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Filter, ND400 oder ND1000

Chaos_Design

nicht mehr ganz neu hier

Hallo

Die fünf Antwort-Vorschläge, die die Suchfunktion ausgespuckt hat, helfen nicht wirklich weiter.
Ich frage also einfach, auch auf die Gefahr hin, dass in den Untiefen dieser Seite bereits eine ähnliche Antwort zu finden ist.


Ich fahre demnächst an die Nordsee und wollte dort einige Langzeitbelichtungen der Wolken und Wellen machen, aber ggfs. auch Menschen und Autos von Plätzen entfernen. Dafür brauche ich einen ND Filter.

Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob für diese Zwecke eher ein ND400 oder ND1000 Filter geeignet ist.

Für beide hätte ich günstige Anfängermodelle ins Auge gefasst, da ich zum Ausprobieren nicht viel Geld ausgeben will und auch nicht so oft an die See fahre.

Bei dem ND1000 Filter, der eigentlich ganz gute Kritiken von Kunden bekommen hat, werden jedoch zwei Dinge bemängelt: Zum Einen sind auf den Fotos magenta-farbene Lichtstreifen zu sehen, die aber nicht vom Filter, sondern von einer fehlenden Okularabdeckung stammen sollen. Zum Anderen funktioniert bei einem ND1000 Filter wohl weder der Autofokus, noch der Sucher.

Ist das zutreffend?
Lassen sich magenta-farbene Streifen o.ä. im Bild durch eine Okularabdeckung vermeiden?
Kann ich den Sucher und den Autofokus bei ND1000 vergessen?

Hier https://www.matthiashaltenhof.de/tutorials/nd-filter/ wird eine Kombination aus ND8 und ND400 empfohlen (und auch sonst hilfreiche Tipps gegeben). Ein wirklich billiger ND8-Filter wäre bereits vorhanden...

Wäre bereits ein ND400 Filter (ohne ND8) für die o.g. Zwecke ausreichend?
Wäre bei einem ND400 Filter (ohne ND8) Sucher und Autofokus nutzbar?
Entspricht eine Kombination von ND8 und ND400 einem ND1000 Filter??

Vielen Dank für Erhellendes.



P.S.: Meine Kamera wäre eine Nikon D3100 mit einem Sigma 18-200mm F3,5-6,3 II DC OS HSM Objektiv.
 

Fotografie

Dagaz

Aktives Mitglied

Ich bin jetzt nicht gerade der ND-Filterexperte (ich würde also an Deiner Stelle noch auf andere Posts warten, die mich auch gern korrigieren sollen - ich lern auch gern dazu!), aber meine Ersterfahrungen mit ND-Filtern sind da sehr durchwachsen:

  • Das eine ist ein Auszeichungsproblem bei Filtern:
    Ich habe einen billigen ND0,6 (4x) Filter von Hama (weil ich nicht viel ausgeben wollte). Den habe ich eigentlich nur für meine Studioblitze behalten. Das Problem ist, dass der einen leichten Farbstich macht. (Dafür habe ich mit einer Kalibrierungstafel ein Farbprofil erstellt).
    Eigentlich hatte ich da mit der Auszeichnung einen 10.000x Filter erwartet. Haben wollte ich eigentlich einen 1.000x. Aber "Grau ND 4" ist offenbar nicht das selbe wie "Grau ND 4,0" (Nun gut, im nach hinein bin ich sehr froh, dass das ken ND4-Filter war - so habe ich einen für indoor, wenn mir mein kleiner Studioblitz noch zu hell ist.)
    Es ist also immer erforderlich, die gesamte Beschreibung zu lesen und ggf. auch beim Verkäufer noch einmal nachzufragen. (Wobei ich bei Amazon da die Erfahrung gemacht hatte, dass viele Verkäufer die Frage schon nicht verstanden.)

  • Das zweite Probelm war die Erfahrung mit dem extremen 1.000x Filter, den ich dann bekommen habe, das war dann ein "Grau ND 3,0" von Heliopan. Der ist auch weitgehend frei von Farbstichen. Aber das dürfte für allen teureren Filter gelten. Der hat halt den Nachteil, dass 10 Blenden so viel länger sind, dass das Kamerarauschen ein wirkliches ernstes Problem wurde. Außer bei Gewitter mache ich mit dem deshalb nichts.
Mehr habe ich auch noch nicht angeschafft. Mein ursprüngliches 1.000x-Filter-Habenwollen (auch Menschen und Autos von Plätzen entfernen) löse ich mittlerweile durch einen Fotostapel in PS. Das führt auch für mich zu besseren Ergebnissen.

Daher meine - ebenfalls eher "Filter-Anfänger" - Hinweise:
  1. Auch wenn Du nicht viel ausgeben willst, würde ich dennoch lieber einen guten als einen billigen Filter nehmen. Das gehört zu dem Zeug, was man eigentlich NIE wegwirft. Jahre später ärgert man sich dann über den Farbstich, nutzt das Teil aber dennoch weiter, weil man es hat. Ich hätte den Farbstich auch nur durch einen Weißabgleich nicht wirklich gut korriegiert bekommen. Hätte ich nicht einen Bekannten gehabt, der eine Farbtafel hätte, wäre das ein größeres Problem - zumindest dann, wenn es tatsächlich etwas mehr auf Farbe ankommt. (OK, wenn Dein Wunschfilter im einstelligen Eurobereich liegen sollte, wäre mir das dann zum Ausprobieren egal!)

