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Bedeutung der Auflösung bei Foto-Dateien

CCF

Noch nicht viel geschrieben

Hallo Zusammen!

Ich kapiere einfach nicht welchen Sinn die Einstellung einer Auflösung in der Bilddatei macht. Also nach einem Tutorial habe ich zumindest verstanden, daß das nützlich ist, wenn man Fotoshop als Grafikprogramm verwendet. Hier kann man dann die Zielgröße in cm und die benötigte Auflösung vorgeben und Photoshop übernimmt dann die Umrechnung in die benötigte Pixel-Zahl.

Aber ich bin Fotograf - und bei mir ist die Größe der Bilddatei von der Kamera vorgegeben. Die Auflösung errechnet sich doch dann einfach aus dem Verhältnis von Quellgröße und Zielgröße (unter der Prämisse, daß das jeweilige Ausgabegerät die Auflösung verarbeiten kann). Ich muß mir dann ggf. überlegen, ob ich ein Bild in der Größe wirklich drucken will - aber es ist doch nichts was ich beeinflussen kann - oder?

Mal ein Beispiel, um verständlich zu machen, was ich meine: Ich will ein Bild von 1000 x 1000 Pixel auf 10 x 10 inch drucken. Das wäre dann eine Auflösung von 100 Pixel/Inch - korrekt? Welchen Unterschied macht es, ob ich für dieses Bild in PS nun eine Auflösung von 72, 100 oder 300 Pixel/Inch einstelle (solange ich die Pixelgröße unverändert lasse)?


Herzliche Grüße
Conrad
 

Photoshop

Frank Ziemann

Aktives Mitglied

Um bei deinem Beispiel mit den 1000*1000 Pixeln und 10*10 inch zu bleiben.
Für die Darstellung in PS macht es keinen Unterschied ob die Datei nun 72, 100 oder 300 Pixel/Inch (Zoll) hat, solange du nur dieses eine Bild in der Datei hast.
Interessant wird es erst wenn du ein 2tes Bild in die Datei einfügst, z.B. für ein Composing.
Angenommen dein erstes Bild hat 1000*1000 Pixel bei 100pixel/Inch und das 2te hat 1000*1000 Pixel bei 200pixel/Inch.
Jeweils einzeln geöffnet macht es keinen Unterschied bei der Darstellung in PS, ausgenommen der Werte auf dem Lineal, dort würde dann beim ersten 10 Inch für die Breite stehen und 5 Inch beim 2ten, obwohl beide auf dem Monitor die selbe Größe haben.
Öffnest du aber erst das erste Bild und ziehst dann das 2te Bild in die Datei wirst du feststellen daß das 2te Bild nur halb so groß wie das Erste dargestellt wird. PS "merkt" nämlich daß das erste Bild 10 *10 Inch haben soll und das 2te 5*5 Inch und passt die Größe dann automatisch an wenn beide Bilder in einer Datei sind.
Dabei gibt es aber Einschränkungen:
1. PS verkleinert nur, wenn das 2te Bild eigentlich größer als das erste Bild ist (sagen wir 1000*1000 Pixel bei nur 50pixel/Inch) dann wird es trotzdem genauso groß angezeigt wie das erste weil PS nicht automatisch die Arbeitsfläche vergrößert.
2. die Anpassung findet nur statt wenn du das 2te Bild per Drag & Drop ins erste Bild ziehst oder du es über "Datei->plazieren" in das erste Bild einfügst. Wenn du aber beide Bilder in PS geöffnet hast und eine Ebene aus einem Bild ins andere Duplizierst wird die Größe nicht angepasst.

Ansonsten hat der Wert der Auflösung erst eine Bedeutung wenn du das Bild druckst je höher die Auflösung um so kleiner das gedruckte Bild.
 
Öffnest du aber erst das erste Bild und ziehst dann das 2te Bild in die Datei wirst du feststellen daß das 2te Bild nur halb so groß wie das Erste dargestellt wird.
Die Erklärung in #2 ist absolut richtig, um die Verwirrung zu vervollständigen noch die Anmerkung, dass das hereingezogene Bild sogar nur 1/4 der Größe hat, weil es eben 4 mal in das erste passt.:)

Vielleicht hilft Dir zum Verständnis, dass PS nicht nur zum Bearbeiten von Fotos, sondern auch zum Zeichnen und Malen verwendet wird. Bei solchen Projekten wird eben nicht ein Bild von einer Kamera, das schon mit Pixelmaßen vorliegt, verwendet, sondern es muss tatsächlich ein total unbekanntes Format neu angelegt werden. Das findest Du in PS dann, wenn Du auf Datei/Neu klickst, und damit alle für Dein Projekt passende Einstellungen vornehmen kannst und musst. Da wird es dann klar, dass man die Abmessungen des Rechtecks, egal ob in cm, Pixel, Zoll oder was auch immer, angeben muss. Da ein digitales Bild für unterschiedlichste Ausgabemedien genutzt werden kann, wird man notwendigerweise dort auch die Auflösung bekannt geben müssen.
Was man üblicherweise möchte, kann in den Voreinstellungen angegeben werden. PS stellt bei der Installation eine Voreinstellung ein, das kann jeder Nutzer eben in den Voreinstellungen nach den eigenen Wünschen ändern.
Und auch in CR gibt es diese Voreinstellungen, denn für Fotos nutzt man auch solche Voreinstellungen für die spätere Ausgabe.

