Mappe für Fotodesign?

Ajanoli · 11.05.2011

Hallihallo

Da ich vorhabe, mich für ein Foto-Studium zu bewerben, wollte ich hier mal nachfragen, was ihr von meinen Fotos haltet und ob man die für eine Mappe verwenden kann, oder ob ihr mir gleich den Laufpass geben würdet

Ich kenns ja schon von hier: seit ehrlich, offen, übt Kritik bis ich mich in einem Loch verkriechen will ;-) Nur so kann ich mich verbessern und noch was zu meinem Vorteil ändern

Serie 1: Hinter Glas

Serie 2: Makromente (jaaa, ein schwammiges Thema, aber ich mag die Makrofotografie, deswegen...)

Dann legt mal los

Micha8583 · 11.05.2011

AW: Mappe für Fotodesign?

Was mir als erstes auffiel: die "hinter Glas" Serie würde besser kommen, wenn das Lichtsetup entweder identisch wäre (z. T. sind schon erhebliche Farbnuancen / fehlender Weißabgleich dabei), oder eine "wandernde" Lichtstimmung (Morgens, vormittags, mittags, abends nachts....). Ansonsten finde ich ein Teil der Bilder unspannend, weil entweder Vorder- oder Hintergrund fehlt, in der Farbstimmung fehlen Akzente oder Kontrapunkte. Des weiteren sollten in Stilleben Reflexionen des Fotografen vermieden werden.
Bitte versteh mich nicht falsch, die Bilder sind gut, nur für eine Bewerbungsmappe: Ich stelle mir gerade die Frage vor: "Warum, Frau Ajanoli, sollten wir gerade SIE bei uns annehmen?!" Und hier fehlt mir das Bild mit dem gewissen Etwas, wo du dann drauf zeigen kannst mit der Antwort "Darum!"

LikeAStone · 11.05.2011

AW: Mappe für Fotodesign?

Langweilig! Das Licht und der Bildaufbau wirken alle sehr wahllos und undurchdacht. Ein Thema ist nicht ersichtlich, was zeigen würde das du dich ausgiebig mit einem Thema auseinander gesetzt hast. Technisch kann mich auch kein Bild überzeugen. Schärfe, Bildqualität, Lichtführung. Unter welchen künstlerischen Aspekten hast du deine Werke komponiert. Hast du dich aktiv mit Themen der Kunst auseinander gesetzt?
Aber immerhin hast du keine Turnschuhe fotografiert

viriv · 12.05.2011

AW: Mappe für Fotodesign?

LikeAStone schrieb:
Langweilig! Das Licht und der Bildaufbau wirken alle sehr wahllos und undurchdacht. Ein Thema ist nicht ersichtlich, was zeigen würde das du dich ausgiebig mit einem Thema auseinander gesetzt hast. Technisch kann mich auch kein Bild überzeugen. Schärfe, Bildqualität, Lichtführung. Unter welchen künstlerischen Aspekten hast du deine Werke komponiert. Hast du dich aktiv mit Themen der Kunst auseinander gesetzt?
Aber immerhin hast du keine Turnschuhe fotografiert

dem schließ ich mich an:
die erste serie wirkt durch das immer gleiche motiv langweilig, davon abgesehen, WENN, hättest du die fotos wenigstens noch nachbearbeitet?
weil ein grauer hintergrund wirkt bei den bilder mal gar nicht gut

die 2te serie geht vielleicht schon eher in deine gewünschte richtung, ist allerdings wieder durcheinander
bei einer bewerbung für ein studium sollte man klare linien fahren, entweder ich fotografie menschen oder tiere oder gegenstände, aber nicht alles durcheinander(sowohl motivmäßig, als auch farblich-> es würde zu bunt wirken in einer "meist"schwarzen mappe)

lauffreak · 12.05.2011

AW: Mappe für Fotodesign?

moin !

nach dem Motto : weniger ist mehr: Konzentriere dich auf weniger Themen.
Beispiel
Serie1: das Männchen im Glas
Serie 2 Makro: Blumen.

Grüße*lauffreak

Ajanoli · 12.05.2011

AW: Mappe für Fotodesign?

