AW: Nicht die Kamera macht gute Bilder...
Für mich ist die Story vom Fotografen, der sich teure Technik kauft, weil er sich bessere Fotos davon verspricht, ein urbanes Märchen.
Ich gebe dir erst mal grundsätzlich vom Gedanken her Recht, meine aber, dass sich die Aussagen gar nicht so sehr widersprechen, da es im Grunde aufs selbe hinausläuft.
Denn auch du bist ja letztlich der Meinung, dass sich "gute Bilder" aus fotografischer Erfahrung (und Hintergrundwissen) in Kombination mit dem Einsatz der Technik ergeben.
"Urbane Märchen" sind das schon nicht, wenn auch sicher zugespitzt. Um den Sachverhalt wirklich differenziert darzustellen, braucht man sonst immer so viel Raum, wie ich für meine Beiträge
Doch ich habe schon Leute gesehen, die sich als "Ursprung" jener Beispiele eignen.
Längst nicht jeder Einsteiger fängt klein an - manche lassen es zum Einstieg auch richtig krachen, wenn die finanziellen Mittel da sind. Klar kann man da noch von ausgehen, dass sie mit der Zeit in diese Ausrüstung auch rein wachsen werden.
Und ja, viele entwickeln sich auch weiter.
Aber so ganz aus der Luft gegriffen sind diese Beispiele eben nicht - im amerikanischen Raum gibt es das Kürzel "GWC" im Bereich der Modelfotografie.
Bei jenen "Guys with Cam" garantiert "gute Technik" gute Bilder.
Das ist nicht auf die USA beschränkt, nur das Kürzel kursiert halt da
Um nicht gar zu sehr auszuufern: im gewissen Maße ist es ja auch gerechtfertigt, sich von "besserer Technik" bessere Bilder zu versprechen.
Kaufe ich mir ein stabilisiertes Objektiv, habe ich die Chance, weniger verwackelte Aufnahmen zu machen - eine mögliche Fehlerquelle auszuschließen, die der Grund für schlechte Bilder sein kann. Genauso wie höhere Lichtempfindlichkeit und besseres Rauschverhalten mir für Available Light mehr Spielraum lässt.
Und da treffen wir uns wieder
Denn wer Praxis hat und auch die theoretischen Hintergründe kennt, weiß, dass dadurch allein seine Bilder noch nicht automatisch immer besser sind, nur weil er in einem dunklen Raum fotografieren kann, oder die Bilder nicht verwackelt sind.
Und genau dafür muss man sich auch mal theoretisch mit der Fotografie befasst haben, Bildaufbau, Bildaufteilung, Perspektiven, Beleuchtungsvarianten, Farbzusammenstellungen, etc. "studiert" haben. Das geht nur in der Kombi aus Hintergrundwissen und Praxis.
Dort macht dann zwar nicht das Buch die Bilder, aber der, der das Wissen aus dem Buch anwendet.
Bis hier hin erst mal
Grüße