AW: Kunde droht mit Auftrag..... aber für Lau?
Bis etwa Mitte der 90-ziger Jahre war es üblich, dass der Kunde zu einer Präsentation einlud und bezahlte; und im Auftragsfall wurde dieser Betrag mit verrechnet (mußte also mit im Projektpreis enthalten sein). Vorherige Arbeiten und Referenzen waren hierfür die Grundlage.
Als dann Freehand und Photoshop (ab 6) "funktionierendes" Farbmanagement enthielten und als PC-Version eine neue Designer-Schicht auf dem Markt riefen wurde es üblich, nur pauschal oder gar nicht mehr den Präsentationsaufwand zu bezahlen. Eine Präsentation war die ideeliche Umsetzung der Kundenvorstellung, wie gehe ich es an? welcher Terminrahmen? welches Budget? Einige Skizzen, aber weit noch von Entwürfen entfernt!
Aber diese neuen "Designer", Autodidakten oder Kunststudenten ohne den professionellen Kosten- und Existenzsicherungs-Rucksack, stellten Entwürfe bei den Präsentationen in den Vordergrund und das Budget war für Agenturen nicht mehr machbar. Einmal habe ich eine derartige kostenfreie Präsentation mit gemacht (Auftragsvolumen im 6-stelligen Bereich) - nie wieder!
Wer einen Entwurf haben möchte zur Entscheidung, ob .... , hat einen Vertrag zu unterzeichnen und die Kosten zu tragen. Urheberrechte, teilweise Verwertung durch AG oder Dritte, etc. ist dann auch geregelt. Mit Vorlage / Präsentation des Entwurfes wird der vereinbarte Preis fällig, unabhängig, ob dieser Entwurf dem Kunden zusagt oder nicht ("künstlerische" Dienstleistung). Der Kunde kann vor Vertrag, über meine Referenzen entscheiden, ob ich aus seiner Sicht seine Anforderungen erfüllen könnte - "die Eigenwilligkeit des Künstlers" kann ganz anders aussehen. Viele stellen die handwerkliche Seite (Drucherei macht dies ja auch) heraus, jedoch wird Kreativität (+ etwas Routine) gefordert, denn der Kunde möchte etwas auf ihn Zugeschnittenes.
Kommt ein Vertrag über Vorlage von Entwürfen oder über Aufwandserstattung von Präsentationen als erster Schritt nicht zu stande, dann ist dies auch kein Kunde.
Der nächste Bitte. Und wenn es keinen nächsten gibt, so kann ich meine Lebenszeit immer noch in meinem Interesse verwenden.