Autsch, das war wirklich hart ;-)

Okay, würde mich freuen, wenn ihr wie lauffreak vielleicht noch einzelne Bilder rauspikt, von denen ihr meint, da könnte man noch was machen und mir Kritikpunkte gebt.
Wegen dem weißen Hintergrund: Ich hab mit nem Photozelt gearbeitet, mir war nicht bewusst, dass das "schlecht" ist. Ich werde mich bemühen, etwas anderes zu finden.
Wegen Licht: Ich habe die Fotos vormittags gemacht, allesammt und mit immer der selben Lichtquelle. Von daher müsste die Lichtsituation eigentlich gleich sein... hmm...

Edit: achja, wegen Nachbearbeitung. Es wäre ja ein Fotostudium, und soweit ich das verstanden hab, sollen da wirklich nur (unbearbeitete) Fotos (und nur ein kleiner Teil Grafik, so steht's drin) abgegeben werden.

Silvio · 12.05.2011

AW: Mappe für Fotodesign?

Insgesamt sind alle Bilder unspannend. Das liegt oftmals an Hochkant-Bilder und Ignorieren des Goldenen Schnitts. Wenn man ganze Objekte fotografiert auch ein no-go Abgeschnittene Teile des Objekts (Fuß des Männleins, dass auf dem Glas liegt oder Kopf). Farbstimmungen oder zumindest Farbkorrekturen können Bilder realistischer oder interessanter werden lassen.
Die Bilder sind fast gänzlich in schlechtem Licht gehalten.
Es ist schwer, auf einzelne Bilder einzugehen, um da noch etwas zu retten, da das Material ansich schon nicht gut ist.
Die Bilder generell erinnern an Low-Budget. Konnte die Schildkröte auf dem letzten Bild nicht eine richtige im Zoo sein?
Die Gläser, in denen Du fotografiert hast, wirken matt und unsauber.
1. Bild: Brackets mit der Sättigung runter und grün rausnehmen. Diese Art von Korrosion will keiner sehen.

Also probier einfach mal bei allen Fotos Querformat zu nehmen (und nur wenige Hochformat) und den Goldenen Schnitt anzuwenden. Weißabgleich machen, wenns realistisch sein soll.

Micha8583 · 12.05.2011

AW: Mappe für Fotodesign?

Versuche mal, in dein Lichtzelt hinten einen bunten Karton einzustellen. Wenn du dann außerhalb des Zeltes links/rechts/usw. Halogenlampen aufstellst, kannst du richtig geniale Lichtstimmungen erzeugen (Weißabgleich beachten!). Auch würde ich die Materie "Glas" in Stilleben erst mal hinten anstellen, das ist Oberliga. Ich würde Steine, Kies und Blumen vorschlagen, diese schön und farblich ausgewogen arangieren, unbedingt ein Stativ verwenden, denn nur so lässt sich ein Bild mit Wirkung vernünftig komponieren. So lange rumspielen, bis Licht, Schatten, Bildaufteilung top sind (nicht "ok", sondern "top"). Auslösen, am PC angucken. Manchmal entdeckt man auch Fehler, sobald man das Bild horizontal spiegelt ("Den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht"). Dann so lange umarangieren, bis es nicht mehr besser geht (deshalb auch Stativ). Wenn du 1 gutes Bild in 2 Tagen hinbekommst bist du sehr schnell.
Ach ja: in die Kerbe meiner Vorredner schlagend: Goldener Schnitt beachten, ein Bild hat Vordergrund, Hauptmotiv, Hintergrund. Wenn du davon abweichst, brauchst du einen richtig guten Grund dafür.

viriv · 12.05.2011

AW: Mappe für Fotodesign?

Ajanoli schrieb:
...

Edit: achja, wegen Nachbearbeitung. Es wäre ja ein Fotostudium, und soweit ich das verstanden hab, sollen da wirklich nur (unbearbeitete) Fotos (und nur ein kleiner Teil Grafik, so steht's drin) abgegeben werden.

nagut...xD
stimmt eigentlich...

dann hilft nur noch Licht....
die idee mit der Pappe hinter dem Fotozelt ist ne gute idee, dann noch angestrahlt gibts bestimmt schöne harmonisch warme Farben(reale^^)

versuch das mal und poste ein bsp....alleine schon für dich, damit du ein vergleich hast, ob das wirkt...

