Stellt euch vor, ihr wählt in Photoshop den Pinsel und möchtet damit die Haarfarbe eures Models etwas ändern. Pixelfläche für Pixelfläche kämpft ihr euch durch das Dickicht der Strähnen und Büschel, bis das Resultat endlich erreicht ist.
Im folgenden Beitrag wird nun eine sich in der Entwicklung befindliche Funktion präsentiert, die aus diesem Vorgehen ein Zwei-bis-drei-oder-vier-Klick-Event macht. Der Neural Photo Editor nutzt dabei einen „contextual Paintbrush“, also so etwas wie einen Pinsel, der seine Auswirkungen automatisch in einen (hoffentlich) sinnvollen Kontext setzt. Wählt man beispielsweise einen dunklen Farbton und zeichnet damit in die Kinnregion eines Gesichts, so fügt sich wie von Geisterhand ein mundumgebender Bart hinzu.
Entwickelt wurde das Ganze am Edinburgh Centre for Robotics und es gibt auch eine Version auf GitHub. Inwieweit sich der Editor im aktuellen Zustand jedoch zum einen für weniger grobpixelige Aufnahmen und zum anderen für Motive abseits des Porträts eignet, sei mit einem großen Fragezeichen versehen. Einem sehr großen …
Weiterentwickelt und ausgefeilt wäre so etwas als zuschaltbare „Kontext-Funktion“ in Photoshop hier und da doch ganz interessant, oder? Muss ja nicht gleich vollkommen charakterverändernde Auswirkungen haben ...
Euer Jens
Bildquelle Vorschau und Titel: Screenshot aus dem Video "Neural Photo Editing with Introspective Adversarial Networks" von Andrew Brock