Also für die Bearbeitung sind die Pixel/Zoll nicht relevant, wird das Bild jedoch weitergegeben, was ja meist der Fall ist, sollte man sich vorher konsistente Voreinstellungen aussuchen.
Das wurde ja schon in #2 beschrieben.
 
Pixel pro inch oder dots per inch (dpi) ?
So ist eben der Sprachgebrauch. Punkte am Monitor (oder auch Sensor) nennt man "Pixel". Das sind dann "pixel per inch" oder "pixel/inch", abgekürzt eben "PPI", vielleicht findet man auch noch andere Schreibweisen. Bei der Ausgabe auf Papier redet man dann von Druckpunkten, also "dots per inch", abgekürzt "DPI".

Für einen Einstieg in die Erklärung https://de.wikipedia.org/wiki/Punktdichte
Glücklicherweise wieder online, was vielen Politikern ziemlich egal zu sein scheint, die vertreten ganz andere Interessen:eek:.
 

Andre_S

unverblümt

Mal ein Beispiel, um verständlich zu machen, was ich meine: Ich will ein Bild von 1000 x 1000 Pixel auf 10 x 10 inch drucken. Das wäre dann eine Auflösung von 100 Pixel/Inch - korrekt?
Welchen Unterschied macht es, ob ich für dieses Bild in PS nun eine Auflösung von 72, 100 oder 300 Pixel/Inch einstelle (solange ich die Pixelgröße unverändert lasse)?
Korrekt! Als Fotograf der vielleicht nur ein einzelnes Foto bearbeiten will deaktivierst du "neu berechnen" und gibst einfach nur die Ausgabegröße in cm an.
Die sich aus dem Dreisatz ergebenden ppi sind ein Orientierungswert http://www.rechner.refmonster.de/ für die Druckausgabe und dürfen auch krumme Werte haben. Deaktiviert man "neu berechnen" bleiben die Pixel unangetastet. Die Bezeichnung ist natürlich irreführend weil bei einer Änderung auf 300 ppi statt 100 die Größe in cm neu berechnet wird. "neu interpolieren" wäre eindeutiger formuliert.

Bei Collagen einfach drauf achten das die zu platzierenden Bilder ausreichend groß sind.
Willst du viele Bilder mit unterschiedlichen ppi in deiner Collage platzieren kann es ratsam sein die per Aktion in einer Stapelverarbeitung ohne "neu berechnen" auf die selbe ppi wie die deiner Collage zu bringen. So siehst du gleich beim platzieren ob die Größe ausreichend ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

cinterio

Noch nicht viel geschrieben

Hallo Zusammen!
Mal ein Beispiel, um verständlich zu machen, was ich meine: Ich will ein Bild von 1000 x 1000 Pixel auf 10 x 10 inch drucken. Das wäre dann eine Auflösung von 100 Pixel/Inch - korrekt? Welchen Unterschied macht es, ob ich für dieses Bild in PS nun eine Auflösung von 72, 100 oder 300 Pixel/Inch einstelle (solange ich die Pixelgröße unverändert lasse)?

Meine Vorredner haben die technische Komponente schon völlig richtig erklärt und du hast mit deinem 10x10-Inch-Bespiel auch völlig recht. Deine zweite Frage ersuche ich einmal etwas einfacher zu erklären: Es ist alles eine Frage der Herangehensweise bzw. was für ein "Projekt" habe ich vor.

