AW: Erfahrungen C4D Studentenversion?
... Die dann aber kostenlos sein wird, alles andere wäre unsinnig da man im direkten Vergleich zu Autodesk steht.
Wenns nur darum ginge: das "steht man" schon seit 2 oder 3 Jahren und wäre sicher schon lösbar gewesen. Ich vermute dass da noch anderes hinter steckt. Vielleicht werden wir das nie erfahren..
Es ist eine sehr deutsche Herangehensweise sich mit Eventualitäten in der Zukunft den Anfang zu versauen.
Ich arbeite seit etwa 20 Jahren mit diversen 3D Programmen und habe einiges an Zusammenarbeit sowie Schulungen im 3D Bereich hinter mir, mit unterschiedlichsten Kollegen und Klienten in den verschiedenen Berufsbereichen, angestellt wie selbständig, im In- wie im Ausland. Schon von daher möchte ich behaupten, dass meine Erfahrungen sehr un-Deutsch sind, zumal wir eine bislang sehr schwache 3D-Entwicklung im Land hinter uns haben.
Glaub mir einfach, dass das eine realistische und sinnvolle Herangehensweise ist, *wenn* die Dame angestellt arbeiten möchte und nicht als Freelancerin.
Oder frag an den Hochschulen die angehenden Architekten und Character Animatoren - die schauen schief wenn Du den einen Max und den anderen maya + MotionBuilder vorenthalten und mit Cinema kommen wolltest - und das ist eine sehr deutsche Erfahrung. Auch so wirst Du z.B. in der letzten Gruppe nur verhältnismäßig wenig Cinemaner finden, auch wenn es heute sicher ein paar mehr C4D-Animatoren gibt als vor 5 Jahren.
Im Architekturbereich wächst Cinema dank VRay und Anbindungen an diverse CAD Programme sehr viel schneller. Auch das übrigens eine Markt-Sache, eine florierende Agentur wird deswegen jedoch nicht mal eben seine Infrastruktur ändern. Und im Gamebereich setzen so gut wie alle auf Max + maya. Viele Engines wirst Du mit Cinema garnicht direkt füttern können weil die Entwickler keine Tools und Plugins dafür zur Verfügung stellen.
Als Selbständiger und vor auch als Freelancer, also jemand, der in die Firmen geht und dort mit den vorhandenen Mitteln arbeiten muss, kommt man i.d.R. über kurz oder lang nicht an verschiedenen Softwarepaketen vorbei oder bekommt den Job nicht (Dein Beispiel) - vielleicht hast Du das auch schon selbst erfahren. Das Umlernen kann recht schnell gehen - wenn man eine solide Basis in einer Software mitbringt, also z.B. nicht mehr in Foren nach Antworten suchen muss
Die solide Basis beinhaltet aber auch, dass man über den Tellerrand schaut und auch die Englische Fachsprache akzeptiert - und die ist selbst in Cinema Englisch.
Aber - und auch das schrieb ich oben schon - C4D hat zu Beginn eine steile Lernkurve (dass das nur zu Beginn so ist, weißt Du mittlerweile auch. Der Satz "Cinema lernt sich schnell" kommt idR. nur von Leuten die noch ziemlich am Anfang stehen) und ist in Deutschland relativ weit verbreitet, wenn man von Max und maya absieht.
Zudem ist "der Markt" nur eine Entscheidungsmöglichkeit. Die Funktionen, die die großen 3D Pakete voneinander *unterscheiden*, sind eine weitere. Und ein 3. sicher, wie gut einem die Software "in der Hand liegt". Bei Dir, Diefa, ist das dann halt die Sprache. Andere schwören einfach auf eine passende Bedienungsoberfläche, und da kann dem einem Blender, einem anderen Houdini oder XSI oder maya mehr liegen als Cinema. Letztlich wird es wohl bei den meisten beruflich orientierten Grafikern ein Konglomerat aus allem sein: Gefallen, Markt und Funktionalität.
Wichtig ist mir bei den Empfehlungen aber vor allem, dass es - sieht man vom Markt ab - nicht *die* Software gibt. Jedes 3D Paket hat seine Vorzüge und seine Nachteile, technisch, funktional, von der Bedienung her, und wenn es keine anderen Entscheidungsgründe gibt, bleibt einem letztlich nix anderes als alles mal durchzuprobieren.