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Foto-Helligkeits Problem (Naturfotografie)

Digicam

weitestgehend nur noch lesend

Womit hängt das zusammen, dass bei mir im Ergebnis die Fotostimmung immer viel heller (fast tageslichtmäßig) ist?
Das liegt an der Mehrfeldmessung, die Du wahrscheinlich, wie jeder in 99% aller Fälle, genutzt hast.

Die Mehfeldmessung betrachtet verschiedene Bereiche des Bildes und versucht dann, eine einheitliche Belichtung zu finden. Dadurch bekommst Du eine "Tageslicht"-Aufnahme.

Wie @hobbit-55 schon beschrieben hat, hilft hier eine Spotmessung auf den hellsten Punkt. Bestenfalls stellst Du die ermittelten Werte dann manuell ein. Damit kannst Du Dich auf den Bildaufbau konzentrieren, ohne ständig den Auslöser gedrückt halten zu müssen.

Außerdem kannst Du im manuellen Modus schnell die Blende öffnen, um noch ein oder zwei Bilder mit jeweils einer zusätzlich geöffneten Blendenstufe zu machen. Je nach Kontrast der Szene kann es nämlich sein, dass mit der Spotmessung die Tiefen absaufen.

Faustregel:
Helle Motive (Schnee, Brautkleider usw.) mit Belichtungskorrektur nach oben (Blende öffnen), dunkle Motive (Dämmerung, schwarzer Anzug usw.) mit Belichtungskorrektur nach unten (Blende schließen) fotografieren.
 

Fotografie

Leander

Aktives Mitglied

Wow, da sind ja viele sehr interessante Tipps zusammenkommen für die ich mich ganz herzlich bedanken möchte - super!
Bin andererseits wirklich überrascht dass das so speziell ist. Mal sehen ob es mit den Kameras der Zukunft leichter wird die Lichtstimmungen 1:1 einzufangen, ohne dass ich mir diese selbst "zusammenschrauben" muss (durch aufwendige Belichtungsreihen etc.) was ja doch irgendwie mMn nen etwas merkwürdigen Beigeschmack hat *lach*
 

hobbit-55

Hat es drauf

(durch aufwendige Belichtungsreihen etc.) was ja doch irgendwie mMn nen etwas merkwürdigen Beigeschmack hat *lach*
Eine Belichtungsreihe ist wohl immer das Mittel der Wahl, wenn du dir über das Ergebnis nicht sicher bist. Da hast du den Vorteil, die einzelnen Aufnahmen zu vergleichen und daraus für die Zukunft zu lernen. Seit Abschaffung der analogen Fotografie kostet das ja nix (außer etwas Zeit;))
 
durch aufwendige Belichtungsreihen etc.
Wie hobbit-55 anmerkt, ist eine Belichtungsreihe immer von Vorteil. Aus der freien Hand hast Du dann die Auswahl des für die Gegebenheit bestgeeigneten Bildes, wenn Du mit Stativ arbeitest auch die Möglichkeit sie manuell oder per HDR-SW zu kombinieren.
Falls Du sie kombinierst solltest Du jedenfalls mit einer Blende und unterschiedlichen Belichtungszeiten arbeiten, damit haben alle Fotos die selbe Schärfentiefe.
 

tdorsch

Ganz gut unterwegs ...

Was aber für mein Beispielbild in Beitrag 9 nicht anwendbar ist, da sich die Windräder bewegten.

Kommt auf die Software an. Die meisten HDR-Programme können das automatisch rausrechnen. Und wenn nicht, geht das auch mit etwas Photoshop und etwas Maskierarbeit zu korrigieren.

Wobei ich mit der pauschalen Aussage - HDR und Stimmungsbild - etwas Bauchweh habe. Gerade "Stimmungen" kann man schnell mit HDR erschlagen oder besser zerschlagen. Wo ich zustimmen kann, dass man mit einer Belichtungsreihe viele Varianten schnell machen kann, schnell ein Ergebnis sieht und dann auch lernen kann.
 

Digicam

weitestgehend nur noch lesend

ohne dass ich mir diese selbst "zusammenschrauben" muss (durch aufwendige Belichtungsreihen etc.) was ja doch irgendwie mMn nen etwas merkwürdigen Beigeschmack hat *lach*
Das nennt sich "fotografieren", in Vollendung auch "photographieren". :D

Mal sehen ob es mit den Kameras der Zukunft leichter wird die Lichtstimmungen 1:1 einzufangen
Solange die Belichtung auf 18 % grau abgestimmt ist, sicherlich nicht.
 