  2. Ich habe bisher nur Aufschraubfilter verwendet. Daher kenne ich das beschriebene Problem mir der Okularabdeckung nicht.
    Falls Du deshalb auf Schraubfilter gehen willst und doch einen teuren Filter kaufst: Denke am besten daran, dass man mit fortschreitendem Lebensalter oft auch mehr Einkommen hat. Das führt dann meist zu teureren Objektiven, die meist wesentlich größere Filtergewinde haben. Es macht also durchaus Sinn, sich den noch teureren Filter mit einem großen Gewinde zu kaufen, und den dann mit billigen Step-Down-Ringen ans derezitige Objektiv zu bringen.

  3. Zum einfach nur erst einmal ausprobieren, kann man sich vielleicht auch lieber einen Filter von einem bekannten leihen. Das wäre in jedem Fall die kostengünstigte Lösung.

  4. Pass auf die Beschriftungen und Beschreibungen von Filtern auf! Die sind gerade bei billigen Filtern oft mangelhaft oder zumindest verwirrend. Immer gründlich alles lesen.

  5. 400x vs. 1.000x Filter: Das wird sich vermutlich so pauschal nicht beantworten lassen. Die Frage ist da vermutlich, wie viel Wellengang (Bewegung) man hat und wie glatt Du das Bügeln möchtest. Eine mögliche Option wäre da vielliecht, zwei Filter zu kombinieren. Ich habe das noch nie versucht, aber ein 64x und ein 16x würden rechnerisch en 1000x ergeben (16x64) Das lässt sich sicherlich auch für weniger extreme Kombinationen finden. also z.B. der 400x mit einem 2x.
    Das Problem dürfte dabei aber sein, dass sich die Nachteile der Filter (Farbstich, Auflösungsverlust) ebenfalls aufsummieren.
Dann hoffe ich mal, dass das nicht vollständiger Blödsinn ist, wenn Leute mit mehr Kenne schreiben ;)
 

haschelsax

Panoramikus

Teammitglied
PSD Beta Team
Hallo

Die fünf Antwort-Vorschläge, die die Suchfunktion ausgespuckt hat, helfen nicht wirklich weiter.
Ich frage also einfach, auch auf die Gefahr hin, dass in den Untiefen dieser Seite bereits eine ähnliche Antwort zu finden ist.


Ich fahre demnächst an die Nordsee und wollte dort einige Langzeitbelichtungen der Wolken und Wellen machen, aber ggfs. auch Menschen und Autos von Plätzen entfernen. Dafür brauche ich einen ND Filter.

Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob für diese Zwecke eher ein ND400 oder ND1000 Filter geeignet ist.

Für beide hätte ich günstige Anfängermodelle ins Auge gefasst, da ich zum Ausprobieren nicht viel Geld ausgeben will und auch nicht so oft an die See fahre.

Bei dem ND1000 Filter, der eigentlich ganz gute Kritiken von Kunden bekommen hat, werden jedoch zwei Dinge bemängelt: Zum Einen sind auf den Fotos magenta-farbene Lichtstreifen zu sehen, die aber nicht vom Filter, sondern von einer fehlenden Okularabdeckung stammen sollen. Zum Anderen funktioniert bei einem ND1000 Filter wohl weder der Autofokus, noch der Sucher.

Ist das zutreffend?
Lassen sich magenta-farbene Streifen o.ä. im Bild durch eine Okularabdeckung vermeiden?
Kann ich den Sucher und den Autofokus bei ND1000 vergessen?

Hier https://www.matthiashaltenhof.de/tutorials/nd-filter/ wird eine Kombination aus ND8 und ND400 empfohlen (und auch sonst hilfreiche Tipps gegeben). Ein wirklich billiger ND8-Filter wäre bereits vorhanden...

Wäre bereits ein ND400 Filter (ohne ND8) für die o.g. Zwecke ausreichend?
Wäre bei einem ND400 Filter (ohne ND8) Sucher und Autofokus nutzbar?
Entspricht eine Kombination von ND8 und ND400 einem ND1000 Filter??

Vielen Dank für Erhellendes.



P.S.: Meine Kamera wäre eine Nikon D3100 mit einem Sigma 18-200mm F3,5-6,3 II DC OS HSM Objektiv.

Deine Fragen lassen sich nicht eindeutig und vollumfänglich beantworten.
Vieles hängt von den konkreten Aufnahmebedingungen ab und davon, wie das Ergebnis aussehen soll. Dem einen ist die Wasserglättung mit ner Belichtungszeit von 2s ausreichend, ein anderer meint, unbedingt 8s brauchen zu müssen.
Zwischen diesen Zeiten liegen Welten (6s) und völlig unbekannt ist dabei die jeweilige Lichtsituation. Bei voller Sonne braucht man schon nen fetten Filter (8000 oder 16000), um 8s belichten zu können, ohne das was ausbrennt. Mitunter lässt sich das aber durch Kombination von z.B. 8er und 1000er auch erreichen.

