Das Problem dabei: Nicht jeder Anwender braucht derlei komplexe und zuweilen auch verschachtelte Bedienelemente, wie sie von Adobe in den großen Desktop-Anwendungen entwickelt werden. Nicht selten verbringt man schließlich Jahre des Selbststudiums damit, eine Software wie InDesign oder Photoshop vollumfänglich bedienen zu können – Zeit, die den Menschen heute offenbar teilweise zu fehlen scheint.
Einfach, aber vor allem eines: schnellUm einen niedrigschwelligen Einstieg zu schaffen, wurde Creative Cloud Express vorgestellt, das das Vermächtnis von Adobe Spark antritt. Creative Cloud Express ist ein Dienst, der auf den Betriebssystemen Google Android und Apple iOS läuft und der sich zudem ganz simpel auch im Web per Browser abrufen lässt, dabei die kraftvollen Basis-Werkzeuge für grafisches Design bündelt und obendrein auch noch (erst mal) kostenlos ist.
Adobe lässt also in Creative Cloud Express pfiffige Arbeitswerkzeuge und smarte Algorithmen einfließen, die über Jahre hinweg entwickelt wurden, reduziert sie auf die etablierten Basisfunktionen und baut dadurch den Grad der Komplexität und Schwierigkeit ab: Das Ergebnis ist Einfachheit und ein Online-Tool für Anwender ohne grafischem Hintergrund.
Gerade die Nutzung zahlreicher Templates, der Einsatz von Farben, Fonts, vordefinierten Elementen und Bildern vom hauseigenen und kostenpflichtigen Dienst Adobe Stock, soll die Handhabung für Nicht-Grafiker sehr leicht machen. Zusätzlich gibt es für die perfekte Rezeptur auch noch Filtereffekte, damit alles schön modern und farbenprächtig ist. Adobe denkt hierbei nicht nur an Social-Media-Posts und das Zusammenklicken von Werbegrafiken mal eben zwischen zwei Meetings – auch Logos sollen sich damit gestalten lassen. Doch ob für diese Disziplin die richtige Zielgruppe adressiert wird, bleibt mal dahingestellt.
Monatliche Kosten ... und was es dazu gibtDas Preismodell steht in der Premium-Variante für stolze 11,89 € als monatliches Abo zur Verfügung, mit einer dreimonatigen Testversion, die erst mal kostenlos ist. Dabei sind alle Templates und Elemente frei zugänglich. Hinzu gibt es eine umfassende Bibliothek aus 160 Millionen Fotos von Adobe Stock, 20.000 Schriften, die Adobe Fonts spendiert, und neben 100 GB Gould-Speicher auch einige zusätzliche Premium-Funktionen, wie die Konditionen von Adobe hier zeigen.
Nicht die erste mobile Anwendung von AdobeWie wir in den letzten Jahren beobachten konnten, dreht sich das Karussell rund um den Geburtszeitpunkt und den Grabstein einiger Applikationen von Adobe ziemlich schnell. Just hat man sich an einen Dienst und Namen gewöhnt, fliegt er auch schon wieder aus der Angebotspalette, wie zuletzt zum Beispiel Illustrator DRAW und Photoshop Sketch. Beide münden ab 10. Januar 2022 vollumfänglich in den Funktionsumfang von Adobe Fresco. Ein ähnliches Schicksal traf Adobe Dimension, das nicht mehr zum Download bereit steht. Kein Zweifel: Adobe versucht sich neu zu erfinden, auch wenn dabei viel Kritik zurückbleibt und nicht jede Wette aufgeht, was bei manchem Kunden einen bitteren Beigeschmack und skeptische Fragezeichen hinterlässt, sobald die Lieblingsanwendung nicht mehr weiterentwickelt wird oder abrufbar ist.
Hoffen wir also, dass Creative Cloud Express tatsächlich die übliche Halbwertszeit mobiler Apps überleben wird und allen Nicht-Designern und Nicht-Grafikern, die einen barrierefreien Weg bevorzugen, langanhaltend Freude spendiert. Gewiss gibt es den Bedarf und auch eine Vielzahl an Nutzern, die exakt für ihre einfachen und übersichtlichen Bedürfnisse einen Dienst wie CC Express verwenden möchten. Mehr Informationen, Einblicke und Grafiken findet ihr auf der offiziellen Adobe Website.
Bildquelle: Website Adobe Creative Cloud Express