Tatsächlich ist das nicht bei Ausbelichtung, sondern auch beim Druck auf professionellen Rollendruckern so. Bei Ausbelichtung kommt es auch auf das verwendete Fotopapier an. Da kann von Monitorkalibrierung noch so viel geschwafelt werden. Die Monitorkalibrierung ist wichtig und unabdingbar, damit Du möglichst farbgetreue Bearbeitung machen willst.
Eine Ausbelichtung verliert meist Zeichnung in den hellen und dunklen Bereichen, das liegt einerseits am Fotopapier und andererseits an beschränkteren Tonwertumfang. Ausbelichtungen werden auf "digitalen" Maschinen gemacht. Sie verwenden jedoch Chemie und diese ist von der Qualität der chemischen Flüssigkeiten und der jeweiligen Temperatur abhängig. Außerdem sollten diese Maschinen zumindest vor der ersten täglichen Verwendung kalibriert werden. Ob dies, wie dies und mit welchen Toleranzen dies passiert ist nicht beeinflussbar. Meine Erfahrung zeigt, dass Fotos, die bei gutem Licht, mit sehr vielen Farben, also z.B. Postkartenansichten problemlos geliefert werden. Gibt es schwierige Lichtbedingungen, benötigt man Zeichnung in kontrastarmen Bereichen, wird es schwierig. Auch Mischlicht aus Tageslicht und Glühlampen sind sehr schwierig, besonders dann, wenn man den warmen Ton an einigen Stellen behalten möchte. Da wandert die Farbstimmung in Richtung rotbraun.
Auch professionelle Rollendrucker haben einen kleineren Tonwertumfang, auch dort verliert man Zeichnung in dunklen Bereichen. Wie beim Ausbelichten kann man kein Druckprofil einbinden. Allerdings hat man viel weniger mit Chemie zu tun, wenn der Rollendrucker kalibriert ist, erhält man praktisch gleichbleibende Ergebnisse. Große Unterschiede gibt es jedoch beim verwendeten Material, unterschiedliche Papiersorten, eventuell Kunstofffolie oder Leinen. Papier ist ja nicht reinweiß, und da die Farben lasierend aufgetragen werden, kommt die Grundfarbe durch. Ich habe mal Bilder mit wenig Licht, wenig Kontrasten und mit extrem warmen Licht zu einem Rollendrucker gebracht, dieser hat sie mit einem richtigen Grünstich gedruckt. Das selbe Foto hat der Händler von seinem Rechner auf seinen Ausbelichter geschickt, dort kam es mit einem Rotbraunstrich heraus. Das war ein Fotograf mit Meisterprüfung und er war ratlos.
Keine Erfahrung habe ich mit mit Einzelblattdruckern mit denen man bis A3+ drucken kann. Der Grund ist der, dass diese Dinge sehr groß, sehr schwer sind und, will man ein paar verschiedene Papiersorten in unterschiedliche Größen drucken, man sehr bald ein Riesenlager mit ziemlich teurem Papier hat und dazu noch wegen der Verfügbarkeit zu schnell etwas drucken würde. Ich habe mich entschieden, unproblematische Bilder auszubelichten, schwierige Bilder drucken zu lassen. Und möglichst wenig auf Papier zu bringen, denn zum Aufhängen habe ich zu wenig Wände und zum Lagern zu wenig Platz. Dazu kommt, dass man die Fotos (ich mache fast auschließlich 12x18" oder in etwa 99x66cm) auch nicht beliebig hoch stapeln kann, besonders Hahnemühle mit der samtenen Oberfläche ist wunderschön, doch das Aufbewahren ist extrem schwierig.
Wenn ich weiß, dass ein Foto schwierig auszubelichten ist, dann erstelle ich nach der Bearbeitung noch die eine oder andere Einstellungsebene, um es für das Labor herzurichten.