Moin alle zusammen
Dieser Thread ist wirklich super informativ! Dank an alle Mitstreiter!
Möchte noch mal kurz zu meinem Beitrag #5 in diesem Thread etwas ergänzen, bzw. updaten, denn in der Zwischenzeit haben sich einige Änderungen ergeben.
Ich hatte damals geschrieben, dass ich grad auf Capture One 10 umgestiegen bin. Doch etwas später musste ich leider zurück rudern, da sich heraus stellte, dass ich mit dem CO-Katalog nicht so arbeiten konnte, wie ich es gerne wollte. Ich hatte vor dem Kauf alles erfolgreich mit Hilfe der Testversion getestet mit ca. 25.000 Bildern und war absolut überzeugt davon, die ideale LR-Alternative gefunden zu haben. Auch ein Buch über CO habe ich mir angeschafft. Es sollte ja zügig voran gehen...
Alles Positive, was ich in Beitrag #5 über CO geschrieben habe, sehe ich auch immer noch so. Als ich jedoch mein gesamtes Bildarchiv (ca. 108.000 Bilder) dann irgendwann komplett im CO-Katalog hatte, musste ich leider feststellen, dass die Performance
dramatisch in die Kniee geht und normales Arbeiten mit dem Katalog nicht mehr möglich ist. Das Öffnen von Capture One dauerte mittlerweile 17 Minuten bevor ich überhaupt irgendetwas machen konnte. Das Löschen eines ungenutzten(!) Stichworts war nach sage und schreibe 32 Minuten abgeschlossen. 32 Minuten, in denen das Programm auf nichts reagierte, weil es erst einmal den gesamten Bildbestand auf das zu löschende Stichwort durchsucht hat, obwohl es in der Stichwortliste schon angezeigt hatte, dass es 0 Bilder mit diesem Stichwort gibt. Da ist in punkto Datenbankoptimierung noch ganz viel Luft nach oben ;-)
Das Entwickeln / Bearbeiten von Bildern eines neuen Imports hingegen ging flüssig und schnell vonstatten solange ich mich nur in diesem "letzten Import" bewegt habe. Absolut nichts zu beanstanden.
Der Umstand mit der Datenbank-Performance war aber dennoch nicht tragbar, so dass ich nach allen Selbsthilfeversuchen und Recherchen den Support kontaktierte in der Annahme, unwissend irgendetwas völlig falsch gemacht zu haben. Ich habe vom Support eine Unterstützung bekommen, wie ich sie bisher noch nicht erlebt habe. Wirklich herausragend und professionell gemacht. Im Login-Bereich kann man einen Case eröffnen und dort auch System-Infos und Log-Files hochladen, die in meinem Fall angefordert wurden. Liegt eine neue Antwort vor, bekommt man eine eMail-Benachrichtung und kann im Login-Bereich nachsehen.
Wir haben eine Woche lang täglich mehrfach hin- und hergemailt. Keine einzige Standard-Antwort, immer alles individuell auf mein Problem bezogen und sehr freundlich und vor allem auch verständlich geschrieben. Ich habe verschiedene sinnvolle und nachvollziehbare Vorschläge bekommen, die die Performance auch tatsächlich etwas verbessert haben und mit denen ich hätte leben können (z.B. Ausschluss von HDR-Dateien (DNG-Format), die in LR erstellt wurden), aber dennoch blieb letztendlich alles so langsam, dass es für mich in dieser Form nicht nutzbar war.
Die Alternative, mehrere Kataloge zu erstellen, z.B. nach Jahren gegliedert, kam für mich nicht in Frage, da ich die Funktionalität benötige, mein gesamtes Archiv zu durchsuchen (wie aus LR6 gewohnt). Mal ganz abgesehen davon habe ich natürlich schon auf meinen Festplatten eine entsprechende Gliederung nach Datum / Jahren. Und da ich überwiegend Landschaft, Natur und etwas Wildlife fotografiere, bietet sich auch das Arbeiten mit Sessions nicht an. Das ist eher geeignet für diejenigen, die tagtäglich mehrere Shootings veranstalten etc. Sehr verbreitet in der Fashion-Szene und im Zusammenhang mit Tethered Shootings im Studio. Da macht es aber auch absolut Sinn!
So kam es dann also letztendlich dazu, dass der Support keine (für mich!) passende Lösung gefunden hat und ich vorsichtig angefragt habe, ob ich vielleicht das Geld zurück bekommen könnte. Das ist normalerweise bei keiner Software-Firma, die Testversionen anbietet, möglich. Dafür gibt's ja die Testversionen. Aber man ist mir hier nach dem einwöchigen Support-Marathon großzügig entgegen gekommen. Die Software wurde deaktiviert und ich bekam den vollen Betrag erstattet.
