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JPEG bearbeiten wie RAW

Andre_S

unverblümt

Also ich habe im üblichen Layouter-Alltag häufig mit jpg aus Stockbildagenturen zu tun und hatte selten den Bedarf die erstmal in 16bit zu wandeln, damit man die benötigten Veränderungen daran problemlos vornehmen kann.
Du bist auch nicht gerade jemand den ich als Perfektionisten bezeichnen würde.
"Das druckt sich weg" oder auf dem Bau "Des sieht nochher koi Mensch" klingt für mich nach den üblichen Standartentschuldigungen der Pfuschergilde.
 

Bildbearbeitung

virra

lazy lizzard

Man sollte unterscheiden zwischen Schludrigkeit (also unangemessen wenig Sorgfalt) und Pedantismus (also unangemessener Erbsenzählerei). Es gibt Leute, die hängen ihre Bilder mit der Wasserwaage auf und es gibt Leute, die bestehen auf dem Standpunkt, was das Auge nicht sieht, braucht man nicht zu messen.

Also von den Pfuschern distanziere ich mich sehr deutlich. Aber ich stehe dazu, nicht unnötig Arbeit zu investieren, wenns nicht sein muss. Letztenendes zählt, was hinten dabei raus kommt.
 

Andre_S

unverblümt

Es gibt Leute, die hängen ihre Bilder mit der Wasserwaage auf und es gibt Leute, die bestehen auf dem Standpunkt, was das Auge nicht sieht, braucht man nicht zu messen.
Erstere sehen halt auch ohne Nachmessung wenn zweitere es ohne Wasserwaage (oder Auge dafür) versucht haben.
Natürlich ist das leicht Monk ("Sie werden mir dankbar sein"), jeder gute Handwerker wird jedoch ausmessen oder die Wasserwaage nutzen. Es kann nicht schaden es gleich optimal zu machen und am Ende sehen die mit dem Auge dafür auch den Unterschied. Zudem kosten Nachbesserungen immer mehr Zeitaufwand als die paar Sekunden Mehraufwand es gleich richtig zu machen. Was Pfusch ist liegt nicht nur im Auge des Betrachters.
 

L234

Nicht mehr ganz neu hier

@Andre_S

um noch halbwegs im Kontext vom Thread zu bleiben möchte ich mal den Befürwortern von Augenmaß behalten im Sinn von praxisgerechter Ausführung die Stange halten.

Ein Fotograf mit Ausrichtung auf hundertprozentigem Ergebnis (was immer man darunter versteht) hat mit extensiver Nachbearbeitung wenig am Hut,

Grafiker, die an Alltagsproduktionen arbeiten haben das Endergebnis im Blickfeld und nicht ein einzelnes Detail welches im Ganzen untergeht.

Auch dem Handwerker, egal ob Profi oder DIY-Erfahrenem ist der Unterschied zwischen schulbuchmäßiger Ausführung und den im realem Alltag vorhandenen Gegebenheiten klar. Eine bucklige Wand kann man noch so präzise ausmessen, für einen Menschen mit dem absoluten Blick (Pendant zum absoluten Gehör) wird das aufgehängte Bild nie passen.

Bei einem Foto zählt die Aussage, daß der Fotograf sein Handwerkszeug beherrschen sollte versteht sich ohnehin,
Das Einmaleins der Entwicklung bei digitalen Rohformaten ist erlernbar, trotzdem mit Aufwand verbunden. Für Hobbygrafen trotzdem weiterhin das Format mit dem eingebauten Sicherheitspolster.
Bei in der Kamera entwickelten Fotos im jpg-Format sind kleine Anpassungen überhaupt kein Thema mehr bei den neueren Kameramodellen.

Deine 16 Bit-Methode ist zwar theoretisch korrekt, aber was beim in der Kamera entwickelten jpg-Bild über etwas besseren Algorithmus in der Weiterentwicklung noch herausgeholt werden kann bleibt relativ gesehen marginal. Dein Argument, daß die Kamera intern mit Rohdaten entwickelt ist ohne Belang. Das fertig entwickelte jpg steht zur Verfügung und nicht mehr. Ein Rohformat von vor 15 Jahren ist im Vergleich zum heutigen Rohformat auch "schlechter". Trotzdem wage ich die Behauptung daß die Masse der digitalen Bilder von heute in ganz kurzen Zeiträumen zum digitalen Restmüll wandern, egal ob jpg oder Rohformat.

