Was heute das Klappern der Tastaturen, war vor mittlerweile doch einiger Zeit das Hämmern der kräftig auf Papier aufschlagenden Drucktypen von Schreibmaschinen. Zwischen dem Weiß und dem informationstragenden Element sorgte ein Band per Farbübertragung für den nötigen Kontrast, der Buchstaben erscheinen ließ.
Greg Condon, Filmemacher und Illustrator aus New York, hat eine Smith-Corona Galaxie DeLuxe wieder entstaubt und damit eine kleine Animation namens „Disillusionment of 10 Point Font“ kreiert.
Bei dem verwendeten Gerät, das am Rande bemerkt, handelt es sich nach Auskunft dieser schreibmaschinenverliebten Seite um die dritte Generation der sogenannten Galaxie-Reihe. Damit wurde in den 70er-Jahren getippt – und das offensichtlich höchst unterbrechungsfrei, denn – so heißt es in der Kurzbeschreibung: Die Schreibmaschine verfüge zwar über eine seltsame Taste (Pfeil nach unten mit zwei Schrägstrichen), mit deren Hilfe ein blockierter Typenhebel wieder in Gang gebracht werden kann, doch das sei mehr ein Gimmick als praktisch relevant – die Geräte zählten zu den besten ihrer Zeit und seien ganz wunderbare Maschinen, um zu tippen und zu tippen und zu tippen, ohne mechanische Blockierung …
Doch zurück zu Greg Condon: Der stellt in seinem knappen Filmchen unter Verwendung von a, b, c bis x, y, z dar, was verschiedene Worte an Bedeutung so mit sich bringen können, wobei Bewegung samt Ton im Spiel ist. Ein faules Wort schläft also fort, obwohl der Wecker klingelt, „rbit“ umkreist das „O“, ein „smile“ formt sich zu entsprechender Lippenrundung, zwischendurch wird es „exzesssssssiv“, „helium“ flattert durch den Raum und das Doppel-T beim „kniTTing“, also Stricken – strickt.
Euer Jens
Bildquelle Vorschau und Titel: Screenshot aus dem Video "disillusionment of 10 point font" von Greg Condon