AW: Midi-Software, composer, controller, synthesizer
Wenn ich die Ausgangsfrage richtig verstehe, willst Du Musik machen und dabei verschiedene Instrumente mit verschiedenen Sounds kombinieren, darum wohl die Synthesizer. Klappt grundsätzlich auch so: Du nimmst eine Software (am passendsten einen sog. Sequenzer), die verschiedene Synths und auch Effekte als PlugIn verdauen kann und spielst dann auf verschiedenen Spuren etwas ein. Das Midi-Format ist dabei Nebensache - früher war das das Protokoll über das Hardware-Synthesizer miteinander kommuniziert haben. Heute steht in Deiner "Song-Datei" des benutzen Sequenzers notwendigerweise viel mehr - darum ist Midi heute eher beiläufig wichtig. Damit andere Deine Musik hören können, schickst Du ohnehin nicht Deine Quelldatei sondern exportierst Deine Musik als MP3 oder verlustfrei als WAV. Sonst müssten andere Leute auch Deinen Sequenzer und alle von Dir benutzten Plugins nachinstallieren. Das macht man allerhöchstens wenn man zusammen Musik machen will, aber nicht mit Hörern. Auch hier ist Midi kein gutes Exportformat - denn hier stehen sinngemäß nur die "Noten" drin. Jede Soundkarte hat aber hier eigene eher primitive Instrumentenklänge und Effekte sowieso kaum. Gibt's Du jemandem von Deiner monsterfett klingenden Produktion eine Midi-Datei (die die meisten Sequenzer schon speichern können) wird das bei jemand anderem auf dem PC oder gar Notebook wie aus schlimmen Kinder-Bontempi-Orgeln klingen.
Jetzt zu den Tools: Wie fast überall gibt es freie - die sich holziger bedienen lassen und kommerzielle, die einen optimierten Workflow haben.
Eine Mischung aus beiden ist MU-LAB Free. Passable Oberfläche zum Einstieg, weil aus einem kommerziellen Produkt abgeleitet. Etwas ähnliches gibt es mit Samplitude. Alle paar Wochen liegt dieses Tool in einer abgespeckten Version Zeitschriften-CDs bei. Die Arbeitsweisen sind wie in der sehr teuren Vollversion.
Ein völlig freies Tool ist Rosegarden. Kenne ich selbst nicht, aber probiers einfach aus.
Um Synths und Effekte einzubinden ist die führende Schnittstelle die sog. VST-Schnittstelle. Um zu testen, ob das mit dem von Dir gewählten Programm geht, brauchst Du entsprechende PlugIns. Die findest Du in Hülle und Fülle auf
http://www.kvraudio.com/. Einige toll klingende freie Synthesizer bietet die Website von Native Instruments (abgespeckte aber klasse Auskopplungen der großen Versionen - trotzdem hörenswert). Wenn Du die Native-Teile zum Laufen gebracht hast, kannst Du die Software nutzen, wie Du Dir das vorstellst. Wenn das schon nicht geht, kannst Du das Tool von der Liste streichen.
Der führende Tipp war aus meiner Sicht aber auch eine Einstiegsversion von Cubase wie z.B. Cubase Elements. Kostet zwar eine kleine aber erträgliche Summe, ist aber nach oben offen bei mehr Interesse. Ein günstiger Weg um da dran zu kommen, kann auch der Kauf eines Einsteigergeräts wie einer Mini-Musik-Tastatur sein. Da liegt das manchmal bei (am besten Anruf bei einem Händler wie z.B. Thomann). Die können Dir sagen, bei welchen Produkt Du das Programm mit dabei hast. Wenn Du wirklich Musik machen willst, wirst Du um eine solche Tastatur kaum herumkommen. Auch wenn Du aus einer PC-Tastatur Töne bekommst, klingt die extrem monoton, weil Du damit keine Lautstärke-Nuancen setzen kannst. Sog. Anschlagdynamik geht selbst bei einigen Mini-Midi-Tastaturen bereits - und da liegt bei Einigen ein Sequencer bei.
In allen Fällen - selbst bei Cubase - gilt: Du musst Dir einige Dinge erarbeiten. Install and play klappt so nach meinen Beobachtungen bei Anfängern nicht! Du musst überall rausfinden, wie Du Instrumente auf eine Spur bringst, damit Du überhaupt etwas hörst. Und wie die Ausgänge des Programms mit den Ausgängen Deiner Soundkarte korrekt kombiniert werden müssen.
Das ist bis heute etwas fummelig. Plane also etwa Geduld ein!
Gutes Gelingen.