Du willst deine Datei drucken? Ich bleibe mal bei deinem Beispiel und mache es etwas praxisnaher: 10 x 10 Inch, also knapp 25 x 25 cm Druckfläche. Die allgemein als ausreichend angesehene Druckauflösung sind wohl nach wie vor 300 DPI, was virtuell aber nach wie vor 300 Pixel sind. Wir landen also bei 3000 x 3000 Pixel für ein gutes Druckergebnis. Die erforderliche Auflösung kennen wir damit. Warum aber nun die Datei mit 300 Pixeln und nicht mit 72 Pixeln erstellen? Ein wenig Mathematik bringt uns bei einer 72er Ausflösung bei 3000 x 3000 auf freundliche 105 cm Seitenlänge des Drucks und den Vorteil jeden Pixel einzeln zu erkennen. Das sind nämlich die Informationen die der Drucker von der Datei bekommt und auch der entscheidende Punkt. Die eingestellte Auflösung wird in der Datei hinterlegt und vom Drucker dann so ausgeführt - wenn man ihm nicht andere Befehle gibt. Wenn du dann auch noch, so wie ich, regelmäßig auf externe Druck-Dienstleister zurückgreifst, wird erwartet, dass die Dateien in der "richtigen" Auflösung vorliegen, weil nachträgliche Anpassungen das zu erwartende Druckergebnis verfälschen könnte.

Warum also die Auflösung beim Erstellen der Datei "richtig" Einstellen? Damit die Datei optimal für den Druck vorbereitet ist.
 

Andre_S

unverblümt

Wenn du dann auch noch, so wie ich, regelmäßig auf externe Druck-Dienstleister zurückgreifst, wird erwartet, dass die Dateien in der "richtigen" Auflösung vorliegen, weil nachträgliche Anpassungen das zu erwartende Druckergebnis verfälschen könnte.
Warum also die Auflösung beim Erstellen der Datei "richtig" Einstellen? Damit die Datei optimal für den Druck vorbereitet ist.
Auch wenn externe Druck-Dienstleister das teilweise erwarten ist es Technisch gesehen Quatsch Foto-Vorlagen zwanghaft auf genau 300 ppi zu bringen. Zum einen rechnet der Belichter das nachträglich sowieso noch einmal auf seine LPI um (die unter 300 liegen) zum anderen ignoriert er die ppi und ließt nur die Abmessung aus.
Es ist daher zumindest bei Fotos nicht "richtig" diese auf 300 ppi zu interpolieren und damit einmal mehr zu "zermatschen". Jede Neuberechnung bringt Schärfeverlust und sollte vermieden werden. Wenn sich bei einem Foto nach Beschnitt und Größenangabe 739 ppi ergeben lässt man das so und wenn die Druckerei damit nicht klar kommt wechselt man nicht die ppi sondern die Druckerei ;)
Die sich ergebenden ppi sind ein Anhaltswert darüber ob sie für den zu erwartenden Betrachtungsabstand genügend Auflösung bringen. Die Online Annahmefilter achten daher auch nur darauf ob bei dem gewünschten Format die ppi über der Mindestvorgabe liegen, sie achten nicht darauf ob es genau 300 ppi sind.
 

Frank Ziemann

Aktives Mitglied

...Die Online Annahmefilter achten daher auch nur darauf ob bei dem gewünschten Format die ppi über der Mindestvorgabe liegen, sie achten nicht darauf ob es genau 300 ppi sind.
Wobei ich mich dann immer Ärgere wenn so ein Anbieter für eine Fototapete 200 oder gar 300 ppi verlangt. Die denken wahrscheinlich ich setze mich im Abstand von 5 cm vor die Tapete und schau nach ob ich auch die Beine des Marienkäfers auf der Blume ganz hinten auf der Wiese noch genau erkennen kann.
 

CCF

Noch nicht viel geschrieben

Vielen Dank an Alle!

Interessant wird es erst wenn du ein 2tes Bild in die Datei einfügst, z.B. für ein Composing.

In Photoshop selbst ist der PPI-Wert auch für die korrekte Anzeige der finalen Druckgröße schon auf dem Bildschirm Voraussetzung (Ansicht > Druckgröße).

Das sind interessante Aspekte, die mit nicht klar waren - Danke!


Warum also die Auflösung beim Erstellen der Datei "richtig" Einstellen? Damit die Datei optimal für den Druck vorbereitet ist.

Auch wenn externe Druck-Dienstleister das teilweise erwarten ist es Technisch gesehen Quatsch Foto-Vorlagen

Wenn sich bei einem Foto nach Beschnitt und Größenangabe 739 ppi ergeben lässt man das so und wenn die Druckerei damit nicht klar kommt wechselt man nicht die ppi sondern die Druckerei ;)
D

Was mich dann auf den nächsten Aspekt bringt, aber dafür öffne ich lieber einen neuen Thread, sonst wird es zu unübersichtlich.
 

virra

lazy lizzard

Pixel gibt es nur auf dem Bildschirm ... :D
Stimmt nicht. Pixel gibt es vor allem auch in der Datei. Dabei ist ein Pixel eben keine fixe Größe, wie schon erklärt wurde.

