unverblümt
(betrifft auch den restlichen Post)Ein ganz heißer Tipp von mir: Bemühe dich mal um ein Praktikum oder mindestens ein paar Schnuppertage in einer Werbeagentur, um überhaupt eine Vorstellung davon zu bekommen, was dort gefordert und gemacht wird und wie ein üblicher Arbeitsalltag in der Branche aussieht. Nicht in jedem Büro chillen die Spieleentwickler und Gamedisigner mit einer Coke in flauschigen Sitzmöbeln und feiern bei Top-Gehalt und freiem Zeitmanagement ihre Kreativität.
Jeder meiner Azubis hat zuvor eine Schnupperwoche gemacht. Das dient beiden Seiten sich über eine mögliche Berufung klar zu werden. Ohne Auge und Händchen für einen Beruf zu haben würde ich keinen Beruf anfangen, schließlich stellst du damit die Weiche zu einem Beruf der dich erfüllt oder einer lästigen Notwendigkeit um die Miete zahlen zu können. Ist die Begabung nicht vorhanden (bitte den Ausbilder um seine unverblümte Meinung und vertraue dieser) dann mach was anderes.
Um ein echtes Talent zu erkennen reicht eine Woche. Eine echte Berufung erkennt man für sich aber auch daran das man sich schon vor dem Schulabschluss aus eigenem Drang mit der Materie beschäftigt hat. Hast du über die Schule hinaus für dich gemalt, gezeichnet, Fotografiert (damit meine ich nicht Smartphoneselfies oder Geknipse), konstruiert, Designs analysiert...?
Wenn ja frage mehrere größere Agenturen was für ein Berufsbild besonders gefragt ist, Ämter haben oft keine Ahnung. Ist es kein Studium sondern ne Ausbildung gibt es übrigens auch die Möglichkeit vier Jahre ein bezahltes Praktikum ohne Berufsschule zu machen um dann eine Prüfung abzulegen. Meiner und der Meinung der Azubis nach kannste nämlich 95% dessen was die Berufsschule bietet in die Tonne hauen (die lehren noch nicht mal die Programme).
Ein Arbeitgeber der schon ausgebildet hat weiß das und freut sich dich nicht monatelang für diese bezahle Zeitverschwendung frei zu stellen. Im Vertrag solle dann auch bspw. ein Tag die Woche fürs Büffeln des Prüfungsstoffes festgelegt werden. Ich habe dies mit einem Hochbegabten einmal so gemacht und ihm (über die ursprüngliche Vereinbarung hinaus) bereits im dritten Jahr ein volles Gehalt bezahlt. Die Prüfung hat er mit Bravour bestanden.