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Fotografieren jenseits der Physik

Eigentlich war bei mir diese Zeitung in der Rubrik "seriöses Medium".
Ich habe schon so viel Prognosen mitbekommen und da diese meist so abgefasst sind, dass sie unmöglich zur Gänze nicht eintreten können, sind sie besonders beliebt. Siehe WahrsagerInnen. Dass bereits heutige Digitalkamera eine Software enthalten, die die tatsächlich aufgenommenen Pixel stark bearbeitet, ist dem Schreiberling noch nicht bekannt. Die tatsächlich Rohdaten hat wohl noch niemand gesehen, denn selbst wer im RAW-Format speichert erhält ein stark bearbeitetes Ergebnis. Je schlechter die Kamera, desto stärker muss bearbeitet werden. Üblicherweise haben erst nicht mehr ganz minderwertige Kameras ein RAW-Format. Ob man das ganz streng noch als RAW bezeichnen kann ist nicht überprüfbar.
Es gibt nun seit +/- 15 Jahren Digitalkameras im Consumerbereich, eine echte Revolution habe ich noch nicht erlebt. Die Kameras werden immer besser, die Internetgeneration kann mit Smartphones alle möglichen Effektbilder machen, sie um die Welt schicken und die meisten davon verschwinden glücklicherweise fast so schnell wie sie gemacht wurden.
Also hat ein Schreiberling wieder ein paar Euro Zeilenhonorar verdient und ist schon längst auf der Suche nach einem neuen Thema, mit dem er sein Zeilenhonorar verdienen kann.
 

herbiemaus

blinkt nur im Kreisel, und zwar nach links ...

Also hat ein Schreiberling wieder ein paar Euro Zeilenhonorar verdient und ist schon längst auf der Suche nach einem neuen Thema

Da trägt ein Journalist die unterschiedlichsten Einschätzungen und Meinungen zur Zukunftsperspektive einer Technologie zusammen. Aus offenbar seriösen Quellen, sauber recherchiert. Das muss man so nicht teilen, vieles kann man durchaus anders beurteilen oder auch eine völlig andere Entwicklung voraussagen. Das haben Prognosen nun mal so an sich.

Ob allerdings eine derart überhebliche und respektlose Ausdrucksweise einer sachlichen Auseinandersetzung dienlich ist, wage ich zu bezweifeln. Ich finde sie ausgesprochen unangenehm.
 
Aus offenbar seriösen Quellen, sauber recherchiert
Plattitüden wie "das unverfälschte Bild wird zum Auslaufmodell" oder "Algotithmen und Rechenkraft treiben die Fotografie in den Bereich des Unmöglichen" haben nichts als Conclusio für "saubere Recherche" zu tun. Der Inhalt des verlinkten Artikel des Time Magazines ist inhaltlich etwas gehaltvoller, außer dem Link wird in dem Artikel der deutschen Zeitung kaum eingegangen.
Solche Banalitäten wie die Tatsache, dass in Kameras immer häufiger Objektivfehler herausgerechnet werden oder dass angeblich ein Objektiv einer Kamera eine extrem verzerrte Abbildung liefert ziehen sich durch den ganzen Text.
Olympus hat vor über 10 Jahren(!) solche Objektivfehler bereits nach der Produktion in die einzelnen Objektive gespeichert. Wenn das für den Schreiberling jetzt die Entdeckung einer Neuigkeit ist dann bedeutet es nur, dass er von der Materie bisher nicht unbedingt gesättigt war. Und wenn die letzte Photokina als "nächste Revolution ums Eck" verlinkt wird, dann kann ich ihm nur raten, diesen ziemlich ernüchternden Artikel wirklich zu lesen, dann hätte er ihn wohl eher mit "keine revolutionierenden Neuigkeiten" unterlegen können.
Wenn jemand meint, dass "die Gesetze der Physik nebensächlich" wären, dann ist das einfach lächerlich. Die Gesetze der Physik beschreiben die Vorgänge. Wären sie nebensächlich, dann würde man sie nicht brauchen. Wird also ein Vorgang aus den Kenntnissen dieser Gesetzte in einen Algorithmus gepackt, dann bedeutet das nur, dass diese Gesetzte auf einem anderen Weg angewendet werden. Da ist nichts mystisches und nichts geheimnisvolles, da wird nicht umgangen oder außer Kraft gesetzt. Da wird eben Anwendung von Wissen betrieben. Wenn ´jemand behauptet, dass die Zukunft der Kamera eine App wäre, dann ist der Begriff App für ihn ein Zauberstab. Er versteht nicht, dass eine App eben eine Software ist. Eine Software wie jede andere. Sie hat eine bestimmte Aufgabe, sie wurde nach Algorithmen programmiert und ist entweder ein eigenständiges Programm oder der Teil eines übergeordneten Programms. Aus. Ende.
Dass man Geräte zu größeren Einheiten zusammenschalten kann ist ja auch nichts Neues. Supercomputer sind schon seit Jahrzehnten zusammenschaltete Einheiten, wenn man jetzt ein paar Kameras mit einer Software so zusammenschaltet, dass sie eine bestimmte Leistung erbringen, soll ich staunen? Eine Revolution? Lachhaft.
CGI hat Fotos und Filme schon lange in den Bereich des Unmöglichen gehoben. Solange es kreative Leute gibt, werden vorhandene Techniken verwendet, ausgebaut und liefern dabei hoffentlich nutzbare Neuheiten.
 
