AW: Gimp vs. Photoshop
Ich arbeite immer wieder gern mal mit GIMP, besonders, da ich es an fast jedem Rechner einsetzen kann, auch, wo ich kein PS habe (und mir eine weitere Lizenz nicht kaufen möchte) kann ich damit quasi überall die gleichen Ergebnisse erzielen, wie auch mit PS.
Ich wüsste jetzt nicht, welches Bild man nicht auch mit GIMP bearbeitet haben könnte. Also salopp gesagt kann man mit GIMP jedes Bild "nachbauen", was man mit PS gemacht hat.
Aber:
- klar sind die Werkzeuge in GIMP teilweise andere
- manche Vorgehensweisen sind verschieden (aber nicht grundsätzlich anders)
- ich vermisse die Einstellungsebenen schon
Wenn du dich eingearbeitet hast, kannst du mit GIMP das gleiche Ergebnis erreichen, wie auch mit PS, zumindest was die Darstellung am Bildschirm betrifft, wobei die Druckqualitäten verbessert worden sind.
Doch warum erweckt man immer den Anschein, GIMP sei der "kostenlose Nachbau" von Photoshop, oder dessen "Open Source Variante"?
GIMP wurde unabhängig von Photoshop entwickelt und nicht, um ein Open Source Photoshop zu sein. Es sollte ein leistungsstarkes Bildbearbeitungswerkzeug für GNU/Linux und Unixe sein und das ist es ja auch.
Es wurde dann als freie Software auch auf Windows portiert (soweit ich weiß ab v1.1) und ist seitdem eine
weitere Alternative in der Palette verschiedener Bild-Editoren.
Klar wurde GIMP teilweise über Projekte wie GIMPShop (was man jetzt nicht mehr verwenden sollte und auch nicht mehr braucht), an den Look von PS angepasst.
Aber es kommt nun mal aus der GTK-Ecke, wo Fenster und GUIs anders aufgebaut wurden, als unter Windows.
Dass man GIMP aber oft mit PS vergleicht, zeigt doch nur, wie leistungsstark es eigentlich ist.
Auch in anderen Bildbearbeitungsprogrammen wie Paint Shop Pro, Photo Paint, Photo Line, Photo Impact, Zoner Photo Studio, Picture It!, Paint.NET, etc. gibt es vergleichbare Werkzeuge, wie Kopierstempel, Transformationen, Gradationskurven oder andere Möglichkeiten zur Korrektur von Helligkeit, Tonwerten, Farbbalance, Farbton. Sättigung usw.
Es ist klar, dass sich diese Werkzeuge jeweils ähneln, zumal in ihrer Funktionsweise - sie müssen ja auch jeweils die gleichen Arbeiten verrichten.
Nur werden diese Programme seltener PS gegenüber gestellt und ernsthaft verglichen.
Das ist auch begründet, denn bis auf wenige Ausnahmen kommt ihr Funktionsumfang und ihr Leistungsspektrum da auch nicht heran.
Allerdings ist halt auch GIMP ein völlig anderes Programm als PS.
Es hat den gleichen Leistungsanspruch und erfüllt dies auch - im Non-Print Bereich auf jeden Fall.
Aber es hat nicht den Anspruch, ein PS "für lau" zu sein
Insofern gilt auch hier, jeder muss schauen, womit er bei seinen Anforderungen am besten arbeiten kann.
Da GIMP frei ist, kann man es ja ohne finanziellen Aufwand testen.
Wer aber entscheidet, PS anzuschaffen, tätigt damit auf jeden Fall eine lohnende und berechtigte Investition.
Nur hat es GIMP verdient, dass man es richtig prüft und ausprobiert und nicht nach dem ersten Vergleich zu dem Schluss kommt: "doch nur der Neffe von Photoshop"