Aus offenbar seriösen Quellen, sauber recherchiert
Plattitüden wie "das unverfälschte Bild wird zum Auslaufmodell" oder "Algotithmen und Rechenkraft treiben die Fotografie in den Bereich des Unmöglichen" haben nichts als Conclusio für "saubere Recherche" zu tun. Der Inhalt des verlinkten Artikel des Time Magazines ist inhaltlich etwas gehaltvoller, außer dem Link wird in dem Artikel der deutschen Zeitung kaum eingegangen.
Solche Banalitäten wie die Tatsache, dass in Kameras immer häufiger Objektivfehler herausgerechnet werden oder dass angeblich ein Objektiv einer Kamera eine extrem verzerrte Abbildung liefert ziehen sich durch den ganzen Text.
Olympus hat vor über 10 Jahren(!) solche Objektivfehler bereits nach der Produktion in die einzelnen Objektive gespeichert. Wenn das für den Schreiberling jetzt die Entdeckung einer Neuigkeit ist dann bedeutet es nur, dass er von der Materie bisher nicht unbedingt gesättigt war. Und wenn die letzte Photokina als "nächste Revolution ums Eck" verlinkt wird, dann kann ich ihm nur raten, diesen ziemlich ernüchternden Artikel wirklich zu lesen, dann hätte er ihn wohl eher mit "keine revolutionierenden Neuigkeiten" unterlegen können.
Wenn jemand meint, dass "die Gesetze der Physik nebensächlich" wären, dann ist das einfach lächerlich. Die Gesetze der Physik beschreiben die Vorgänge. Wären sie nebensächlich, dann würde man sie nicht brauchen. Wird also ein Vorgang aus den Kenntnissen dieser Gesetzte in einen Algorithmus gepackt, dann bedeutet das nur, dass diese Gesetzte auf einem anderen Weg angewendet werden. Da ist nichts mystisches und nichts geheimnisvolles, da wird nicht umgangen oder außer Kraft gesetzt. Da wird eben Anwendung von Wissen betrieben. Wenn ´jemand behauptet, dass die Zukunft der Kamera eine App wäre, dann ist der Begriff App für ihn ein Zauberstab. Er versteht nicht, dass eine App eben eine Software ist. Eine Software wie jede andere. Sie hat eine bestimmte Aufgabe, sie wurde nach Algorithmen programmiert und ist entweder ein eigenständiges Programm oder der Teil eines übergeordneten Programms. Aus. Ende.
Dass man Geräte zu größeren Einheiten zusammenschalten kann ist ja auch nichts Neues. Supercomputer sind schon seit Jahrzehnten zusammenschaltete Einheiten, wenn man jetzt ein paar Kameras mit einer Software so zusammenschaltet, dass sie eine bestimmte Leistung erbringen, soll ich staunen? Eine Revolution? Lachhaft.
CGI hat Fotos und Filme schon lange in den Bereich des Unmöglichen gehoben. Solange es kreative Leute gibt, werden vorhandene Techniken verwendet, ausgebaut und liefern dabei hoffentlich nutzbare Neuheiten.