Die virtuelle und die erweiterte Realität schreien zunehmend lauter nach einem Mehr an 3D-Objekten und ganzen 3D-Welten. Damit einhergehend: die Zunahme des Datenvolumens. Bei Google ist gar die Rede von einer „Explosion von 3D-Daten“.
Das Chrome Media-Team hat sich folgerichtig darüber einmal Gedanken gemacht. Herausgekommen ist Draco, eine Open-Source-Bibliothek zur Komprimierung von 3D-Grafiken (hier auf GitHub). Diese berücksichtige Meshes, Punktewolken, Texturkoordinaten, Farbinformationen und weitere geometrierelevante Aspekte.
Im Ergebnis stehen nach Anwendung sodann die bei einer Komprimierung üblichen Vorteile: weniger benötigter Speicherplatz und eine schnellere Übertragung.
Im Blogbeitrag von Google wird hierzu beispielhaft ein Diagramm aufgezeigt (s. o.), das die Performance von Draco mit dem Zippen vergleicht: Ein unkomprimiertes 3D-Modell mit circa 100 MB bringt es demnach mittels Zip auf ungefähr 30 MB, bei Draco zeigt der Balken weniger als 10 MB an.
Das folgende Video soll zudem den Geschwindigkeitsvorteil verdeutlichen, der mit Draco gegenüber Zip erzielt wird. Geladen werden bei einer „High-Speed-Verbindung“ 12 Meshes mit Chrome:
In den letzten zehn Jahren seien vor allem Audio- und Video-Komprimierung vonnöten gewesen. Mit den Entwicklungen im Bereich VR und AR erwartet man, dass „wir schon bald in einem See aus geometrischen Daten schwimmen.“ Komprimierungsmethoden wie Draco spielten daher künftig eine kritische Rolle, um 3D für alle zugänglich zu machen.
Hier findet ihr die Draco-Bibliothek auf GitHub.
Euer Jens
Bildquelle Vorschau und Titel: Screenshots der Beispielseite von Google zur Anwendung von Draco und aus dem Google-Blog