Forscher der schwedischen Universität Lund haben eine Kameratechnik entwickelt, mit deren Hilfe bis zu fünf Billionen Bilder pro Sekunde aufgezeichnet werden können. Zumindest im übertragenen Sinne – denn eigentlich zeichnet die FRAME benannte Kamera (Frequency Recognition Algorithm for Multiple Exposures) nur ein einzelnes Bild auf.
Der Trick: Das beobachtete Motiv, zum Beispiel eine chemische Reaktion, wird mit Laserlicht „angeleuchtet“, wobei jeder Puls jeweils einen eindeutigen Code zur nachträglichen Identifizierung erhält. Das Motiv reflektiert diese Laserpulse – die Reflexionen tragen denselben Code wie der jeweils eingestrahlte Lichtpuls und werden in einer einzigen Aufnahme festgehalten. Anschließend kommt ein Algorithmus zum Einsatz, der die Aufnahme auf Basis der Codes entschlüsselt und in mehrere Bilder zerlegt, die schließlich als Video dargestellt werden.
Die FRAME sei zunächst für die Wissenschaft selbst interessant, um beispielsweise extrem schnelle Prozesse in Bereichen der Chemie, Physik, Biologie oder Biomedizin noch präziser untersuchen zu können. Später könnte die Technik auch in der Industrie Einsatz finden. Eine deutsche Firma habe bereits einen Prototyp der Kamera entwickelt – ein Modell zur Nutzung könnte bereits in zwei Jahren zur Verfügung stehen.
Den Artikel zur Entwicklung findet ihr auf dieser Seite der Universität Lund, die zugehörige Veröffentlichung, aktuell im Status eines angenommenen Manuskripts, öffnet sich als PDF . Benannte Forscher sind: Andreas Ehn, Joakim Bood, Zheming Li, Edouard Berrocal, Marcus Aldén und Elias Kristensson.
Euer Jens
Bildquelle Vorschau und Titel: von Kennet Ruona