Geht es nach der Kulturkritikerin Maria Popova, so ist die Angst „zu einer Art kulturellem Zustand der Moderne geworden“. Was die Welt da draußen an Krisen mit sich bringt, lässt in manchem Menschen den Wunsch aufkeimen, der Realität zu entfliehen. Hierauf reagieren Künstler mit „florierenden, euphorisierenden Versionen der natürlichen Welt“, wie es im heißt.
„Kreative Realität“ – mit diesen Worten wird ein weiterer Adobe Stock Visual Trend des Jahres 2018 zusammengefasst. Dabei ist die Rede von einem neuen Eskapismus, der zum Beispiel ideale Naturbilder aufgreift und mit menschengeschaffenen Wunderlandschaften vermengt oder der mit Farbe, Form und Muster von exotischen Pflanzen und Tieren experimentiert. Eine berauschende Zusammenstellung solch kreativer Zufluchtsorte könnt ihr euch in der thematisch entsprechenden Galerie von Adobe Stock ansehen.
Fluchtwelten im Realen
Raus aus der Realität und hinein in das Andere. Wie vielgestaltig dieses Andere ausfallen kann, dafür werden im benannten Blog zahlreiche Beispiele angeführt. Erwähnung findet unter anderem Meow Wolf, ein Künstlerkollektiv aus Santa Fe, das sich auf die virtuelle und erweiterte Realität spezialisiert hat. Sie schufen mit dem „House of Eternal Return“ beispielsweise ein viktorianisches Haus, in dem das Raum- und Zeitempfinden der Besucher verzerrt wird.
Die Berliner von Liquidrom lassen ihre Gäste in ein Salzwasserbad tauchen, das mit Unterwasserfarben und Musik zum Sinnesschwelgen einlädt. Das Summerland bietet den Nachbarn auf der Insel die Möglichkeit, für 24 Stunden dem britischen Wetter zu entfliehen. In tropischer Atmosphäre wird hier ein kompletter Sommertag, inklusive Tag und Nacht nachempfunden.
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Fluchtwelten im Digitalen und in der virtuellen Realität
Fluchtwelten, welche die Sinne ansprechen und schärfen möchten, existieren längst auch im Digitalen. Mit der App Hear beispielsweise können Stimmen in Lieder verwandelt oder Lärm in „Kaskaden des Glücks“ transformiert werden, wie das Unternehmen dahinter erklärt.
Auf YouTube stehen Clips zum Hören und Eintauchen zur Verfügung, in denen zum Beispiel nichts weiter als geflüstert wird. Hier ist ASMR das Stichwort – Autonomous Sensory Meridian Response – das einen Zustand tiefer Entspannung auslösen soll. Seht euch passend zu diesen digitalen Fluchtwelten ein mit Mustern spielendes Video von MADDRAT auf Adobe Stock an.
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Die kreativen Realitäten sind dem Blog zufolge „nur der Anfang des Trends“. Künftig werde es, sobald zum Beispiel AR-fähige Telefone noch mehr Menschen erreichen, für Künstler weiterführende Möglichkeiten geben, die Realität zu verändern. Angeführt werden das Project Dali, eine 3D-Virtual-Reality-Malerei-Technologie, mit der dreidimensional gezeichnet werden kann, sowie das Project Aero, das Inhalte entwickeln lässt, mit denen die Grenzen zwischen physischer und digitaler Welt weiter aufgelöst werden.
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Sind Erlebnisse der neue Luxus?
Das zumindest wird in den Ausführungen zum Adobe Stock Virtual Trend „Kreative Realität“ geschlussfolgert. Konsumenten würden sich „zunehmend nach transformierenden Augenblicken, temporären Fluchten, bewusstseinserweiternden Parallelwelten und Utopien“ sehnen, „in denen wir unsere Ängste um Politik, Wirtschaft und Umwelt überwinden können“. Für Marken sei dies Gelegenheit, „auf starke, gesättigte Farben, exotische Muster und erweiterte Realitäten zurückzugreifen, um die Konsumenten dort abzuholen, wo sie gerne sein möchten.“
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Weitere Bilder zum Trend „Kreative Realität“ findet ihr in der Adobe Stock Galerie. Adobe könnt ihr auch auf Instagram folgen (@adobecreativecloud_de) und dort unter dem Hashtag #AdobeCreativeCrowd zeigen, was ihr draufhabt!
Euer Jens
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