AW: Wassertropfenfotografie
Sehr konstruktiv, diese Kritik. Ich habe das eigentlich so gelernt, dass ich, wenn mir etwas nicht gefällt oder nicht passt, das nicht nur sage, sondern das auch begründe. Warum? Weil es eine Frage des gegenseitigen Respekts ist und die Bezeugung, das Gegenüber nicht einfach nur "runtermachen" zu wollen.
Lob tut nicht weh, konstruktive Kritik ist hart, aber wichtig. Destruktive Äußerungen ohne Basis wirken nur verletzend.
Lob sollte aber auch nicht nur deshalb vergeben werden, weil man nichts anderes zu sagen weiß. Damit meine ich, dass einerseits konstruktive Kritik schwer zu geben ist, weil sie Hintergrundwissen fordert, das oft noch nicht vorhanden ist. Was bleibt: Schönes Bild.
Das mag man zwar als Lob ansehen, geht aber an der Realität weit vorbei. Es gibt so viele "schöne" Bilder, die von all denen, die es nicht besser einschätzen können, als schön empfunden werden, aber verblassen, wenn man echte Meisterwerke des jeweiligen Bereichs sieht. Dass das allgemeine Schönreden, passiert ja nicht nur bezogen auf Bilder, letztlich zu einem Sinken der Gesamtqualität führt, ist vielen, die für Lob sind, anscheinend nicht bewusst. Der allgemeine Werteverfall in der Gesellschaft kommt auch daher, dass jeder Mist als schön empfunden wird und kaum einer mit klaren Worten sagt, dass es Mist ist.
Bestärkung, das positive Prinzip, um Menschen aufzubauen, kann in bestimmten Situationen sinnvoll sein und man sieht am "Volk" der Amerikaner auch sehr gut, dass dort überwiegend mit dieser Methode gearbeitet wird, aber letztlich muss es immer einen Ausgleich geben und das bedeutet, dass auch negative Äußerungen zu etwas gut sind, nämlich der kritischen Auseinandersetzung mit einer Sache, die letztlich als einzige dazu führt, dass man sich verbessert und vorallem auch lernt mit dem Absturz zurecht zu kommen, der nach dem Jubel folgt.
Ganz ehrlich, die Zeiten von "Chacka!" (Motivationstrainern) sind vorbei, die sitzen entweder alle im Knast oder werden nicht mehr gebraucht, weil sie nur Spekulanten hervorgebracht haben, die überzeugt sind alles zu können.
Ja, ich habe jetzt bewusst ein wenig übertrieben, aber Lob alleine macht keinen Sinn, wenn damit nicht eine Absicht verbunden ist, die der Gelobte letztlich auch erkennen kann.
