AW: Still-Life Pic in Lichtbox (Eigenbau)
Hab's mit schon gedacht. Mit dem Ding wirst du keine besseren Bilder machen, wenn du nicht etwas mehr über die Ausleuchtung lernst. Die Box funktioniert mehr wie eine Hohlkehle (die man normalerweise im Studio nutzt), die zusätzliches Licht über die Rück- und Seitenwände der Box auf das Objekt wirft. Unabhängig von dem reflektierten Licht, ist die Ausleuchtung des Objekts der wichtigste Faktor, um ein gutes Bild zu bekommen.
Hier spielt es absolut keine Rolle wie viel Licht eingesetzt wird, sondern wie es eingesetzt wird. Den Blitzkopf, den gerrus vorschlägt, ist bei der kleinen Box wahrscheinlich überdimensioniert und dann würde sicher auch ein Belichtungsmesser zusätzlich Sinn machen. Dauerlicht ist für das grundsätzliche Verständnis am Anfang sicher besser geeignet.
Stell dir deine Lichtbox einfach wie eine Theaterbühne vor, die es auszuleuchten gilt. Ein, zwei oder drei kleine Lampen reichen vollkommen aus, um genügend Licht auf die Bühne zu bringen. Dabei muss auf jeden Fall Licht von vorne kommen (ob direkt von vorne, mehr von der Seite oder von unten/oben ist dabei nur abhängig von dem Effekt, den du erzielen möchtest. Für die Ausleuchtung reichen am Anfang einfache Spots aus, beispielsweise Halogenspots oder selbst Energiesparlampen bzw. kleine Neonröhen. Licht ist damit immer genug da, vorausgesetzt, die Belichtungszeiten sind lang genug. Also, Kamera auf Stativ, lange belichten und vorher mit Dauerlicht in Ruhe ausleuchten.
Zusätzlich, daher wahrscheinlich auch die Bezeichnung als Lichtbox (ich würde das Ding nie so bezeichnen), sollte es möglich sein Licht durch das Papier zu schicken, hier kann dann ein Baustrahler schon sinnvoll sein, obwohl sein Licht wahrscheinlich viel zu flächig ist und weit mehr bestreicht, als nötig ist. Allerdings ist Papier schon recht dick, wenn es darum geht Licht durchzulassen.
Profis nutzen daher auch ein Lichtzelt, durch das das Licht von außen auf das Objekt fällt und damit sehr weich und gleichmäßig auftrifft. Das ist eigentlich der Sinn der Lichtbox, dass das Licht dadurch weicher wird, also keine harten Schatten wirft, sondern von überall her zu kommen scheint.
Um mit dem Prinzip deiner Lichtbox besser vertraut zu werden, würde ich mir kleine Lichtquellen (selbst Taschenlampen funktionieren bei höhere ISO und/oder längerer Belichtungszeit) nehmen, die punktförmiges Licht erzeugen können. Falls sich das Licht nicht gut fokussieren lässt, kann man auch mal eine Schablone vor das Licht setzten, die Randstrahlen abhält oder sich Klappen blauen, wie man sie in den Fernsehstudios sicher schon mal gesehen hat.
Das ist aber eigentlich nur alles zum Lernen gedacht, denn wirklich gute Bilder wirst du mit der Box kaum machen können. Zum Verstehen, was passiert, ist sie aber sehr gut geeignet und mit Dauerlicht sieht man das Ergebnis auch schon vorher. - Die hohe ISO ist natürlich nur zum Testen, wenn man sehr wenig Licht einsetzt, aber es gibt auch viele Möglichkeiten, wo wenig Licht, auch in einer Lichtbox, gut aussehen kann. Dann noch Hintergründe in unterschiedlichen Farben gebastelt (bzw. ganze Boxen) und du wirst schnell merken, was alles in so einer Box stecken kann.
Viel mehr zum Thema findest du unter dem Begriff
table top. Du siehst beispielsweise im Wikipediaartikel, dass die Hohlkehle immer gut ausgelechtet werden muss (auf dem Bild sind es Leuchtstoffröhren mit "Klappen"). Die Box von dir, geht dann schon eher in Richtung und die Videos bei Youtube zeigen auch wie die Lichtquellen angeordnet sein sollten - es sind ganz normale Schreibtischlampen. Je weniger Licht das Papier oder auch der Stoff (Gaze beispielsweise - Achtung, bei Stoff Kaltlicht (Leuchtstoffröhren) verwenden) abhält, desto mehr gestalterische Möglichkeiten bleiben, beispielsweise durch heranrücken oder entfernen der Lichtquelle.
Lass mich mal wissen, ob es das war, was du wissen wolltest.