AW: Erste Nachtaufnahme und erstes Panorama
- EXIF
Die EXIF (s. Wikipedia) im Bild lassen bzw. nachträglich noch posten.
Wichtig sind: Blende, Belichtungszeit und ISO.
- Stativ und Fernauslöser - Spiegelvorauslösung
Stativ ist gut, Fernauslöser auch - eventuell noch mit Spiegelvorauslösung arbeiten, falls die Kamera es zulässt.
- Fokussieren
Bei Nacht funktioniert der Autofokus in der Regel nicht oder nicht sehr gut, weshalb manuelles fokussieren grundsätzlich richtig ist
- Manuelles Fokussieren
Wenn das Objekt weit von der Kamera entfernst ist, kann man die Kamera manuell auf Unendlich stellen. Dazu dreht man den Fokus bis an den Anschlag und danach minimal wieder zurück (die Schärfe liegt knapp vor dem Anschlag - um Fertigungstoleranzen abzufangen und die Schärfe beim Zusammenbau überhaupt erst exakt einstellen zu können).
- Autofokus (AF) nutzen
Eine weitere Möglichkeit ist das automatische Anfokussieren (mit AF) einer Lichtquelle, die im Schärfebereich liegt, mit anschließendem Verschwenken der Kamera (bei weit entfernten Objekten spiele da ein paar Meter mehr oder weniger keine Rolle). Nach dem Anfokussieren stellt man den Fokus auf manuell um und hat so die richtige Schärfeebene eingestellt.
Man überprüft das sinnvollerweise kurz, indem man mit sehr hoher ISO eine Testaufnahme macht (hohe ISO bedeutet kurze Verschlusszeit) und danach die Schärfe in der 1:1-Vergrößerung beurteilt. Natürlich muss man die ISO so wählen, dass das Bild durch das verstärkte Rauschen auch noch vernüftig zu beurteilen ist. Solle der Fokus nicht ganz passen, kann man jetzt von Hand nachregel und wieder Testbilder mache, bis es passt. Die Testbilder sollten übrigens alle etwas heller belichtet sein, damit man die Schärfe auch erkennen kann - nur darum geht es beim Test.
Tipp: Eine weit reichende Taschenlampe kann beim Fokussieren hilfreich sein.
- Blende
"Blende 8 bei Nacht" ist zwar ein lieb gemeinter Rat, mehr aber auch nicht. Die beste Abbildungsleistung haben Objektive zwischen Blende 4 und 11, daher kommen dann auch die grundsätzlichen Empfehlungen zu Blende 5,6 und 8, die aber bei der Dunkelfotografie wenig hilfreich sind, da eine Blende 8 möglicherweise zu lange Belichtungszeiten erfordert, die den Charakter des Bilder wieder verändern - wir reden bei Dunkelfotografie immer von Langzeitbelichtungen und da verändern die Lichter sich natürlich mit jedem bissen Belichtungszeit mehr, das eine kleinere Blende (Blendenreihe) fordert. Es gilt letztlich auch hier, die Blende zu wählen, die man für das gewünschte Bild braucht - genauso wie bei Einstellungen, die man bei Tag vornehmen würde - und dann die Belichtungszeit und ISO so zu wählen, dass es passt. Wenn nötig, kann das bei einem guten Objektiv durchaus Offenblende sein. Nur als Beispiel, mit Blende 2,8 (Offenblende bei guten Teleobjektiven), verkürzt sich die Belichtungszeit je Blende um die Hälfte, was mehr Spielraum in der Gestaltung lässt (auch bei Dunkelheit kann man mit Schärfe und Unschärfe spielen, wenn das Bild lang genug belichtet ist - mehr bei Belichtungszeit).
