da bald der nächste Urlaub ansteht, habe ich nach weiteren Akkus geguckt, damit ich in keinen Energieengpass gerate.
Dabei bin auch auf Akkugriffe gestoßen und hatte mir überlegt so einen anzuschaffen.
Allerdings finde ich, dass die Kamera dadurch unnötig schwerer und unhandlicher wird (zumindest wirkt das so bei den Bildern, die ich gesehen habe).
Wie sind denn eure Erfahrungen mit einem Akkugriff?
Lohnt sich sowas oder reicht es nicht einfach, wenn man Ersatzakkus lose mit nimmt?
Ein Akkugriff ist nicht als Energiereservoir gedacht, sondern zum vereinfachten Arbeiten bei bestimmten Aufgaben. Natürlich speichert er auch Energie, aber lose Akkus sind deutlich leichter und viel platzsparender zu transportieren.
Wenn es nur darum geht im Urlaub mehr Saft dabei zu haben, ist ein Akkugriff sicher keine gute Wahl. Er braucht mehr Platz in der Tasche, die dann eventuell gar nicht mehr passt. Man will ja nicht immer eine große Fototasche oder gar einen Fotorucksack mitschleppen, sondern plant eventuell auch mal nur mit einer kleinen Colttasche, die man natürlich auch umhängen kann.
Auch, wenn man die Kamera direkt mit Riemen um den Hals hängt, ist ein Akkugriff eher störend, da er das Gleichgewicht der Kamera ungünstig beeinflusst - die Kamera hängt einfach nie so wie sie hängen soll, weil sie nicht richtig kippen kann.
Wenn ein Akkugriff nicht als mobiler Energiespeicher taugt, wo liegen dann seine Vorteile?
Bei Hochkantfotos, bei längerem Arbeiten, beim ungehinderten Arbeiten (kein Trageriemen), bei großen Händen, usw.
In der Regel nutzt man Akkugriffe ohne Schultertrageriemen, häufig mit Handschlaufen. Dadurch kann man die Kamera ungehindert in alle Positionen verschwenken, ohne von irgendwelchen Trageriemen behindert zu werden. Dadurch, dass man die Kamera immer in der Hand hält, hat man sie natürlich auch immer parat und ist jederzeit schussbereit - beispielsweise auf Veranstaltungen im Gedränge (da hindern Riemen nur) oder im Studio (wo man die Kamera ja auch jederzeit ablegen kann). Für große Hände ein absolutes Muss zum weitestgehend ermüdungsfreien Arbeiten (mit den doch eher kleinen Gehäusen heutzutage ist das auf Dauer schon sehr anstrengend).
Fazit:
Für den Urlaub ist ein Batteriegriff, auch Hochformatgriff genannt, nur dann sinnvoll, wenn man viel Hochformat aufnimmt oder eher große Hände hat (viele Bilder immer vorausgesetzt). Möchte man die Kamera immer dabei haben, stört er auf Grund seiner Größe eher, weil er nicht in kleine Taschen passt und beim Umhängen nie wirklich richtig hängt (kommt natürlich auch ein wenig auf den Gurt an, gemeint ist der standardmäßig beigelegte, der an den beiden Ösen rechts und links am Kameragehäuse befestigt wird - bei Riemen, die unten ins Gehäuse geschraubt werden, ändert sich das Trageverhalten deutlich, so dass auch der Zusatzgriff nicht mehr so stark stört).
Im Endeffekt lässt sich sagen, dass ein Akkugriff / Hochformatgriff immer dann sinnvoll ist, wenn man dadurch ein bessere Handhabung erreicht. Nachteilig wirkt sich seine Größe allerdings auf den Transport aus, hier besonders wenn man die Kamera immer "am Mann" haben möchte, beispielsweise beim Stadtbummel oder auf einer Wanderung.
Ich habe da mal eine zusätzliche Frage?
Sollte man den Originalgriff nehmen oder einen von den Nachbauten ?
Die Nachbauten kosten ja ca. nur 1/3 vom Original. Habe aber bei Akkus schlechte Erfahrungen gemacht und kaufe dort nur noch Originale.
Das ist abhängig von deiner Kamera. Die Marke spielt da eine Rolle, aber auch die Preisklasse (Zielgruppe) und dein Nutzerverhalten.
Originalgriffe haben in der Regel fast alle Tasten der Kameras gedoppelt und sind in Qualität und Handhabung auf die Kamera abgestimmt. In der Regel lassen sich in den Griff die Originalakkus einsetzen, so dass Akku und Griff zwei Einheiten sind.
