Der Hintergrund: schwarz. Im Bild: Menschen, Gesichter. Auf ihnen: Malereien, die per Stop-Motion aus ihrer Statik herausgerissen und zum Leben erweckt werden. Mit derartigen, aber auch anderen künstlerischen Projekten weiß Emma Allen zu überzeugen. Ein Beispiel zur Ansicht seht ihr im Titelbild, welches den Namen „World Cup Selfie“ trägt.
„Heads and Tales“: Geschichten von krebskranken Menschen in Kopfmalereien übersetzen
Emma Allen zeichnet, nutzt vielfach die menschliche Haut als Leinwand, kombiniert in ihrem Schaffen gerne Animation, Skulpturen und Näharbeiten. Sie interessiert sich grundlegend für die menschliche Verfassung und wie diese mit der umgebenden Natur interagiert.
Immer wieder setzt sie sich mit ihrem Können auch für das ein oder andere Charity-Projekt ein. In Sri Lanka beispielsweise veranstaltet sie mit ihrem eigenen „“ Workshops für benachteiligte Kinder. Für die Organisation „Live Life Give Life“ entwickelte sie ein Video, um auf die Bedeutung von Organspenden aufmerksam zu machen (siehe unten).
Am Herzen liegt ihr außerdem das fortlaufende Projekt „Heads and Tales“, in dem sie an Krebs erkrankte Menschen besucht. Diese lernt sie in Gesprächen kennen, redet mit ihnen über ihre Erfahrungen und ihr Leben. Aus dem Gehörten entwickelt sie Designs, in denen sich die persönlichen Geschichten widerspiegeln, und malt sie sodann auf den Köpfen der Betroffenen auf. Hier ein paar Eindrücke aus diesem Projekt, aufgenommen von Josh Shinner:
Emma Allen und Dawn (Bildquelle: © Josh Shinner)
Emma Allen und Dawn (Bildquelle: © Josh Shinner)
Dawn (Bildquelle: © Josh Shinner)
Dawn (Bildquelle: © Josh Shinner)
Alice (Bildquelle: © Josh Shinner)
Pam (Bildquelle: © Josh Shinner)
GreyMatters: öffentliches Bewusstsein für mentale Erkrankungen stärken
In ihrem nächsten Projekt mit dem bezeichnend gewählten Namen „GreyMatters“ wird sich Emma Allen mit der mentalen Gesundheit von Menschen auseinandersetzen. Im entstehenden ersten Film „Adam“ der Serie wird es um das Thema der Depression gehen.
Das Ziel: Unter Verwendung von Gesichtsmalereien und der Stop-Motion-Technik sollen kreative, künstlerische Darstellungen entstehen, welche die der Krankheit zugrunde liegenden biologischen Prozesse und Emotionen zum Ausdruck bringen.
In Zusammenarbeit mit einer Neurowissenschaftlerin, einem Model und dem Huxley Studio soll der Film bis zum 8. Mai 2017 fertiggestellt werden. Für diesen Tag ist die Uraufführung geplant, während der 2017 London Mental Health Awareness Week. Und ganz im Sinne des Grundanliegens, nämlich das öffentliche Bewusstsein für derartige Erkrankungen zu stärken, wird der Film dann auch öffentlich zur Verfügung gestellt. Zur finanziellen Unterstützung des Projektes GreyMatters wurde auf Indiegogo eine Crowdfunding-Seite eingerichtet.
Body-Painting in Kombination mit Stop-Motion
Emma Allen und ihre Kunst: Im folgenden Video wandelt eine Raupe samt Schattenwurf an der Nase vorüber, um sich auf der Stirn zu verpuppen und dann als bunter Schmetterling mit den Flügeln zu schlagen:
Weitere Werke der Künstlerin findet ihr auf ihrer Website oder in ihrem Instagram-Profil. Unterstützen lässt sich das Projekt GreyMatters an dieser Stelle.
Euer Jens
Bildquelle Vorschau und Titel: Bild "World Cup Selfie" von Emma Allen