Deshalb, nein zu solchen Filtern wie dieser von Topaz Labs,
 

Andre_S

unverblümt

um noch halbwegs im Kontext vom Thread zu bleiben möchte ich mal den Befürwortern von Augenmaß behalten
Schau dir einfach den Titel an: "JPEG bearbeiten wie RAW".
Es geht hier also nicht um die Frage ob man das überhaut soll sondern wie und ob dafür so ein Programm nötig ist.
Wer meint das dies alles unnötig ist kann ja auf seinem Bearbeitungs-Niveau verharren. Denen die es besser machen wollen habe ich die Frage beantwortet - mehr nicht. Ich sehe die Unterschiede, sonst würde ich nicht so vorgehen. Ausnahmen bestätigen die Regel.
 

virra

lazy lizzard

Meine letzten Gedanken zu dem Thema sollen sein:

Wer wirklich so hohen Wert auf absolute Qualität legt, fotografiert eh im RAW. (konnte meine 1. digitale mit Megapixeln auch schon) Und wenn der noch bildchen vom Handy wo rumliegen hat, soll er zu seinem Werdegang stehen. Bilder aus der Agfa ritsch rasch klick sind auch Geschichte und lohnen keinene Neubearbearbeitung.

Und wer für Offset arbeitet weiß sehr wohl, was mit dem Satz "Das druckt sich weg gemeint ist." Das hat nämlich mit Pfusch nix zu tun.
 

colias

Aktives Mitglied

Deine 16 Bit-Methode ist zwar theoretisch korrekt, aber was beim in der Kamera entwickelten jpg-Bild über etwas besseren Algorithmus in der Weiterentwicklung noch herausgeholt werden kann bleibt relativ gesehen marginal.

In den allermeisten Fällen muss ich mit Stock-jpgs arbeiten, die den gestellten Aufgaben nicht oder kaum standhalten (häufiges Beispiel: Lichtsituation ändern - etwa Licht von links auf Licht von rechts umbauen). Raws gibts da keine und wenn ich noch so oft anfrage. Wenn die Software hielte, was die Schlagworte versprechen, würde sie mir sehr viel Zeit ersparen. Bis sie das wirklich kann, trickse ich auch u. a. mit ähnlichen Wegen wie es @Andre_S beschrieben hat, um eine möglichst gute Basis zu haben.
 

L234

Nicht mehr ganz neu hier

In den allermeisten Fällen muss ich mit Stock-jpgs arbeiten, die den gestellten Aufgaben nicht oder kaum standhalten (häufiges Beispiel: Lichtsituation ändern - etwa Licht von links auf Licht von rechts umbauen). Raws gibts da keine und wenn ich noch so oft anfrage. Wenn die Software hielte, was die Schlagworte versprechen, würde sie mir sehr viel Zeit ersparen. Bis sie das wirklich kann, trickse ich auch u. a. mit ähnlichen Wegen wie es @Andre_S beschrieben hat, um eine möglichst gute Basis zu haben.
Akzeptiert, aber mit Verlaub, Stocks von niedriger Qualität im jpg-Format nimmt man aus Kostengründen und für preisgünstige Massendruckwerke entfällt einfach der höhere Qualitätsanspruch.

Mein Einwand gegen 16Bit usw und speziell gegen ein Wundertool wie von Topaz Labs jetzt angeboten, gilt für jpg Fotos aus der Kamera. Wenn mir von Anfang an klar ist, daß eine Weiterbearbeitung notwendig ist, dann nehme ich das mir zur Verfügung stehende bestmögliche Equipment und wähle die beste von der Kamera unterstützte Aufnahmequalität. Wie @virra denke ich auch, daß man zu schlechteren Aufnahmen auch stehen kann, plattbügeln oder mit tausend Looks aufhübschen ist, bis auf wenige Ausnahmen, verlorene Zeit.
 

colias

Aktives Mitglied

Wenn mir von Anfang an klar ist, daß eine Weiterbearbeitung notwendig ist, dann nehme ich das mir zur Verfügung stehende bestmögliche Equipment und wähle die beste von der Kamera unterstützte Aufnahmequalität.

Schon klar, aber sag das mal einer Werbeagentur, die 3, 4 oder 5 Bilder für eine Montage (anders lassen sich viele deren Ideen kaum umsetzen) von einem Stockanbieter viel günstiger kommen, als sie einen Fotografen mit seiner PhaseOne oder Hassi schießen zu lassen. Heute etwa musste ich zwei Schifahrer auf eine Piste montieren. Das zu fotografieren kostet! Jedenfalls mehr als ich, der das am Ende (beinahe) aussehen lässt, als obs aus einer Hassi käme, halt mit einer ganzen Menge Handarbeit.
 
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