Ich habe mir damals ein "Billigset" (ca. 55€) mit 8x/64x/1000x Filter gekauft und erst einmal ausprobiert. Letztendlich wirst du mit dieser Kombination viele Lichtsituationen testen können und sehen, ob du mit den Ergebnissen zufrieden bist.

Ob der Autofokus noch arbeitet ist auch von der jeweiligen Lichtsituation abhängig. Mitunter musst du erst ohne Filter fokussieren, dann den Autofokus abschalten und den Filter aufschrauben. Negativ würde dann ein zu leicht drehbarer Fokusring ins Gewicht fallen, der beim Aufschrauben des Filters den Fokus verstellt.

Okularabdeckung habe ich noch nie benutzt. Allerdings habe ich auch noch nicht massenhaft mit ND-Filter gearbeitet, so dass ich nicht einschätzen kann, wie sich eine offene Okularöffnung in bestimmten Situationen auswirkt.

Eines bleibt aber trotzden: Bringe viel Zeit und Ausdauer mit!
Auf die Schnelle mal ein paar Aufnahmen schießen wird in den seltensten Fällen gute und vor allem nachvollziehbare Ergebnisse bringen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Chaos_Design

nicht mehr ganz neu hier

Vielen Dank für die bisherigen ausführlichen Antworten.

Ich hatte in der obigen Frage auf die Seite von Matthias Haltenhof verlinkt, der den Umgang mit ND-Filtern anschaulich erklärt. Er schreibt, dass er hauptsächlich mit ND8 und ND400 Filtern arbeitet. Wenn ich mir die von ihm geposteten Beispielbilder anschaue, dann müsste das für meine Zwecke eigentlich ausreichen. Ähnliche Bilder werden aber auch von den Kunden gepostet, die den ND1000 Filter gekauft hatten (wenn auch nicht ganz so gut). Er schreibt weiter, dass diese Kombination von ND8 und ND400 für Langzeitbelichtungen von 10 Sekunden bis 2 Minuten ausreichend seien. Und wie Dagaz schon schrieb, kommt es hier sicher auch auf die richtige Beschreibung/Auszeichnung des Filters an (ND1000 = ND3.0; ND400 = ND2,7 usw.)

Vermutlich wird auch hier das Prinzip "probieren geht über studieren" gelten. Dennoch würde ich mich freuen, noch von einigen weiteren Erfahrungen mit ND-Filtern zu lesen.
 
D

derwerner

Guest

Ohne auf die in der Tat oft "sonderbaren" Filterbezeichnungen einzugehen, habe ich folgende (oft teure) Erfahrungen mit ND-Filtern gemacht:
1. Okularabdeckung ist ein MUSS bei Belichtungszeiten ab 5 Sekunden
2. Ein absolutes NOGO sind "Vario-ND-Filter": Hier sind Streifen und Farbverschiebungen vorprogrammiert
3. Wer billig kauft, zahlt doppelt: Vor ein Objektiv für 1000 Euro gehört keine "Sonnenbrille"
4. Auf die Baulänge (Dicke) des Filters achten, sonst entstehen im WW-Bereich schnell Randabschattungen - Das gilt auch für "Step-Down-Ringe"!
 

Dagaz

Aktives Mitglied

4. Auf die Baulänge (Dicke) des Filters achten, sonst entstehen im WW-Bereich schnell Randabschattungen - Das gilt auch für "Step-Down-Ringe"!

Auch wenn es eigentlich ein Captain Obvious ist - ergänzend noch: Wenn man mit Step-Down-Ringen arbeitet, kann man natürlich in der Regel auch keine Gegenlichtblende mehr montieren.
 

Sargas

Mod | Forum

Teammitglied
PSD Beta Team
Ich greife mal ein paar Punkte auf.

Streifen, Flares und so weiter wie du sie hier beschreibst kommen meiner Erfahrung nach eher vom Filter (weil billig) und nicht von einer fehlenden Abdeckung.

Menschen auf Plätzen eliminieren durch eine lange Belichtungszeit ist schwierig. Irgendwo steht immer einer rum, der sich nicht genug bewegt.

Bei einem ND 1000x wird es mit Autofokus und Sucher wirklich schwierig. Was aber sehr gut funktioniert ist der Live View. Die Belichtungsmessung kann zwar auch etwas durcheinander kommen und falsche Werte berechnen aber da kannst du ja gut gegensteuern, wenn du mal ein Testbild gemacht hast.

Ich habe einen 1000x Filter im Einsatz. Bei strahlendem Sonnenschein am Meer ist der genau richtig. Abends oder an trüben Tagen täte es auch ein schwächerer Filter. Es kommt aber auch immer drauf an welchen Effekt du erzielen willst.
 
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