Panobilder

Fotograf

Die Belichtungsmessung in der Kamera, hat leider immer das Problem, dass es keine Lichtmessung am Objekt ist.

Davon abgesehen, war es auch vor der "digitalen Zeit" (also ohne sofortige Kontrolle des Bildes am Monitor) möglich, die Bilder so zu belichten, dass der gewünschte Bildeindruck dabei rauskam.
Wer dies nun mit den Möglichkeiten der heutigen Technik nicht schafft, sollte einfach mal die "alten Grundlagen" studieren ;-)
Stichwörter hierzu:
Objektmessung
Belichtung
Belichtungskorrektur
 
Wer dies nun mit den Möglichkeiten der heutigen Technik nicht schafft, sollte einfach mal die "alten Grundlagen" studieren
Unerwähnt darf auch nicht bleiben, dass Sensoren im Vergleich zu analogem Material ohnehin einen weit höheren Dynamikumfang bieten.
Gerade "Stimmungen" kann man schnell mit HDR erschlagen oder besser zerschlagen
Dem stimme ich zu, denn das, was heute unter HDR läuft, dient nicht dazu den Dynamikumfang zu erweitern. Das verkommt oft zu quietschbunter Klatsche.
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

... denn das, was heute unter HDR läuft, dient nicht dazu den Dynamikumfang zu erweitern. Das verkommt oft zu quietschbunter Klatsche.

Es spielt so oder so keine Rolle, welcher Zielsetzung der HDR-> LDR Prozeß (Tonemapping) dienlich ist, denn entscheidend ist der max. mögliche Dynamikumfang des Zielmediums, und der ist bei Screen- und Druckanwendungen bekanntermaßen sehr begrenzt. Ich mag es ungern zum xten Male wiederholen, aber an sog. 'HDR-Bildern' ist nach dem Tonemapping absolut nix mehr 'HDR', ganz gleich, ob nun kunterbunt, natürlich oder was auch immer ... ;)

Warum sich das Leben so schwer machen mit irgendwelchen 'Messungen', die am Ende dann doch nicht den Seheindruck ergeben können?
Der Sensor ist im Prinzip nichts anderes als ein Photonensammler, und das Histogramm gibt Aufschluss darüber, ob ich alle gewünschten Tonwerte gesammelt habe oder nicht. Mehr muß man eigentlich nicht beachten. Alles weitere an Tonwertmanipulation erfolgt dann doch eh am Rechner und sinnvollerweise an einem großen Monitor. Und nur das, was man auch gesammelt hat, läßt sich später auch verwenden. Das Histogramm ist nach meiner persönlichen Einschätzung das wichtigste 'Meßinstrument' in der Kamera überhaupt ...

Mit liebem Gruß
Frank
 
aber an sog. 'HDR-Bildern'
Stimmt alles, nur leider gibt es eben den Sprachgebrauch. Nach meinem Verständnis ist es so, dass der Dynamikumfang der tatsächlichen Welt für jedes Aufnahmemedium und erst recht für jedes Wiedergabemedium zu groß ist. Belichtungsreihen sind für mich die Möglichkeit, Zeichnung in auf einem Ende der Reihe unterbelichteten Bereichen aus überbelichteten Bildern vom anderen Ende und umgekehrt zu ergattern. Wie diese Teilbereiche dann kombiniert werden ist mir überlassen. Und wenn jemand ein quietschbuntes Tonemapping machen will, soll es mir auch Recht sein.
 

Preach

schon 'ne Weile dabei

Im Prinzip hast du schon alles Wissenswerte erfahren. Nur das mit auf Himmel belichten und verschwenken glaube ich bei dem Beispielbild nicht = es müsste heller sein.
Du hast eben einfach einen Denkfehler und um den besonders vor Augen zu haben solltest du IMMER mit Blende 8 und 1/125 und ISO 100 fotografieren.
Dann sind manche Bilder überbelichtet weil es sehr hell ist und manche unterbelichtet weil es dunkler geworden ist
Aber es ist NIE 1:1 wie es dir vorkommt
1. Weil Kamera nicht alle Helligkeitswerte abbilden kann (Papier und Monitor auch nicht) Die Sonne z.B. ist auf dem Monitor max. so hell wie der Monitor und Schw. ist max dunkel wie in Echt (nicht mal das funktioniert) und das zeigt, dass nicht alles wiedergegeben werden kann.
2. hat dein Auge auch eine Belichtungssteuerung z.B. durch die Iris/Blende.
Du musst lernen: Wie kann ich den gewünschten optischen Eindruck mit den vorhandenen Mitteln vermitteln.
 