Allerdings greifen Layoutprogramme auf die ppi-Definition zu und geben Bilder entsprechend als 100% Ausgabegröße an, wenn die PPI-Zahl auf der Datei unverändert wiedergegeben wird. Das ist praktisch und ermöglicht dem Grafiker abzuschätzen, was er da gerade hat. Allerdings ist Indesign zB in der Lage neben der ppi-Definition aus der Datei auch die effektive Pixeldichte anzugeben, so dass es zunehmend unwichtiger wird zu wissen, welche Pixeldichte man denn nun bei einer Darstellung von 100% Größe hat. Hat man allerdings mehrere Dateien zu platzieren erweist es sich immernoch als praktisch, wenn die eine ähnliche Pixeldichte aufweisen, weil man dann mit ähnlichen Abbildungsfaktoren arbeitet. Besonders, wenn im Rahmen der engen Möglichkeiten ein Bild vergrößert dargestellt werden soll.

DOTS hingegen sind beim Drucker beileibe keine 1:1 Übersetzung der Pixel, und auch, wenn es oft im Sprachgebrauch so gehandhabt wird ist es fachlich einfach nur falsch. Wie sich das Verhältnis von Pixeln zu Druckpunkten ergibt ist dem Grafiker normalerweise total Schnuppe (und dem Fotografen erst recht), da es eine recht komplizierte Formel ist und im Endeffekt keinen Interessiert, es sei denn, es wäre sein Hobby.
 

pixelmaker

jeden Tag neu hier

So ist eben der Sprachgebrauch. Punkte am Monitor (oder auch Sensor) nennt man "Pixel".

Stimmt nicht. Pixel gibt es vor allem auch in der Datei. Dabei ist ein Pixel eben keine fixe Größe, wie schon erklärt wurde.

Diese Erklärungen sind genauso fehlerhaft wie irgendein Hinweis auf Sprachgebrauch.

Pixel sind rasterförmig angeordnete Punkte immer der gleichen Größe, meist quadratisch. Sie können unterschiedliche Tonwerte und unterschiedliche Farben darstellen.
Dots sind immer nur in einer Farbe und können keine Tonwerte darstellen, dafür können sie unterschiedliche Formen und Größen haben.

Pixel haben mit Dots so viel gemeinsam wie ein Auto und ein rechter Fuß, also gar nichts. Deshalb ist der falsche Sprachgebrauch auch nicht tolerierbar. Nur Deppen können das nicht auseinander halten.

Die Erklärung das es Pixel nur in der Datei und auf dem Monitor gibt ist falsch. Pixel gibt es bei allen optischen Medien, übersetzt sind es optische Bildpunkte. Also auch beim Scan, der digitalen Kamera bei elektronischen Teleskopen, etc. In einer Datei gibt es keine Pixel. Es werden Signale erzeugt und ausgegeben und vom optischen Medium in Pixel gerendert werden.

grüße
ralf
 

buerzel

Versuch macht kluch!

Teammitglied
Pixel gibt es bei allen optischen Medien, übersetzt sind es optische Bildpunkte. Also auch beim Scan ...
Ach nee ... Warum werden Scannerauflösungen denn in dpi angegeben? :rolleyes: Ein optischer Sensor, gleich welcher Art, wird niemals Pixel aufnehmen, sondern die aufgenommen Information wird lediglich zum Zweck der Ausgabe zu Pixeln verrechnet. Und diese Ausgabegeräte stellen auch nur eine „Art von” Monitor dar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Deshalb ist der falsche Sprachgebrauch auch nicht tolerierbar
Da wird der Ausdruck "Sprachgebrauch" kritisiert, um ihn dann selbst zu verwenden.
Es gibt eben zwei Möglichkeiten. Entweder man erklärt alles auf möglichst hohen wissenschaftlichen Niveau und wird dann vom TO, der offensichtlich ein Verständnisproblem hat, genau wegen solcher Beschreibungen nicht verstanden, oder man versucht mit möglichst einfachen und beschreibenden Beispielen die Unterschiede herauszuarbeiten.
Außerdem ist das hier ein Forum und kein Club von fachlich hochstehenden Wissenschaftlern.
Wird übrigens eine bisher unbekannte, neue Technologie eingeführt um schon vorhandene Ergebnisse zu erzielen, so wird gerne auf vorhandene, bekannte Begriffe zurückgegriffen, obwohl sie mit den ganz anderen technischen Gegebenheiten überhaupt nichts zu tun haben. Besonders bekannt sind ja viele Begriffe aus der Digitalwelt. Ein recht nettes Beispiel ist da der ISO-Wert von Kameras, die so gar nichts mit verschieden hohen Empfindlichkeiten von Sensoren zu tun haben. Oder hat schon jemand den Sensor getauscht, so, wie man früher einen Film mit höheren DIN/ASA-Werten eingelegt hat?
Soviel zum Sprachgebrauch. Da muss man eben tolerant sein.
 
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