A

andemande

Guest

wann hat einer von euch das letzte Mal auf ein neues Time-Magazine regelrecht gewartet?
Bei mir ist das eine gefühlte Ewigkeit her.
Bei wem hat das Smartphone die normale Fotoausrüstung ersetzt? Bei mir nicht.
Wer hat so viel Erinnerungsvermögen, dass er ein gut geschossenes neutrales Bild nicht an allen Ecken und Kanten nochmals "verbessern" muss? In meiner Hoffnung wird es weiterhin Fotografen geben, deren Fotokunst sich dadurch auszeichnet, dass Fotos entstehen, die beim Betrachten mit den im Hirn gespeicherten Erinnerungen einigermaßen übereinstimmen. Freiheit für spätere Bearbeitung ist nur so möglich.
Was den TO aufzeichnet ist derzeit, dass er wohl keine Meinung hat, sonst hätte er sie preisgegeben.
Vielleicht braucht er die Meinung von anderen um irgendwo ein Pro oder Contra zu schreiben.
 

herbiemaus

blinkt nur im Kreisel, und zwar nach links ...

Sachlich fachlich weitgehend ok, lieber "LikeLowLike" und als mögliche Kritik durchaus berechtigt – wäre dieser Artikel in einem Fachtitel erschienen.

Die Kundschaft der Süddeutschen – auch diejenigen, die dort in die Abteilung Kultur/Fotografie hineinschauen – dürfte fototechnisch allerdings eher zu den durchschnittlich interessierten Handyknipsern zählen, die die skizzierte Entwicklung so bisher eher nicht auf den Schirm haben.

Und, ob das dem empörten Fotofreak nun passt oder nicht, die riesige Zielgruppe mit den Schwerpunkten Selfie, Foodporn, Erinnerungsbildchen und süßen Katzenvideos, die schon jeden ausgelutschten Filter und jede Tütensuppen-Automatik als kreative Aufwertung sieht, wird die weitere Entwicklung bestimmen.