- Belichtungszeit
Die Belichtungszeit ist in der Dunkelfotografie das wichtigste Kriterium, weil sie den Charakter des Bildes erzeugt. Bewegungen werden beispielsweise eingefroren (fließendes Wasser wird ruhig) und Lichter können von scharf abgegrenzt bis hin zur Ersatzsonne aufgebläht werden. Das klappt aber nur im Verbund mit der ISO, bei der man sich auch getrauen muss, die anzuheben und Werte einzustellen, die ansich schon ein starkes Rauschen erzeugen. Ist das Bild insgesamt hell genug, wirkt sich das Rauschen aber keinesfalls mehr so stark aus, weil Rauschen in erster Linie in dunklen Bereichen zu sehen ist.
- ISO
Welche ISO-Einstellung noch sinnvoll möglich ist, hängt einerseits von der jeweiligen Kamera ab und von der gewünschten kürzesten Belichtungszeit, die es zu erreichen gilt. Die Blende kann hier auch helfen, aber je nach Objektiv sind hier die Grenzen für die größte Blende (kleinste Blendenzahl F) durch die Abbildungsleistung vorgegeben. Rauschen lässt sich auch nachträglich durch die Kamera selbst verbessern (sofern eine Funktion eingebaut ist) oder in der Nachbearbeitung noch deutlich mindern. Also ruhig die ISO mal ausreizen und schauen, was möglich ist.
- Grundsätzliches
Bei Dunkelfotografie (und Langzeitbelichtung) empfiehlt es sich Belichtungsreihen zu machen. Man nimmt ein Bild mehrfach mit unterschiedlichen Zeiten oder unterschiedlicher ISO auf. Hierzu macht man ein Bild und ändert dann den jeweiligen Wert.
- Beispiel: Belichtungsreihe mit Ändern der Zeit
Blende 5,6 (F5,6), ISO 800, Belichtungszeit wird verändert
1. Bild: 0,5 Sekunden,
2. Bild: 1 Sekunde,
3. Bild: 2 Sekunden,
4. Bild: 4 Sekunden,
5. Bild: 8 Sekunden,
6. Bild: 15 Sekunden,
7. Bild: 30 Sekunden
...
Es müssen natürlich keine sieben Bilder sein, wenn das gewünschte schon dabei ist, man sollte aber zur Sicherheit nach oben und nach unten ein Bild mehr machen, da die Beurteilung am Kameramonitor immer täuscht.
- Beispiel: Belichtungsreihe via ISO
F5,6, Zeit: 8 Sekunden (ist jetzt willkürlich gewählt)
1. Bild: ISO 100,
2. Bild: ISO 200,
3. Bild: ISO 400,
4. Bild: ISO 800,
5. Bild: ISO 1600,
usw.
Der Unterschied zwischen den beiden Belichtungsreihen liegt in der Charakteristik der Bilder. Durch die Belichtungszeit ändern sich die Lichter, es entstehen unterschiedliche Bilder (beispielsweise der typische Strahlkranz um Laternen oder den Mond).
Durch die ISO bleibt das Bild an sich unverändert, aber es kommt mehr Licht beim Sensor an, wodurch die Bilder immer heller werden.
- HDRI (High Dynamic Range Image) und DRI (Dynamic Range Increase)
DRI ist eine Technik, um aus einer Belichtungsreihe durch "überlagern" der Bilder ein Endbild zu machen (das HDRI), das in den dunklen Bereichen heller wird und in den hellen Bereichen nicht ausfrisst (nennt man so, wenn nur noch Weiß zu sehen ist). Die Bilder haben eine erhöhten Dynamikumfang, der sich mit der Kamera nicht direkt einfangen lässt.
- RAW
Bilder, die im RAW-Format aufgenommen sind (JPEG kann man zusätzlich mit abspeichern) bieten bei der Nachbearbeitung mehr Spielraum. Man kann beispielsweise im RAW-Konverter mehrere unterschiedlich belichtete Bilder ausspielen und aus denen dann ein HDRI machen. Damit lässt sich dann aus nur einem Bild der Dynamikumfang im Endbild deutlich erhöhen, also abgesoffene Bereiche (zu dunkel) anheben (aufhellen) und überstrahle Bereiche (zu hell) vermeiden.