Edit:
Ergänzung...habe mir gerade Mänchen2.jpg nochmal angeschaut!!!!!!!<- achte darauf, das du die Ecke von dem Zelt nicht mitfotografierst

herbiemaus · 12.05.2011

AW: Mappe für Fotodesign?

Zu Deinen hier vorgestellten Fotos nur so viel: Das Portfolio scheint mir auf den ersten Blick ein wenig eindimensional, mir würde eine gewisse Bandbreite fehlen...

Zum Thema "Bewerbungsmappe" überhaupt folgende wahre Geschichte, wenn auch aus der gefühlten Steinzeit der 1970-er Jahre:

Ich hatte mich damals nach Abitur und Wehrdienst hoffnungsfroh bei einer seinerzeit recht angesagten Hochschule beworben und war mit meiner Mappe voll vor die Wand gefahren. Ich erinnere mich heute noch an die Formulierung aus der schriftlichen Ablehnung, irgendwas mit "fehlendem regem Gestaltungstrieb". Nun gut...

Ein oder zwei Jahre später wollte sich einer meiner Kumpels dort unbedingt auch bewerben, obwohl er bis dato kaum jemals eine Kamera in der Hand gehalten hatte und demnach auch über minus null Material für eine Mappe verfügte. Und schon gar keine Böcke hatte, diesem Umstand abzuhelfen weil viel zu viel Aufwand.

Langer Rede kurzer Sinn: Er kam einen Tag vor deadline zu mir und fragte nach meinen erfolglosen Arbeiten, die er trotz eindringlicher Warnung einfach aufgrund mangelnder Alternative abgeben wollte.

Ich erinnere mich noch dunkel, dass wir die Prints in einer Nacht-und-Nebel-Aktion noch neu aufgezogen hatten, weil seinerzeit durch rückseitigen Hochschul-Stempel für ein derartiges Recycling entwertet, und der Gute gab diese Mappe dann tatsächlich auf den letzten Drücker dort ab.

Ihr ahnt es vielleicht: Diese Mappe, 100% identisch mit meiner Gestaltungstriebabstinenten, wurde von dem mit einer einzigen Ausnahme abgesehen identische besetzten Gutachterausschuß mit großem Lob durchgewinkt und mein Kumpel konnte seinen Studienplatz antreten.

So viel zum Thema Zulassung zum Studium, es wird mir sicher keiner verdenken, daß ich seitdem dazu meine ganz spezielle Meinung habe...

Was können wir konkret daraus lernen? Daß Du mit einer guten Mappe voll abkacken und/oder mit einer beschissenen Mappe Erfolg haben kannst.

P.S.: Mein Kumpel hatte das Studium zwar mit Diplom abgeschlossen, das Fotografieren aber nach ein paar Jahren zu recht wieder an den Nagel gehängt. Etliche meiner Kunden haben mir hingegen im Laufe der Jahre durchaus glaubhaft versichert, daß sie mit meiner Arbeit recht zufrieden sind und meine Rechnungen (fast) immer pünktlich bezahlt.

Ajanoli · 12.05.2011

AW: Mappe für Fotodesign?

Micha8583 schrieb:
Versuche mal, in dein Lichtzelt hinten einen bunten Karton einzustellen.

Bunt im Sinne von mehrfarbig oder im Sinne von einfarbig, außer weiß (oder schwarz) ;-)
Ich werde es ausprobieren, komm aber vor dem Wochenende wohl kaum dazu...

Micha8583 · 12.05.2011

AW: Mappe für Fotodesign?

re bunt: kommt natürlich auf das Motiv an... Einfarbig, wenn du das Hauptmotiv betonen willst, quietschbunt, wenn du davon ablenken möchtest (aus welchen Gründen auch immer)....
nein, einfarbig, mit evtl. einem schrägen Spot drauf, daß der HG von, z. B. dunkelrot nach rot verläuft.

herbiemaus · 12.05.2011

AW: Mappe für Fotodesign?

