NEF-Datei: stark überbelichtes Foto mit Camera Raw "zurückholen"?

[Leander]

Hallo,
an einem sonnenstarken Tag hab ich leider ein Foto stark überbelichtet fotografiert. Es ist - ich sag mal - zu 70 Prozent (geschätzt) überbelichtet. Zum Glück hab ich eine NEF-Datei und Camera Raw. - Meine Frage wäre, ob man dieses stark überbelichtete Foto bzgl. der Überbelichtung damit wieder "geradegebogen" bekommt ? Hatte nämlich mal gehört, dass man bei verpatzten Aufnahmen (unverwackelt) über die NEF-Datei alles wieder korrigiert bekommt.

beste Grüße, L

 

[Rata]

In der Regel: Ja!

Da Du ja wohl noch Bildteile und -konturen erkennen kannst, sind Erfolgsaussichten vorhanden
Öffne es selbst in einem Raw-Konverter und zieh zunächst die Belichtung runter, ab da geht es dann mit Kontrast, weiß und schwarz weiter...
Keine Angst, kannst nix kaputt machen, Raw-Konverter arbeiten immer nicht-destruktiv.


Stell uns das NEF zur Verfügung und wir werden Dir helfen.



Lieber Gruß
Rata

 

[buerzel]

Ohne das Bild zu sehen - schwer zu sagen. Bei „ausgefressenen” Lichtern ist meist mit dem besten RAW-Entwickler nichts zu machen.
http://www.terra-human.de/fotografie/lichter-und-schatten-03.htm

 

[Leander]

Danke erstmal für eure schnelle Hilfe.

buerzel hat vollkommen Recht, denn die Erfahrung mache ich zu meinem Erstaunen auch gerade, dass bei "ausgefressenen" Lichtern in extremen Fällen nichts zu machen ist. Also scheint man sowas von Anfang an gut im Auge behalten zu müssen.

 

[Rata]

Alte Fotografenregel: Immer auf die Lichter belichten
Die war schon vor 100 Jahren gültig.


Lieber Gruß
Rata

 

[Andre_S]

Stell das Raw doch einfach mal zur Verfügung und gibs für diesen Thread frei: https://workupload.com/
Ein Bild der Tonwertkurve würde auch helfen.
Bei vereinzelt ausgefressenen Stellen hilf der Kopierstempel auf leerer Ebene die dann in der Deckkraft angepasst und noch maskiert werden kann.

 

[Torito49]

Leider wurde das überbelichtete Bild nicht gepostet, sonst hätte man ja die richtige Lösung parat.

Alte Fotografenregel: Immer auf die Lichter belichten
Die war schon vor 100 Jahren gültig.
Lieber Gruß
Rata

Richtig, das war auch eine Regel für die damalige Diapositivfotogragie. Ebenso für die Negativfotografie, auf den Schatten (mit Zeichnung) belichten.

 

[Leander]

Ok, hier ist die NEF-Datei, damit man sieht wie aggressiv es ist.

 

[Stille_Wasser]

Hab mir das Bild mal kurz runtergeladen... aber, sry - da ist nicht mehr viel wieder sichtbar zu machen. Und da gerade im Gesicht der Person gar nichts mehr passiert, wenn man die Belichtung um drei Stufen runterdreht würde ich sagen, das da außer selber malen oder neu aufnehmen (was wohl auch schwer zu realisieren ist) nichts zu machen ist.
Aber ich denke, das passiert dir so schnell nicht noch mal.

 

[Nedsch]

Da ist leider nichts mehr zu retten. Aber aus Fehlern lernt man.

 

[Torito49]

So wie es aussieht ... ist nichts zu machen. Tut mir leid.

 

[Andre_S]

"zu 70 Prozent (geschätzt) überbelichtet" Witzbold.
Ich würde sagen wenigstens 600% über Normalbelichtung mit über 80% ausgebrannten Stellen.
Wie kommst du auf die Idee das man da noch was zurückholen kann - weiß ist weiß.

 

[Rata]

"zu 70 Prozent (geschätzt) überbelichtet" Witzbold.
Ich würde sagen wenigstens 600% über Normalbelichtung mit über 80% ausgebrannten Stellen.

Da muß ein Forensiker dran und der muß anschließend zum Zahnarzt oder schlürft Süppchen.



Lieber Gruß
Rata

Edit: Ergänzung

 

[der_fou]

Alte Fotografenregel: Immer auf die Lichter belichten
Die war schon vor 100 Jahren gültig.


Lieber Gruß
Rata

Sorry, wenn ich da dezent widerspreche:
... wenn Du mit Dia-Matierial gearbeitet hast - dann ja!
Bei Negativ-Material hast Du aber auf die Schatten belichtet.

Oh je, ist das lange her!

LG und allzeit "gut Licht"!

der fou

 

[Rata]

Bei Negativ-Material hast Du aber auf die Schatten belichtet.

Hab' ich nicht ...
Aber ich entwickelte mein Negativmaterial auch immer höchstpersönlich, ganz bewusst und von zart bis heftig.
Lediglich 08/15-Material überließ ich schon mal meinen Labormäuschen. Meine (!) Wahl des Entwicklers spielte neben der Zeit und der Temperatur die entscheidende Rolle, was aus meinen „Schlangen“ werden würde.


Aber Du hast recht, was standardisierte Laborentwicklungen anbelangte. Die „Suppen“ richteten durchschnittlich eh weder Schaden noch Nutzen an
Überbelichtete Negative abzuschwächen ging nachträglich weiß Gott nicht einfacher, als mit speziellen Bädern zusätzliches Materal an schwach vorhandene Spuren anzulagern.

Es war eine schöne Zeit!
Wäre doch nur nicht das Material so unverschämt teuer geworden


Lieber Gruß
Rata

 

[Torito49]

Es war eine schöne Zeit!
Wäre doch nur nicht das Material so unverschämt teuer geworden


Lieber Gruß
Rata

Meine volle Zustimmung!
Es war in der Tat eine tolle Zeit, die man vermisst und nicht vergessen wird. Die entwickerarbeit im Dunkelkammer war echt ein Vergnügen. Zum Glück war das in der Zeit, wo ich solo war ...