Wie erst vor ein paar Tagen auf der photokina nicht zu übersehen war ...
 

berniecook

Photo-Fan

Hallo,
die Auslassungen dieses SZ Artikels sind geistiger Dünnpiff. Mehr nicht. Denn mehrere Dinge sind da völlig ausgeblendet:
Jedes Foto, :ironie:auch mit dem Fotoapparat "eierlegende Wollmichsau" macht nunmal ein Mensch. Und jetzt das Zitat aus diesem Artikel "Die Fotografie, so wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr. Wir haben es nur noch nicht gemerkt" :oops: Oje Oje sind wir alle doof, wir kaufen teuerste Fotoausrüstung und haben nicht gemerkt, dass es die Fotografie so wie wir sie kennen verschwunden ist!
Ich lach da mit kaputt:happy:. Canon, Nikon, Leica und Co könne alle dichtmachen! Die dort arbeitenden Menschen werden arbeitslos, ganze Fotografenstudios müssen schließen, da ja die fotografische eierlegende Wollmichsau die Fotografie, so wie wir sie kennen und lieben einfach ausgelöscht hat! Tt, tz, tz :neee:

Dieser Artikel ist es eigentlich nicht wert kommentiert zu werden, wie bereits angedeutet ist das geistiger Dünnpfiff, hat jemand mal Klopapier für mich?

Grüße
 
Was ist Eure Meinung ?
Das war die Frage des TO. Ich habe meine Meinung begründet kundgetan.
Und, ob das dem empörten Fotofreak nun passt oder nicht
Ob mir etwas passt oder nicht ist nicht relevant. Wenn Milliarden ihre persönlichen Verhältnisse ins Internet stellen, ist das Sache jedes einzelnen. Das werte ich nicht. Ich werte für mich. Wenn vielen Leuten etwas Spass macht, dann soll es. Wenn in einem vollem Sportstadium in der Nacht bei einer Totalen im Fernsehen ununterbrochen hunderte und tausende Blitzlichter im Publikum aufblitzen, dann freue ich mich, denn das sind die Massen, die es möglich machen, dass meine Ausrüstung für mich zu einem zwar hohen, aber leistbaren Preis zu haben ist. Sie leben hoch.
Die Kundschaft der Süddeutschen
Das ist eigentlich eine Sache der Selbstdefinition, vor allem der Zeitschrift, aber auch der Kundschaft. Ich erwarte von einer Publikation, dass sie, gleichgültig auf welchem Wissensniveau und für welche Zielgruppe verfasst, also seichter oder gehaltvoller, zumindest den Stand der Dinge beinhaltet. Dafür muss ein Redakteur in der Lage sein, er sollte dafür ausgebildet sein, Sachlagen, ohne wirklich Detailwissen zu haben (das geht ohne Spezialisierung gar nicht), umfassend zu verstehen und entsprechend dem Zielpublikum aufbereitet zu publizieren. Nichts davon trifft in dem verlinkten Artikel zu.
 
A

andemande

Guest

...
Das ist eigentlich eine Sache der Selbstdefinition, vor allem der Zeitschrift, aber auch der Kundschaft. Ich erwarte von einer Publikation, dass sie, gleichgültig auf welchem Wissensniveau und für welche Zielgruppe verfasst, also seichter oder gehaltvoller, zumindest den Stand der Dinge beinhaltet. Dafür muss ein Redakteur in der Lage sein, er sollte dafür ausgebildet sein, Sachlagen, ohne wirklich Detailwissen zu haben (das geht ohne Spezialisierung gar nicht), umfassend zu verstehen und entsprechend dem Zielpublikum aufbereitet zu publizieren. Nichts davon trifft in dem verlinkten Artikel zu.

Dann nenne mir bitte die deutsche Tageszeitung die noch das Niveau von vor 15 Jahren hat. Ob der von mir gefühlte Abstieg eine bewusste Anpassung an das Zielpublikum war oder mangels besserer Personalausstattung bei der Tagespresse sich so ergeben hat, wäre die Erweiterung meiner Gedanken.

Dünnpfiff gab es andererseits schon immer und so einen Feuilleton-Beitrag sollte man auch nicht überbewerten.
Sofern @Harzfreund mit dem Verfasser dieses Pfennigartikels nicht verwandt oder verschwägert ist, soll er die negativen Schwingungen nicht an sich heranlassen.
 
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