Leander

Aktives Mitglied

So, vielen Dank nochmal für die sehr interessanten Kommentare :)
Habs heute früh beim Sonnenaufgang nochmal ausprobiert mit z.B. unterschiedlichen Belichtungszeiten und was sonst noch so möglich ist.
Letztlich hab ich es dann, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, mit CameraRaw und den diversen Reglern "hingebogen".
Na ja, trotz allem erinnert mich das verrückter Weise alles ein wenig daran, wie wenn ich bspw. ne nackte Frau fotografiere und dann im Nachhinein die einzelnen Körperteile (Busen, Hüfte, Hintern, Lippen ...) nach meinen Wünschen zurechtforme *lach* -
Fragt sich am Ende ob das alles noch was mit Authentizität zu tun hat. *lach*
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Fragt sich am Ende ob das alles noch was mit Authentizität zu tun hat.

Eigentlich ist es eher umgekehrt. Die Kamera nimmt die Dinge halt nicht so auf, wie wir sie mit unserem Sehapparat wahrnehmen. Deshalb hinkt an dieser Stelle auch Dein Vergleich ein klein wenig, wo es um das 'Zurechtbiegen' geht. Tatsächlich ist man ja versucht, das Ergebnis an die persönliche Wahrnehmung anpassen zu wollen, und das ist ja etwas anderes, als wenn man die tatsächliche Gegebenheit an das persönliche Wunschdenken anpassen würde ... ;)

Von daher ist eine Kamera also nichts weiter, als ein 'dummes' Sammelwerkzeug für Photonen, mit dem man die notwendigen Zutaten für das gewünschte Produkt 'einfängt', nicht weniger aber auch nicht mehr. Ist eigentlich vergleichbar mit dem Einkaufen im Supermarkt. Dort erwirbt man auch die notwendigen Zutaten, nicht aber das fertige Essen. Kochen muß man also schon noch selber (und darüber bin ich ehrlich gesagt auch gar nicht traurig ... ;) )


Liebe Grüße
Frank
 

drphoto

Aktives Mitglied

So, vielen Dank nochmal für die sehr interessanten Kommentare :)
Habs heute früh beim Sonnenaufgang nochmal ausprobiert mit z.B. unterschiedlichen Belichtungszeiten und was sonst noch so möglich ist.
Letztlich hab ich es dann, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, mit CameraRaw und den diversen Reglern "hingebogen".

Das geht nicht anders. Du musst dir immer bewusst sein: ein Kamerasensor "sieht anders". Vor allem ist der Dynamikumfang eingeschränkt und mit dem deiner Augen nicht vergleichbar. Um das annähernd gleiche Ergebnis hinzubekommen musst du zu technischen Hilfen (wie z.B. Mehrfachaufnahmen, Filter, Bildbearbeitung) greifen.


... wie wenn ich bspw. ne nackte Frau fotografiere und dann im Nachhinein die einzelnen Körperteile (Busen, Hüfte, Hintern, Lippen ...) nach meinen Wünschen zurechtforme *lach* -
Fragt sich am Ende ob das alles noch was mit Authentizität zu tun hat. *lach*

Da geb ich dir recht. Wenn du damit anfängst digitale Schönheits-OPs zu machen, dann hat das nichts mehr mir Authentizität zu tun. Hier liegt die Kunst so zu fotografieren, dass die Problemzonen nicht sichtbar sind.

Axel
 

Leander

Aktives Mitglied

Ihr habt natürlich Recht, aber der "Normalo" der vom Fotografieren wenig bis gar keine Ahnung hat, und mal eben im Urlaub (mit Smartphone) nen superschönen Sonnenuntergang für seine Freundin zu Hause fotografieren will, ist natürlich erstmal über diese bittere Wahrheit / Erkenntnis enttäuscht, wenn man ihm sagt, dass er diesen traumhaften Sonnenuntergang, so wie er ihn dort vor sich sieht, niemals original aufs Handy / Camera bekommt. (ohne nachträgliches Bearbeiten) *lach*
 
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