Das ist eine Info, die ich euch hier an dieser Stelle nicht vorenthalten wollte. Ich finde den Support wirklich erwähnens- und lobenswert! Wer sich also (nach eingehender Testphase unter absolut echten Bedingungen bitte) für Capture One entscheidet, kann sicher sein, nicht nur einen hervorragenden Raw-Konverter zu bekommen, sondern auch in guten Support-Händen zu sein.
Ich persönlich finde es sehr schade, dass es für mich aufgrund meines großen Bildbestandes (ca. 108.000 Fotos) und der Anforderung, diesen in einem einzigen Katalog zu haben und durchsuchen zu können, nicht funktioniert hat. Ich werde CO aber definitiv im Auge behalten. Der Support hat verlauten lassen, an der Datenbank-Performance ohnehin kontinuierlich zu arbeiten. Mein Eindruck: man ist sich des Problems absolut bewusst. Mal sehen, wie sich das entwickelt. Ich bin da langfristig recht zuversichtlich. Die Katalogfunktion von CO ist ja noch relativ jung. Die neue Version CO 11 konnte ich aus Zeitmangel leider bis jetzt noch nicht testen.
In der Zwischenzeit bin ich zu meinem geliebten DxO zurück gekehrt (habe ich vor und auch teilweise während meiner LR-Zeit schon genutzt) und bin nun bei der neuesten Version DxO Photo Lab gelandet. Gewohnte Umgebung für mich mit vielen Verbesserungen (u.a. U-Point-Technologie) gegenüber vorheriger Versionen. Auch die NIK-Filter funktionieren direkt aus DxO heraus als externes Bearbeitungsprogramm (natürlich über den Umweg, vorher z.B. ein TIF oder JPG zu entwickeln, aber das geht alles in einem Schritt bei Auswahl eines NIK-Programms). Dass auch Affinity Photo als externer Editor eingebunden kann, versteht sich von selbst.
Die DAM-Funktionalität hole ich mir mit ACDSee Ultimate 2018, das mir auch sehr vertraut ist. Ich nutze es schon seit gefühlten Jahrzehnten. Damals erschien es noch als Shareware... Der eine oder andere hier erinnert sich vielleicht
Von allen Programmen, die ich als LR-Alternative getestet habe (u.a. ACDSee, Photo Supreme, ON1, CO), hat ACDSee den Import meines LR-Katalogs am saubersten und einfachsten hinbekommen und keine einzige Datei ausgeschlossen, egal ob mit LR erstelltes HDR oder Panorama im DNG-Format (da ist das Vorschaubild dann schwarz, aber die Dateien sind alle durchsuchbar und in der DB eingetragen etc.) oder PSD-Datei aus PS CS6.
Nach kurzer Eingewöhnung an die Datenbank-Funktionalität, die ich so in dieser Form vorher nicht genutzt hatte, läuft es nun richtig rund. Die Abbildung dessen, was ich zuvor in LR hatte, ist nahezu identisch. Sammlungssätze, Sammlungen, Schnellsammlungen, Smart-Sammlungen, hierarchische Keywords, Farbmarkierungen, Sternchen etc. - alles da und absolut performant durchsuchbar
Und sämtliche Datenbank-Infos lassen sich auf Wunsch auch zusätzlich in XMP-Sidecars schreiben, so dass man bei Beschädigung der Datenbank keine Informationen verliert, weil man einfach alle Dateien neu katalogisieren kann, wenn vielleicht auch das letzte DB-Backup zu lange zurück liegt oder nicht funktioniert. Das dauert natürlich bei mehr als 100.000 Bildern ein paar Stündchen, aber es klappt einwandfrei (erfolgreich getestet!).
Die Zusammenarbeit von ACDSee und DxO läuft wirklich gut. Wenn ich z.B. in einer Sammlung befindliche Raw-Bilder in DxO neu entwickeln oder exportieren möchte, lassen sich die Bilder dieser Sammlung direkt aus ACDSee per Drag & Drop in ein zuvor geöffnetes / erstelltes, leeres DxO-Projekt ziehen und von dort aus dann bearbeiten oder exportieren. Finde ich persönlich jetzt nicht gerade umständlich. LR ist da natürlich komfortabler, weil der Programmwechsel entfällt, aber letztendlich ist es nur ein Klick und ein Drag & Drop mehr.
ACDSee + DxO - meiner Ansicht nach auch eine empfehlenswerte Kombination, die die LR-Funktionalität sehr gut abbildet. Ich vermisse derzeit nichts von dem, was ich vor dem Wechsel hatte...
Liebe Grüße,
Tina