AW: Vogel Fotos immer unscharf
Danke für die schnellen Antworten,
Ihr seit also der Meinung, die unschärfe kommt durch Verwackeln.
Ich habe kein Stativ benutzt - wie schon vermutet.
Da ich das Problem hatte das sich die Vögel nicht immer da niederlassen wo mein Fokus steht. Bis ich nachgeführt habe ist das Biest weg.
Zu IS : Das Objektiv hat keinen Bildstabilisator.
Da das Licht nicht ausreicht ist eine kürzere Zeit nicht möglich.
Könnte blitzen was bringen? Hab`s noch nicht versucht.
Ist für solche Aufnahmen eine Objektiv mit fester Brennweit z.B. 200mm besser?
Das SP AF 17-50mm F/2,8 XR Di II VC LD ca.400€
reicht meiner Meinung nach für die Entfernung nicht aus - oder ?
SP AF 70-200mm F/2,8 Di LD [IF] MACRO ca.700€ spengt momentan meinen Preisrahmen.
Die
Unschärfe hat mehrere Ursachen:
- Die Belichtungszeit ist zu lang - Faustregel: Belichtungszeit = 1 / Brennweite (das gilt für unstabilisierte Objektive bzw. Gehäuse). Bei langen Brennweiten und sich ggf. bewegenden Tieren, kann man sogar noch ein wenig zugeben, das würde hier bedeuten: mind. 1/300 Sekunde oder weniger.
- Das Objektiv dürfte am langen Ende (300 mm) bei Blende 5,6 die maximale Öffnung erreicht haben, das Bild wurde also mit Offenblende gemacht und Kitobjektive (die günstigen, die oft beim Kauf beiliegen) sind nicht offenblendentauglich, sondern müssen in der Regel um 1 bis 2 Blenden abgeblendet werden, um eine gute Abbildungsleistung zu erzielen. Das hätte hier mind. Blende 8 bis 11 bedeutet.
- Beim Vogel selbst, scheint der obere Teil (mit den kleinen Federn) etwas in Bewegung zu sein, so dass bei 1/125 schon Bewegungsunschärfe entstehen kann. Eine Feder braucht sich dabei gar nicht viel zu bewegen.
Jetzt könnte man meinen, dann bekommt man das Bild mit der Ausrüstung halt nicht besser hin, denn die ISO stand schon auf 320 und eine kürzere Belichtungszeit war nicht zu realisieren? - Falsch! Es wurde auch noch eine
Messmethode gewählt, die eine falsche Belichtung liefert, das Bild ist nämlich mind. 1 Blende zu hell. Das kommt durch die
Spotmessung, die ziemlich genau auf das dunkle Gefieder des Vogels getroffen sein dürfte und mehr Licht haben wolle, als nötig. Hier hätte die
Mehrfeldmessung klar besser Ergebnisse geliefert. Der Unterschied zwischen Spotmessung und Mehrfeldmessung liegt in der Gewichtung der Bildanteile. Die Spotmessung misst nur im Zentrum und stellt die Blende-Zeit-Kombination entsprechend der im Zentrum gemessenen Werte ein. Die Mehrfeldmessung ermittelt die Helligkeitswerte über mehrere Messpunkte im Bild und belichtet das Gesamtbild korrekt, nicht nur das Zentrum. - Dass das Bild zu hell ist, sieht man leicht. Die Mehrfeldmessung hätte es sicher dunkler belichtet.
Die Aufnahme wurde mit folgenden Werten gemacht:
ISO 320
1/125 Sek.
F5,6
Spotmessung
Korrigieren wir die Einstellungen, dann erreichen wir über die Mehrfeldmessung mind. 1 Blende, also entweder F8 oder 1/250 Sek. Wenn wir dann die ISO noch 1/3 Blende auf 400 erhöhen, können wir doch glatt 1/300 Sekunde Belichtungszeit schaffen. Mit folgenden Einstellung hätte dein Bild besser sein müssen:
ISO 400
1/300
F5,6
Mehrfeldmessung
Ob man nun an der Belichtungszeit etwas nachlässt, um die Blende weiter schließen zu können, hängt letztlich vom Fotografen ab. Ich habe den Eindruck, dass du selbst bei 1/125 Sek. nicht gewackelt hast, Blende 8 wäre als drin gewesen. Die Kamera dann auf Blendenpriorität gestellt (Blende 8,0 und die ISO so weit hoch, dass du bei 1/200 Sek. landest und der Vogel sollte scharf sein.
Du kannst dir natürlich auch andere Objektive zulegen und hoffen, dass es mit denen ohne fotografisches Basiswissen besser geht. Das nennt man dann Lehrgeld;-)
Bezogen auf das Bild (in voller Auflösung betrachtet) würde ich annehmen, dass die Offenblende des Objektives Hauptgrund für die "Unschärfe" war. Verwackelt scheint es mir nicht, was eindeutig für deine ruhige Hand spricht. Mit Stativ wird es wahrscheinlich auch nicht besser, weil du viel zu lange zum Schwenken brauchst.