AW: Langzeitbelichtungen - Rotstich
01. Warum versagt die weißabgleichsautomatik
Die Automatik sucht quasi nur nach der hellsten Stelle im Bild und versucht die auf Neutral zu trimmen. Kann funktionieren, muss aber nicht.
Der manuelle Weißabgleich mit Blatt Papier und der Lichtquelle funktioniert nur, wenn die vorherrschende Lichtquelle auch tatsächlich auf das Blatt scheint und wenn das Papier keine Aufheller drin hat (dann wird das Bild gelbstichtig; isses gelblich blaustichig; deshalb ist eine normierte Graukarte da schon besser, obwohl eine normierte Weißkarte vor Ort sogar besser geeignet wäre). Bei der Sonne ist das kein Problem, bei Straßenbeleuchtung gibt es schon Unterschiede, wie man auch auf deinem Bild sieht.
02. wiso musste man bei analoger Fotografie keinen weißabgleich einstellen...
1. Das stimmt nicht. Man musste unterschiedliche Filme (Tageslichtfilm, Kunstlichtfilm) und/oder Vorsatzfilter benutzen. Wesentlich umständlicher als heute an der Kamera ein Knöpfchen zu drehen.
2. ist die Masse der Fotoapparatbenutzer anspruchslos und wusste davon nix und gab sich mit dem zufrieden, was das Fotolabor zurückschickte. Ist heute mit der Digitaltechnik genau das gleiche. Mich schüttelt es immer, wenn ich die farbstichigen Bilder aus so einigen Familienalben zu sehen kriege.
3. haben die Fotolabore die gröbsten Schnitzer nachkorrigiert. Farbkorrektur wird heute auch als Option bei digitalen Ausbelichtungen angeboten.