Ausgestattet mit einer GoPro Hero 3 schreitet der Fotograf von der anfänglichen Kollodium-Beschichtung der Aluminiumplatte zur zehn Sekunden währenden Belichtung und schließlich bis zur finalen Lackierung. Nur wenige Filmschnitte springen in der Zeit voran und so begleitet man einen Prozess, der in seiner wunderbaren Langsamkeit zu entschleunigen vermag. Kein Gerede, nur der Blick auf ein Verfahren, das hier aus der Vergangenheit direkt in die Gegenwart katapultiert wird:
Auf die Aluminiumplatte wird zunächst die Kollodium-Lösung aufgebracht. Es folgt ein Tauchbad in einer Lösung von Silbernitrat. Drei Minuten verweilt die Platte darin. Zeit, die wunderbar zum Fokussieren der Kamera genutzt werden kann.
Einmal mit lichtsensitiver Beschichtung versehen, sollte die Platte jetzt keinen Photonen ausgesetzt werden. Also wird sie in eine blickdichte Halterung gepackt und damit in die Kamera eingebracht.
Dann wird fotografiert: Die Abdeckung wird auf der lichtsensitiven Plattenseite entfernt und von der Kamera wird der Objektivverschluss abgenommen. Zehn Sekunden warten, belichten lassen, Objektivverschluss wieder drauf und Abdeckung wieder angebracht.
Zurück in der Dunkelkammer folgen Entwicklung, Wasserspülung und Fixierung. Nach einem weiteren Waschgang und Trocknung wird abschließend eine zu härtende Lackschicht aufgebracht. Und fertig ist die Aufnahme.
Es sind geschlagene elf Minuten, die Zimmerman hier präsentiert, aber so viel Zeit darf man sich ruhig einmal nehmen, es kann sich lohnen:
Eine kleine Galerie mit Porträts, bei denen die Technik angewandt wurde, von Zimmerman.
Euer Jens
Bildquellen Vorschau und Titel: Screenshots aus dem Video Making a tintype von