen, sondern nur noch Updates. Das hieße bei unseren acht Arbeitsplätzen (nach heutigen Preisen):
2 x die Suite aktualisieren macht 1012 Euro. Viermal Photoshop-Update macht 1088 Euro und viermal InDesign-Update macht 1188 Euro. Somit belaufen sich die Gesamtkosten auf: 3288 Euro. Immer noch viel und nicht viel weniger als bei der ersten Variante. Auch Agenturen oder Unternehmen, die nicht überall die Suite, sondern jetzt bereits teilweise Einzelplatzlizenzen installiert haben, sparen sich die Vollversionen und zahlen direkt Update-Preise. Für sie könnte sich diese Variante rechnen.
Variante 3:
Lediglich bei Indesign kann es Probleme geben, wenn man sich mit neueren Versionen austauschen muss. Das vorgesehene Austauschformat, in das man speichert, um die Datei für ältere Versionen lesbar zu machen, funktioniert nicht einwandfrei. Man aktualsiert also für alle Fälle auf einem Rechner die Suite für 506 Euro, alle anderen Rechner behalten die alte Version. Dabei nimmt man in Kauf, dass man in zwei Jahren aus der Upgrade-Berechtigung herausfällt. Bleibt die Frage, welche Auswirkungen die Arbeit mit "alten" Versionen tatsächlich hat - wahrscheinlich weniger, als man im ersten Moment befürchtet.
Variante 4:
Gleichzeitig mit der Veröffentlichung von CS6 hat Adobe den Dienst Creative Cloud ins Rennen geschickt. Dabei zahlen die Abonnenten einen monatlichen Beitrag und können dafür alle Programme der Creative Suite CS 6 nutzen. Zudem stehen noch weitere Zusatzfunktionen bereit, und außerdem erhalten die Nutzer der Cloud grundsätzlich bestimmte Aktualisierungen früher als alle anderen Kunden.
Über die Cloud können wir nicht nur die Suite, sondern auch Einzelversionen abonnieren. In unserem Fall, bei 8 Rechnern, wäre das beispielsweise 2 x die Cloud für 37 Euro monatlich im ersten Jahr (gültig für bereits registrierte CS-Kunden), ab dem zweiten Jahr dann monatlich 62 Euro. Dazu kommen für 4 x InDesign und 4 x Photoshop jeweils 25 Euro monatlich, macht 200 Euro monatlich. Die Gesamtkosten für das erste Jahr liegen bei dieser Variante bei 3288 Euro, im zweiten Jahr bei 3888 Euro. Wenn man davon ausgeht, dass man etwa alle zwei Jahre upgraden "muss" und wir deswegen die Rechenbeispiele auf zwei Jahre beziehen, zahlt man bei dieser Beispielkonfiguration mit dem Abo ganze 7176 Euro.
Fazit:
Wer hauptsächlich die Suite installiert hat, muss dabei bleiben oder in den sauren Apfel beißen und einmalig viel Geld ausgeben, um Einzelplatzlizenzen zu kaufen, die sich dann auch einzeln aktualisieren lassen. Wer bereits einige Einzelplatzlizenen besitzt, sollte unbedingt die Variante 2 durchrechnen.
Variante 3 ist am günstigsten, birgt aber auch die größten Gefahren. Die vierte Variante der Creative Cloud rechnet sich in den seltensten Fällen. Zudem sind die Update-Ansprüche nicht genau geklärt, wenn man in ein paar Jahren wieder zurück zur Box-Version wechseln will.