Micha8583 schrieb:
re bunt: kommt natürlich auf das Motiv an... Einfarbig, wenn du das Hauptmotiv betonen willst, quietschbunt, wenn du davon ablenken möchtest (aus welchen Gründen auch immer)....
nein, einfarbig, mit evtl. einem schrägen Spot drauf, daß der HG von, z. B. dunkelrot nach rot verläuft.

Ich denke auch, Hauptsache schön bunt und ein schräger Spot. Dann klappts auch mit dem Studienplatz ...

Ajanoli · 12.05.2011

AW: Mappe für Fotodesign?

okay, danke, dann leg ich am WE mal los und stell mich wieder der Kritik *ggg* Mal sehen, ob ich ein Motiv finde, dass nicht gleich wieder in der Luft zerissen wird

herbiemaus · 12.05.2011

AW: Mappe für Fotodesign?

Ajanoli schrieb:
okay, danke, dann leg ich am WE mal los und stell mich wieder der Kritik *ggg* Mal sehen, ob ich ein Motiv finde, dass nicht gleich wieder in der Luft zerissen wird

Hey, das mit "schön bunt" war ein Scherz, zumindest von mir!

Und die Vorstellung, mal schnell übers Wochenende ne Mappe zu fotografieren, na ja...

Trotz #10

Ajanoli · 12.05.2011

AW: Mappe für Fotodesign?

Ich hab schon kapiert, das einfarbig gemeint war *ggg*

Und ich hab nicht behauptet, übers Wochenende eine ganze Mappe zu fotografieren. Nur, die Tipps auszuprobieren, irgendwo muss ich ja anfangen

LikeAStone · 12.05.2011

AW: Mappe für Fotodesign?

Noch mal was zum Lesen:

Tausche einfach Zeichnungen durch Fotos.

An deiner Stelle würde ich noch einmal komplett von Vorne anfangen. Zuerst mit Stift und Papier überlegen was und wie und warum.

aring · 13.05.2011

AW: Mappe für Fotodesign?

Dass Deine Aufnahmen als Bestandteil einer Mappe zur Vorlage bei einer Auswahlkommision nicht so geeignet sind, hast du ja schon gehört.
Ich möchte Dir nicht zu Nahe treten, aber ich weiss nicht, was die Aufnahmen überhaupt sollen, die du da gemacht hast. Es wirkt auf mich ziemlich belanglos. Ich erkenne keinen Gestaltungswillen.
Auswahlkommisionen möchten gerne auch innerhalb einer Mappe eine Entwicklung absehen können, die der Bewerber über einen gewissen Zeitraum hin gemacht hat. Deshalb ist eine Mappe auch nicht mal eben am Wochenende fotografiert, sondern sollte Bilder enthalten, die der Bewerbende über einen längren Zeitraum hin angefertigt hat.
Zusätzlich zur Mappe werden von den Hochschulen parallel Aufgaben gestellt, die innerhalb einer Frist zu erledigen sind.
Du solltest dir überlegen, welcher Bereich der Fotografie dich besonders interessiert, dir Arbeiten anderer Fotografen ansehen, es gibt genug Websiten und Bildbände, und dich an dem Gesehen messen.Die wenigsten Meister sind vom Himmel gefallen.

Gruß
Alexander

Ajanoli · 13.05.2011

AW: Mappe für Fotodesign?

Also nur um das mal klarzustellen: Ich hatte mich schon damit beschäftigt und nicht einfach nur die Kamera gezückt und wild drauflos fotografiert. Das ich noch lang nicht jede Technik beherrsche ist mir klar. Deswegen ja das Studium, damit ich's lern!

aring · 13.05.2011

AW: Mappe für Fotodesign?

Das entspricht leider nicht den Gegebenheiten. Im Studiengang Fotodesign/ visuelle Kommunikation geht es nicht vorrangig darum, bestimmte Techniken zu erlernen oder zu dokumentieren, dass manTechnik beherrscht. Es wird zwar auch ein gewisser Teil an Technik vermittelt, aber im Vordergrund steht die Umsetzung von Bildideen.
Das setzt natürlich voraus, das man welche hat. Das zweite ist das Erlernen des bewussten Sehens und ein Anteil Gestaltungslehre. Daraus resultiert dann später das Entwickeln von Ideen und Konzepten und zum Abschluss das zielgerichtete Arbeiten und Umsetzen.