Welch wunderbare Videos, die uns präsentiert wurden. Nun muss der Quadrokopter eine Zwischenlandung im Notfall-Reparatur-Hangar einlegen.
Weil es „in wenigen Fällen zur Stromunterbrechung während des Betriebs“ gekommen sei, werden nun alle bereits ausgelieferten Geräte zurückgerufen. Auf keinen Fall solle man die Karma noch einmal durchstarten lassen, selbst wenn sie voll funktionsfähig erscheint.
Gibt man all das Gekaufte (inkl. evtl. erworbener Zusatzausstattung) zurück, erhält man schließlich auch den vollen Kaufpreis zurückerstattet. Überdies untersuche GoPro die Angelegenheit – da müssen Probleme also noch ordentlich behoben werden und ein Ersatzgerät ist nicht in Sicht. Für den unangenehmen Recall wurde aufgesetzt.
Bei heise.de bezieht man sich auf US-Medienberichte, denen zufolge die „gesamte Produktion seit der Markteinführung“ betroffen sei, immerhin sind darunter auch 2.500 ausgelieferte Exemplare. An benannter Stelle wird ebenfalls über die ohnehin schon schwerwiegenden finanziellen Herausforderungen des Unternehmens berichtet. Umsatzrückgang, fallende Aktienkurse … Da helfen dann auch die wunderbaren Videos nichts.
Ein kurzer Kommentar dazu
Nun gut. Fehler passieren. Unschön, wenn man privat Genutztes nicht mehr verwenden kann. Abenteuerlich ärgerlich, wenn beruflich Genutztes unerwartet nicht mehr zur Verfügung steht. Auftragsbedrohend, wenn auf Basis des neuen Equipments bereits Projekte zugesagt oder gar angegangen wurden.
Richtig bescheiden wird es aus meiner Sicht jedoch, wenn nun Drohnen bereits ab Werk mit erhöhtem Potenzial zum Herabfallen auf Menschen ausgeliefert werden oder Smartphones sowie Waschmaschinen Explosives in sich bergen. Ich weiß, der Druck ist hoch in umkämpften Märkten und gerne darf der zuerst malen, der ganz vorn dabei sein will. Aber wenn dies bedeutet, dass Leib und Leben in Gefahr geraten, dann bitte darf und muss man den Pinsel noch einmal beiseitelegen und die Produkttupfer später als der Wettbewerb setzen.
Immerhin versucht GoPro gar nicht erst eine Zwischenlösung wie so manch anderer, sondern zieht die richtigen Konsequenzen: Alles auf Null, bis das Problem – dann aber wirklich – behoben ist.
Euer Jens
Bildquelle Vorschau und Titel: Pixabay