AW: Portfolio - Auke Art´s
Ich denke, es ist wie so oft eine Sache des Anspruchs. Aus der Sicht eines "Anfängers" mag das Ergebnis überzeugen, aus der Sicht eines "erfahrenen Fotografen" vielleicht nicht.
Wenn Du Bilder in eine Portfolio-Mappe einstellst, dann gehen die meisten Betrachter davon aus, dass Du dort Deine absoluten Sahnehäubchen präsentierst.
Wenn man mal mit halbwegs offenen Augen durch die vielen Internet-Galerien schaut und sich dort die "Top" gewerteten Bilder ansieht, dann könnte man das als einen möglichen Maßstab betrachten, um seine eigenen Bilder besser einzuschätzen. Und wenn man das macht, dann fällt das Ergebnis zumindest für mich so aus, dass ich Dir empfehlen würde, die Bilder, die Du gemacht hast, nicht zu überbewerten. Und das ist nicht als niedermachende Kritik zu verstehen, ganz im Gegenteil!
Ich fotografiere nun schon seit fast 20 Jahren, seit 2004 digital, und wenn ich mir meine früheren Werke so anschaue, man man...scheinbar habe ich über die Jahre doch eine ganze Menge dazu gelernt, ich kann das meinen Bildern ansehen.
Und auch wenn es immer wieder Ausnahmetalente gibt, es braucht einfach seine Zeit, bis man den Dreh raus hat, seinen Stil gefunden hat und es bleiben am Ende trotzdem nur eine Hand voll an Aufnahmen übrig, die ich tatsächlich auch anderen Menschen "zumuten" möchte, also hab' ruhig etwas Geduld, auch wenn die Möglichkeiten der Präsentation reizvoll erscheinen.
Hast Du erstmal Deinen Namen mit solala Bildern präsentiert, dann wird es für Dich vielleicht schwer werden, Deine Fortschritte an den Mann zu bringen, weil dafür kaum einer die Geduld hat, solala ist eher kontraproduktiv und einfach nicht zu empfehlen, wenn dies Dein Aushängeschild und somit "Avatar Deiner Möglichkeiten" darstellt! (Ich spreche dabei bewußt den Bereich "Portfolio" und "Mappe" an, ich persönlich habe kein Problem damit, wenn User auch durchschnittliche Schnappschüsse präsentieren)
Präsentierst Du aber "echte Kracher" in Deinem Portfolio, dann wird Dich das auch weiterbringen, denn das wird potentiellen Betrachtern im Gedächtnis bleiben!
Nebenbei, dass man eine Kamera(-Ausrüstung) erst einen kurzen Zeitraum nutzt, interessiert i.d.R. niemanden, auch wenn man das gerne als Erklärung anführen möchte.
Also, dranbleiben!!!
Edit: Es wird immer wieder gerne zwischen Profi, Amateur, Anfänger, Hobbyknipser usw. unterschieden. In meinen Augen sehr fraglich! Ein Profi ist per Definition nur ein Jemand, der mit dem, was er macht, sein Geld verdient, nicht mehr und nicht weniger. Eine qualitative Bewertung dieser Tatsache entbehrt in meinen Augen jeder Grundlage, denn in der heutigen Zeit kann man auch den größten Mist an den Mann bringen, und es muß daher mit Qualität nichts, aber auch gar nichts zu tun haben. Ich kenne genug Amateure, die den meisten Profis noch so einiges beibringen könnten und ich kenne genug Profis, die sich dieser Tatsache durchaus bewußt sind. Selbstverständlich schließt das keineswegs aus, dass es auch jede Menge Profis gibt, die ihr Handwerk in der Tat verstehen, das ist klar.
Profi war sicher zu früheren Zeiten mal ein Begriff für Professionalität, inzwischen scheint es mir aber eher dem Attribut "profitabel" zugeordnet zu sein...
VG
Frank