Sorry, aber ich war mir dessen nicht bewusst.
Was war das doch früher schön!! Da hab ich mir Kasetten gekauft und aufgenommen bis zum gehtnichtmehr. War alles völlig legal. Und warum? Weil bei jeder gekauften Kasette die Gema mitkassierte. So war das
Und woher willste heute noch wissen, was legal is und was nicht? Da haste ja schon die Gema am Hals, wenn du in deinem eigenen Laden mal ne Melodie pfeiffst.
Da der schlichte Softwaretipp von Patrick rasend schnell in eine gartenzwergdeutsche und dann auch noch moralinsaure Diskussion eutrophiert ist, kann natürlich auch dieses Eingeständnis nicht einfach so stehen bleiben!
So mögen es viele gemacht und gedacht haben. Zum Einen, weil es ging und zum Anderen, weil es z.B. mangels Fussabdruck in irgendwelchen Netzen nicht nachvollziehbar war. Legal war es aber n-i-c-h-t. Auch damals gab es den sog. Erschöpfungsgrundsatz (im Gesetz ungeschrieben aber aus der Rechtssprechung herauskristallisiert), der besagte, dass sich die Tolerierung von Privatkopien auf maximal sechs oder sieben Stück beschränkt. Wer also seine Lieblingskassette an die ganze Klasse kopiert hat, hat auch damals schon übertrieben. Durch solche Fälle entstand dann diese Recht
sprechung. Und natürlich galt damals wie im Digitalen heute, dass Unwissenheit nicht vor Strafe schützt. Also ein dreifaches "Pfui, pfui, hurra" dafür.
... und damals wie heute, gab es kein Recht auf eine Privatkopie.
Es gab nur das Recht von Rechteinhabern (lobbyiert und durchgesetzt via Verwertungsgesellschaften) uns für jede Kassette und jeden Kassettenrecorder, wie heute heute mit jedem CD-Rohling, Drucker, Scanner usw. unseren Anteil einzukassieren. Demgegenüber steht eine
Erlaubnis unter bestimmten Bedingungen im privaten Rahmen Kopien von Werken anzufertigen - es gab und gibt aber eben
kein Recht auf eine Privatkopie. Das hätte ich zwar als gerechten Ausgleich empfunden, wenn man pauschal auf jedes Medium und jedes Gerät eine Gebühr erhebt, so kam es aber nunmal nicht.
Da ich also einerseits zahlen darf (muss!) und anderseits inhaltlich falsch genötigt werde ("Raubkopierer sind Verbrecher!" - wieder besseres Wissen der Juristen, die diesen Mist formulieren, wenn dann sind es Ordnungswidrige, und das ist nunmal etwas tiefer gehängt als Mord und Totschlag), damit sich Lobbys mit meinem Geld die neue Wirklichkeit herbeiwerben können, fehlt mir bei einigen Urheberrechtsproblemen der Schaum vorm Mund, sorry.
Nein - ich bin auch Rechteinhaber und verkaufe Werke. Nein, es wäre nicht lustig, wenn alle, alle, alle meine Werke nur noch unbezahlt, gegen meinen Willen und am Besten kommerziell wiederverwendet werden. Dazwischen gibt es aber schon noch grau, wo - siehe oben - auch ein Rechteinhaber (sind sicher einige hier), auch mal der Meinung sein kann, dass der Ausgleich zwischen Rechten, die ich als Anwender habe und denen, die die Industrie inzwischen für sich einlobbyiert hat, nicht ausgewogen ist. Nochmal nein: hiermit rufe ich nicht verklausuliert auf, einfach zu machen, was man will.
Aber sich als Anwender vielleicht bewusst zu sein, was einige Rechteinhaber-Verbände maßlos mit unserem Geld gegen uns etabliert haben: Privatkopie-Geld einstreichen, dann aber mit UN-CDs, Digital Rights Mangement, unbezahlten Datenabgreifen, Rootkits ets. gegen M-I-C-H vorgehen - und N-I-C-H-T-S geben wollen, mir eine Sony-High-End-Cam anbieten und mich abmahnen, wenn ich damit ein Bild des Sony-Centers knipse ... neijen!
Ich laufe übrigens auch nicht stolz in Plattenläden. Bei vielen großen Künstlern aus meinen Aknejahren vergeht mir vor Ärger die Lust den Gierschlündern zuzuhören ganz von selbst - da geht mein Geld nicht hin, da möchte ich nicht mal die Populärität in irgendwelchen Blacklists ankurbeln, nicht mal diesen 2nd-Class-Ruhm wünsche ich denen!
Mangels kommerziellem Geschmacht habe ich es allerdings leicht das Zeug schlicht nicht zu brauchen. Das mag bei Anderen anders sein.