Bei Nachbauten wird häufig im Griff ein eigener Akku verbaut, den man dann auch nur mit diesem Griff nutzen kann, weil er ja fest verbaut ist. Andere Konzepte mit der Aufnahme herkömmlicher Rundzellen (AA-Batterien oder AA-Akkus), sind in der Regel schon nicht mehr wesentlich billiger als Originalakkus, wenn der Griff an sich in der Qualität dem Original nahe kommt.
Letztlich sollte man vor der Entscheidung Original oder Nachbau prüfen, welche Kritierien einem persönlich wichtig sind. Sollen alle Knöpfe da sein, sollen Originalakkus verwendet werden können, sollen Rundakkus eingesetzt werden können, das Gewicht (fest verbaute Akkus wiegen immer schwer, eingesetzte nur dann, wenn sie auch drin sind) und nicht zuletzt, ob der Nachbau auch tatsächlich so gut an der Kamera sitzt wie das Original (hier ist ein möglichst weit in das Gehäuse ragender Griff - beispielsweise durch den Akkuschacht - immer stabiler, als ein nur druntergeschraubter), was sich in der Handhabung deutlich bemerkbar macht.
Noch ein ernstgemeinter Tipp für all diejenigen, denen der Griff immer zu locker sitzt: Vor dem Anschrauben ein paar Spritzer (winzige Tropfen) Cola (oder andere zuckerhaltige Limonade) zwischen die Auflageflächen (nur Plastik) der Gehäuse geben und schon verrutscht der Griff nach Auftrocknen der Flüssigkeit nicht mehr. Will man den Griff dann wieder lösen, reicht ein Tropfen Wasser auf die Ritze zwischen den Flächen, der Zucker löst sich wieder an, so dass der Griff leicht abgenommen werden kann.
Wer das jetzt nicht glauben mag, dem sei gesagt, dass ich die Entdeckung durch Zufall machte, als ein Angetrunkener meinte seinen Asbach-Cola über meine Kamara leeren zu müssen. Dank Tele und Streulichtblende blieb die Kamera weitestgehend verschont (ein Mikrofasertuch saugte die Bescherung schleunigst auf), aber in die Ritze zwischen Gehäuse und Hochformatgriff war eben doch schon Flüssigkeit gedrungen. Als ich Wochen später den Griff mal abnahm, saß der so fest, dass ich schon Gewalt anwenden wollte. Ich erinnert mich aber daran, dass nach der Coladusche der Ein-/Ausschalter auch Mucken machte ich immer wieder mit Spucke bzw. einem feuchtem Tempo nachhelfen musste, um den angetrockneten Zucker nach und nach zu entfernen. Das klappte dann auch beim Handgriff problemlos, nach ein paar Tropfen Wasser ließ er sich leicht lösen. Seit dem verwende ich diesen Trick immer, wenn ich mal gezwungen bin den Hochformatgriff abzuschrauben und später wieder neu anzusetzen. Da Cola nicht verdiebt führe ich dazu sogar extra ein winziges Plastikfläschchen (keine Ahnung woher ich das mal hatte) in der Kameratasche mit.
IdR sind kompatible Produkte (Handgriffe) elektrisch passend - haben aber eine ganz andere Qualität. ICH habe davon die Nase voll.
Es wäre interessant zu erfahren welche negativen Erfahrungen du konkret gemacht hast.
Genau meine Meinung - gerade für den Urlaub ist es viel sinnvoller, sich den Ersatzakku in die Tasche zu stecken.
Abgesehen davon halte ich nichts von Hochfomat-Aufnahmen (bis auf wenige Ausnahmen) - wir sehen ja unser ganzes Leben im Querformat, schließlich sind unsere Augen nebeneinader angeordnet und nicht übereinander.
Beim Urlaub gehe ich mit dir d'accord, aber bei Querformataufnahmen frage ich mich dann doch, ob du an und an deinen Kopf nicht doch zur Seite neigst?
Ich habe für meine Canon 450D einen Batteriegriff von einem Fremdhersteller. Kostete ca. 60 Euro. Das Original hätte ca. 130 Euro gekostet. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ding. Er ist sogar noch etwas griffiger als das Original. Und mal ehrlich, 130 Euro für eine Plastik-Box mit ein paar Kontakten und Schaltern dran, ist reichlich überteuert. Wenn man vergleicht, was man bei einem Kamerabody an Optik, Technik, Firmware und Präzisionsmechanik bekommt, und das für nur etwa den 3 fachen Preis eines Original-Batteriegriffes, dann steht das in gar keinem vernünftigen Verhältnis. Die Kamerahersteller (leider alle) glauben wohl, wenn sich ein Kunde für ihr System entschieden hat, dann können sie ihn beim Zubehör ordentlich schröpfen.
LG, Tina.
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