Naja, nicht ganz. Verantwortlich für den Wunsch ist eher Saulius Lukse. Der Fotograf und Programmierer verfügt über mehrere stationäre Kameras, mit denen er Zeitraffervideos aufnimmt. In 12 Stunden, verdichtet auf 22 Sekunden, wünscht er uns vorab ein „Happy New Year“:
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Für den Fenstergruß haben sich nun keineswegs Menschen an Lichtschalter gesetzt und dann zum richtigen Zeitpunkt an- und ausgeschalten. Stattdessen handelt es sich um eine ins Video gebettete Animation. Eigentlich leicht zu bewerkstelligen, doch allein mit Photoshop oder GIMP mindestens eine Tages-, wenn nicht gar Wochenaufgabe, es sei denn, ihr kennt eine clevere Lösung wie Saulius Lukse: Er hat mit klassischer Bildmontage begonnen und seine Arbeit anschließend durch eine LED-Steuersoftware und ein Python-Skript beschleunigt.
Aus dem Zeitraffervideo stellte er zunächst die Fassade des Gebäudes frei und sorgte mit ein bisschen Copy & Paste für Dunkelheit in allen Fenstern.
⌙ Bildquelle: Saulius Lukse
Danach galt es, für jedes Fenster eine leuchtende Variante zu erstellen. Entweder fand er diese in dem Video oder er kopierte erhellte Fenster wieder an die entsprechenden Stellen. Wichtig bei diesem Schritt: Jedes Fenster muss sich in einer eigenen Ebene befinden, die am besten nach der Position des Fensters in der „Fenstermatrix" benannt wird (also oberes linkes Fenster: „1,1“). Dieser Arbeitsschritt dauert durchaus ein wenig, Herr Lukse brauchte dafür aber nur erträgliche 30 Minuten. Das Ganze wurde schließlich als PSD-Datei gespeichert.
⌙ Bildquelle: Saulius Lukse
So weit, so nachvollziehbar. Ich persönlich hätte nun angefangen, einzelne Fensterebenen auszublenden, um Bild für Bild den Schriftzug zu animieren (wahrscheinlich hätte ich damit nicht wirklich angefangen, weil es eine zeitsprengende Unternehmung gewesen wäre). Saulius Lukse war schlauer und nutzte eine Software zur Steuerung von LEDs namens Jinx! – LED Matrix Control. Damit kann man eine Matrix festlegen (in diesem Fall 12 x 16 für später 12 x 16 Fenster) und bestimmt dann einen Schriftzug und entsprechende Animationsparameter.
Tja, und am Ende folgt ein Python-Skript, bei dem ich offen gestanden aussteige. Ich stelle mir aber vor: Die Jinx-Animation wird genutzt, um einzelne Ebenen, d. h. leuchtende Fenster, aus der PSD-Datei anzusprechen und gezielt sichtbar und unsichtbar zu schalten. Fertig.
Weitere Details und das gesamte Skript findet ihr hier.
Wo helfen euch Skripte bei der Bildbearbeitung und beim Animieren?
Euer Jens