emmm.... ja.
Erst mal abseits zum fotografischen erhöht es deutlich die "Lesbarkeit" der Gallerie, wenn die Bilder nicht in voller Auflösung und 1:1 Bildgöße hochgeladen werden. Für Bildkritik sind 2000 Pixel / Längste Kante mehr als genug, 75 bis 80% Qualität sind für Bildschirmdarstellung mehr als ausreichend.
Zum Fotografischen:
Für die ersten Gehversuche sind die Ergebnisse schon sehr beeindruckend, muss man schon sagen. Schärfe, Blende und Dynamikumfang sind für dich schon länger kein Thema mehr. Zur Bildgestaltung: Für die Landschaftsbilder muss ich dir schweren Herzens einen Wecker ans Herz legen, um dich rechtzeitig auf die Lauer zu legen: Sonnenauf- und Untergänge bieten das schönste, spannendste und farblich beste Licht des Tages. (Warum? weil es flach und meist von der Seite ist, und damit modelliert es die 3. Dimension in die Bilder). Für mich hat der Gebrauch eines Stativs und die Verwendung von LiveView ungeheure Vorteile gebracht. Bildaufbau: Landschaftsbilder leben von Vorder- Mittel- und Hintergründen, Führungslinien spielen auch eine wichtige Rolle. Versuche, im Vordergrund irgend einen Blickfang zu platzieren, der den Betrachter erst mal ans Bild fesselt - sozusagen der "Marktschreier" - sei es eine interessante Wurzel, toter Bär (na gut, in good old Deutschland weniger...), aber irgendwas, wo der Betrachter erst mal denkt: "Hups!" Dann wird er von Führungslinien (im Marktetingvergleich das geschulter Verkaufspersonal) ins Bild hineingeführt, das können Licht/ Schattenverläufe, ein Weg, Laub auf dem Boden, uvm sein, die den Betrachter weiter ins Bild hineinführen. Nun, bei der Verkaufsauslage soll er verweilen. Das Hauptmotiv. Hier sollten keine ablenkenden Schatten, Linien, Farben ablenken und den Blick wieder aus dem Bild lenken. Der Hintergrund bildet dann sozusagen das Samtkissen, auf dem das Hauptmoiv ruht.
Soweit die Theorie, die Ausnahme bestätigt die Regel. Allerdings sollte man die Regeln erst beherrschen, bevor man sie bewusst bricht.
Dies gilt übrigens auch für Stilleben, Personenaufnahme und den ganzen Rest des Universums....
Die Tiere und Blumen: zum einen bleibst du auf der berüchtigten "Halbdistanz", was ich allerdings bei Pferden und Hunden aus persönlichen Gründen mehr als verstehen kann, um den US- Fotografen Frank Capa zu zitieren: "Wenn deine Bilder nicht gut sind, warst du nicht nah genug dran."
Dieses Zitat wird gerne nur auf der physischen Ebene gesehen, aber selten auch aus der psychischen. Es soll nicht nur bedeuten, dass du ein paar Schritte näher kommen solltest, sondern daß dem Bild auch die Beziehung fehlt: die von Fotograf zum Motiv/ Subjekt/ Model.
Das beste Beispiel hast du gerade selbst hochgeladen: Das Pferd, das unbeteiligt von rechts nach links schaut, der Hund, der gelangweilt nach vorne schaut - kein Bezug. Da steht ein Pferd. Was macht das? Warum steht es da? Warum wurde das Foto gemacht? Oder wie man auf englisch sagt: "What's the story?".
Ganz anders das Pferd in der 2. Serie, das neugierig in die Kamera knabbert. Hier entsteht automatisch eine Beziehung Pferd - Betrachter/ Fotograf, das Pferd macht etwas, es ist neugierig, Oder hungrig? Frech? Du siehst, hier fallen mir ganz spontan einige Begriffe ein, die dem Bild Handlung geben. Du bist hier auf beiden Ebenen "näher dran".
Auch die Katze, deren Blick spannungsgeladen ist, ist gut... wobei ich wäre noch näher ran....
Bei den Blumen würde ich auch näher ran, fülle den Rahmen mit dem bunten Zeug, daß Pflanzen grün sind, wissen ja alle - verwende den Stengel als Führungsline. Bei "Portraits" von Blumen würde ich auch raten, den mittleren Focuspunkt auf einen der äußeren zu legen, oder die Kamera nach dem fokusieren verschwenken, damit das Hauptmotiv nach der Drittelregel / Goldener Schnitt gelegt wird - auch hier gilt wieder die Ausnahme, die die Regel bestätigt.
Zum Hintergrund: mir ist klar, daß die Viecher alle lebendig sind und daher mit "stillhalten" nicht viel anfangen können, aber versuche, den Hintergrund aufzuräumen - positioniere dich so, daß du wenig starke Elemente ( Farben, Linien, Kontraste - also alles, was ablenken kann) hinter dem Hauptmotiv hast. Alternativ, wenn du ein sehr lichtstarkes Objektiv hast, die Blende richtig weit auf - f/2,8 oder noch größer, dann wird alles im Hintergrund richtig unscharf. Allerdings wären wir dann wieder beim Thema "stillhalten"...
Aber alles in Allem sehe ich dich auf einem sehr guten Weg, mach Bilder bis die Kamera glüht und sei dankbar, daß du nicht mehr in einer Zeit lebst, in der du noch Filme kaufen musst...
und ich schließe mit den Worten von H. Cartier Bresson: "die ersten zehntausen Bilder sind die schlimmsten".