Falls ich noch etwas vergessen habe, dürfen die Experten ihren Senf ruhig noch dazu geben, andere sollten sich besser etwas zurückhalten. Warum, werde ich an den folgenden Beispielen kurz belegen.
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Die Dunkelheit(beim Panorama Bild) kommt durch die hohe Blende, also beim nächsten mal die Blende niedrig halten, sowie die Verschlusszeit länger einstellen, wegen der Schärfe na ja..schön mit dem Sucher arbeiten und einfach manuell die Schärfe einstellen, dann wirds was !
"hohe Blende" - entweder kleine Blendenzahl oder große Blendenzahl, dann wird klar, was gemeint ist. Unter einer hohen Blende kann ich mir nichts vorstellen.
"mit dem Sucher arbeiten" ist bei Digitalkameras reichlich schwer, weil das Scharfstellen von Hand schlichtweg nicht mehr vorgesehen ist. Zu analogen Zeiten gab es hierfür extra den Schnittbildindikator, der ein problemloses Scharfstellen von Hand erlaubte. Im Digitalzeitalter bleibt nur "Versuch und Irrtum" oder Nachrüsten.
Ich würde auch sagen, dass dir deine Fotos nicht außerordentlich gelungen sind.
Bei der Nachtaufnahme sieht man nicht viel und bei dem Panorama auch nur den Himmel.
Ja, das haben wir auch alle gesehen, nur weiß man genau das ja in der Regel selbst, wenn man die Bilder gemacht hat und sucht Hilfe es abzustellen.
Strassenbild:
Also vielleicht länger belichten? Die Laterne hat sich hier wohl neben dem Mond als Hauptlichtquelle dem Sensor mitgeteilt.
Er schreibt, er hat manuell belichtet, da teilt sich dem Sensor nur mit, was er einstellt.
Pano:
Einmal die untere Bildhälfte der Reihe nach durchziehen und dann die obere.
Bilder dann in der Mitte durchschneiden und die Dunklen durch die normalen Hälften ersetzen.
Eine nette Idee, die nur dann funktioniert, wenn die Horizontlinie auch gerade verläuft, weil man die Bearbeitung sonst immer sieht oder sehr viel Zeit investieren muss. DRI wäre hier wahrscheinlich die besser und schnellere Lösung.
Das mit der fehlenden Schärfe könnte auch an der sog. Beugungsunschärfe liegen (s. ). Je stärker die Blende geschlossen wird desto ausgeprägter ist dieses Phänomen.8
An sich ein guter Einwand, der hier aber wohl nicht ursächlich für die unzureichenden Ergebnisse ist. Natürlich kann die Beugungsunschärfe eine Rolle spielen, aber es liegen wohl eher andere Probleme vor, die das Ergebnis stärker beeinflussen.
Noch ein Wort zum "auf Unendlich scharf stellen": Bei den Objektiven gilt, dass Unendlich nicht immer Unendlich ist. Temperaturänderungen bewirken, dass sich die Linsen mechanisch gegeneinander verschieben können, v.A. wegen der thermischen Ausdehnung von Metallen. Bei 5°C und bei 25°C liegt der Fokus für Unendlich NICHT in der gleichen Einstellung am Objektiv. Um auch bei extremen Temperaturen auf Unendlich scharf stellen zu können, liegt der Fokus bei "normalen" Temperaturen bei weiter als Unendlich. Unendlich wird dann schon nicht mehr scharf abgebildet. Viele Objektive berücksichtigen das, und man kann bei ihnen auch bei extremen Temperaturen noch auf Unendlich scharf stellen.
Wie oben, das dürften den TO wohl überfordern und in "unseren" Breitengraden nicht so ausschlaggebend sein. Natürlich hat das in der Schweiz wohl durchaus seine Berechtigung.