Es ist auf den ersten Blick nur eine Wolke, in der sich mehrfach das „A“ bzw. das „a“ zeigt – wahllos angeordnet – so erscheint es zunächst. Bei näherer Betrachtung fällt jedoch auf: Links oben wirken die Dinge handgeschriebener, oben in der Mitte präsentieren sich die Buchstaben stärker konturiert und unten rechts tendieren sie zum Serifenlosen. Offensichtlich ist da also doch eine gewisse Ordnung im A-Chaos der sogenannten Font Map.
Software-Designer Kevin Ho analysiert unter Verwendung von cleveren Algorithmen die Beziehung von Schriftarten zueinander, wobei deren Formgebung ausschlaggebend ist. Einmal geprüft, heißt es dann: Gleich und gleich gesellt sich gern – ähnlich aussehende Schriftarten werden also in der Landkarte nah aneinander positioniert.
Damit eignet sich das Tool zum schnellen Auffinden von Alternativen. Hinter der Lupe am oberen linken Rand der Browser-App gibt man einfach die aktuell verwendete Schriftart ein und lässt sich dann per Zoom auf die anderen Möglichkeiten ein.
Anzumerken ist allerdings, dass in der aktuellen Map „nur“ etwas über 750 Schriftarten enthalten sind und dass es sich bei dem Ganzen eher um ein „schnelles Experiment“ handelt, wie Ho im zugehörigen Blogbeitrag anführt. Dort meint er zum Zweck seiner Entwicklung in etwa auch:
„Die Wahl einer Schriftart ist übliche Aufgabe eines Designers. Oft fallen Designer dabei zurück auf Schriftarten, die sie zuvor schon einmal verwendet haben, oder sie suchen in Kategorien wie Serif oder Sans Serif. Diese Kategorien sind ein guter Ausgangspunkt, aber selbst innerhalb der Schriftarten-Kategorien gibt es einen großen Bereich ästhetischer Unterschiede. Und auch, wenn ein Designer die perfekte Schriftart gefunden hat, passt sie dann vielleicht nicht mehr, wenn sie auf Layout oder Website angewandt wird. Designer brauchen einen einfacheren Weg, um alternative Schriftarten von ähnlicher Ästhetik zu finden …“ – und genau aus diesem Grund wagte er sich an die selbstlernenden Algorithmen, um herauszufinden, ob diese einer entsprechenden Sortierung dienlich sein könnten.
Das Ergebnis der Bemühungen lässt sich in der Font Map einmal ausprobieren.
Euer Jens
Bildquelle Vorschau und Titel: Screenshot Website Font Map