AW: Belichtungsmesser
So ein alter Selenzellenmesser ist wahrscheinlich nicht mehr genau genug. Die Zellen altern. An Profigeräten gibts eine Justage-Schraube um das von zeit zu Zeit auszugleichen.
ich finds gut, dass du sozusagen "am eigenen Leib erfahren willst" wie man Belichtungen misst. Trotzdem ist das Gerät wahrscheinlich eher ein Museumsstück.
Was heute bissl blöde für Neueinsteiger ist: Man kann Blenden in 10/tel Schritten einstellen (oder so).
Damit hat es der Neuling schwerer zu erkennen, was denn nun eine VOLLE BLENDE ist. Früher war das klar am Objektiv/an der Cam gezeichnet. Die Blendenreihe beruht auf kruden Berechnungen, die man nicht wissen muss. Man muss nur wissen, dass da komische Zahlen bei rauskommen und dass von einer Zahl zur nächsten die Lichtmenge sich verdoppelt/halbiert. Alles dazwischen sind eben halbe/drittel/10tel oder so Blenden. )
Genauso verhält es sich mit den Zeiten: Von einer Blende zur nächsten verdoppelt/halbiert sich die Zeit, will man die selbe Helligkeit erreichen (Tiefenschärfe lassen wir mal außen vor, das ist ein anderes Kapitel, kommt gleich noch).
Um das zu lernen, ist so ein Schätzchen durchaus nicht ganz blöde, versuche nur nicht, damit ehrliche Belichtungszeiten zu machen, das Teil geht wahrscheinlich inzwischen nach dem Mond.
Den Zusammenhang mit der ASA kennst du ja wahrscheinlich? (Von einer Zahl zur nächsten ist 1 Blende Unterschied.) Schwieriger wird das dann bei deutschen DIN-Zahlen. DIE sind wiederum nach komischen Gesetzen geformt und bedeuten einem Fotografen, der heutzutage lernt erstmal wenig bis gar nix.
Also 100 ASA sind gleich 21 Din, 400 ASA sind 27 Din. Klasse, gell?
http://www.elmar-baumann.de/fotografie/techtutorial/filme-02.html Das Ganze kommt natürlich – wie sollte es anders sein aus der alten, analogen Filmezeit, wo man eben keine 200 ASA-Filme an jeder Ecke rumliegen hatte. Die kamen auch analog erst später, also deutlich NACH deinem Beli.
EXKURS: Der Zusammenhang zwischen Blende und Tiefenschärfe war früher auch auf jedem Objektiv, das was auf sich hielt, ablesbar. Vorbei. Du hast heute i.D.R. eine Abblendtaste und gut is. Die Wege, die das Objektiv ausfährt sind zugunsten des schnellen Autofokus kleiner gerechnet worden und da bleibt kein Platz für Tiefenschärfeskalen an der Scherbe.
http://www.berndmargotte.com/technical/blende/_MG_9416.jpg
Bei dem Beispielbild siehst du z.B., dass bei der eingestellten Entfernung von 3 Metern die Tiefenschärfe bei Blende 5,6 von knapp unter 2 m bis knapp über 10 m reicht. Wohingegen bei Blende 16 ein Bereich von 1,5 m bis weit über unendlich scharfgestellt wird. Der Trick war nun, dass du den Bereich Unendlich (weil unendlicher als unendlich geht nicht) auf den hinteren Bereich mit Blende 16 stellen konntest uns so im Vordergrund Tiefenschärfe gewonnen hast.
Na, noch Lust? Aber darum geht es bei der Sache.
Also, Fazit: Schmeiß dich ins Zeug, erkunde die Welt mit dem Beli, aber verzichte großzügig darauf, danach zu belichten.