AW: Kompaktkamera für unterwasser?
Hallo miteinander,
ich bin wohlbehalten wieder aus Ägpten zurück und kann einen Erfahrungsbericht abgeben.
Zunächst mal: Das Rote Meer ist unglaublich und ich bin wirklich froh, das Unterwassergehäuse gekauft zu haben. So viele Fische auf einem Haufen, so klares Wasser ... und Schnorcheln mit wilden Delfinen. Geil. Ich bin dabei die Bilder zu sortieren und zu bearbeiten aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Ich habe die große (die Nikon) zuhause gelassen und bin ganz zufrieden damit. Sonst hätte ich noch mehr Zeit mit Fotografieren verbracht und weniger mit der Familie (sind jetzt schon über 1800 Bilder).
OK, zum UW-Gehäuse:
Es ist leicht, mit Hilfe der Gewichte die Kamera auszutarieren. Ich habe mich für leicht negativen Auftrieb entschieden (Kamera + Gehäuse etwas schwerer als Wasser), dafür mit Schlaufe am Handgelenk befestigt.
Die Kamera einzubauen ist einfach, aber es ist wichtig, die Dichtung vor jedem Tauchgang zu überprüfen und leicht einzufetten (wie in der Anleitung beschrieben). Dann ist das Gehäuse sehr schön dicht.
Einmal habe ich beim Schließen nicht aufgepasst und prompt im Pool ca. 1 cm Wasser im Gehäuse gehabt. Das war haarscharf. Ich habe die Kamera gleich rausgeholt und Akku sowie Speicherkarte entfernt. Dennoch hat es zwei Tage gedauert, bis die Kamera getrocknet war und wieder funktionierte.
Wenn man die Dichtung aber richtig einsetzt und fettet, ist die Kamera zumindest bis ca. 10 m Tauchtiefe problemlos dicht. Auch ein Sprung mit Kamera vom langsam fahrenden Boot (um die Delfine zu treffen) hat das Gehäuse klaglos mitgemacht.
Unter Wasser ist der Kamera-Monitor nicht immer gut abzulesen, v.a. wenn viel Sonne im Wasser ist und die Taucherbrille nicht ganz klar. Es ist aber fast unmöglich, die Kamera "auf gut Glück" in die richtige Richtung zu halten und dann abzudrücken. Das ging fast immer daneben. Also lieber die Brille putzen und die Kamera relativ dicht vor die Augen halten. Dann geht es.
Die Knöpfe sind relativ leicht zu bedienen, bis auf den Auslöser. Hier ist es manchmal schwierig, den ersten Druckpunkt zu finden, so dass die Kamera nur scharfstellt. Habe einige Bilder zu früh ausgelöst.
Aber mit ein bisschen Geduld geht es. Habe die Kamera im Sportmodus betrieben und den Autofokus so eingestellt, dass nur der mittlere Teil des Bildes für den Autofokus genutzt wird, dafür aber der schnellere Autofokus genutzt wird. Das hat ganz gut geklappt.
Der "Unterwassermodus" korrigiert zwar den Blaustich, aber ergibt eher flache und farbarme Bilder (da nutze ich lieber Adobes Camera Raw um den Farbton hinterher zu korrigieren).
Fazit: Das rote Meer ist eine Reise wert und ein Unterwassergehäuse kann ich sehr empfehlen.
Gruß,
Mondspeer