In der 80ern wurde der 3D-Druck entwickelt – vermutlich die größte Erfindung in der Druckgeschichte seit Gutenberg. Anfangs noch teuer, laut, groß und langsam, sind die entsprechenden Drucker mittlerweile deutlich praktischer und sogar für Privatpersonen zu erschwinglichen Preisen erhältlich. Dennoch werden sie von diesen noch nicht so stark angenommen, wie vorhergesagt. Anders sieht es in der Industrie aus. Hier haben sie schon länger ihren festen Platz bei der Herstellung von Prototypen. Langsam aber sicher sind sie nun aber auch auf dem Vormarsch in die Massenproduktion. Von der neuen Technologie profitieren verschiedene Branchen besonders gut. Das ist auch für Geldanleger interessant. Wir stellen einige davon vor.
Medizin – auf dem Weg zu 4D
Zahnprothesen werden bereits massenhaft mit den sogenannten additiven Verfahren gedruckt, die auf der Website von TonerPartner in einem kurzen Überblick dargestellt werden. Der Vorteil dieser Prothesen ist, dass jedes Stück individuell auf den Patienten angepasst wird. In schwerer zugänglichen Bereichen des Körpers setzt man Prothesen aus Memory-Metallen ein. Diese werden nach dem Druck so verformt, dass sie sich leichter einsetzen lassen. Nehmen aber nach einiger Zeit die gewünschte Form wieder an und passen sich so exzellent in den Körper des Patienten ein. Andere dieser Metalle können mitwachsen und ersparen Kindern mit bestimmten Krankheiten so mehrere Operationen. Auf Grund der zusätzlichen Komponente Zeit, die bei dieser Drucktechnik hinzukommt, ist die Rede vom 4D-Druck.
Schmuckbranche – von der Industrie zum Jungdesigner
Da sich mit den 3D-Druckern sowohl Kunststoffe in verschiedenen Farben als auch Edelmetalle ausdrucken und in Form bringen lassen, ist diese Methode auch hervorragend dazu geeignet, Schmuck herzustellen. Da die Geräte immer billiger werden, können sie sich mehr Schmuckdesigner leisten. Es gibt aber auch die Möglichkeit, sich die eigenen Entwürfe bei Dienstleistern umsetzen zu lassen. Das erlaubt es auch jungen Künstlern leichter als zuvor, ins Geschäft einzusteigen. Auch hier spielt zum Weiteren die Möglichkeit zur Individualisierung eine entscheidende Rolle. Massenproduktion und Lagerhaltung verringern sich deutlich. Es kann nun zeitnah auf Trends und spezielle Nachfragen eingegangen werden.
Automobilindustrie – vom Prototypen über die Serienproduktion bis hin zum Ersatzteil
Viele Automobilhersteller profitierten bislang vom 3D-Druck, um damit in kurzer Zeit Prototypen herstellen und testen zu können, ohne zuvor Bauteile anfertigen und liefern zu lassen. In Zukunft soll der 3D-Drucker aber fester Bestandteil der serienmäßigen Produktion werden. Gerade für kleine Serien bringt er große Vorteile mit sich. Die einfache Fertigung von Einzelstücken könnte sich aber auch für Werkstätten und Hobbybastler als große Chance erweisen. Ersatzteile für eingestellte Automodelle und Oldtimer, die schwierig oder gar nicht mehr zu bestellen sind, können dann eigens ausgedruckt werden.
Gastronomie – neue Vielfalt
Auch für den gastronomischen Bereich ist das moderne Verfahren interessant. Viele der Zutaten von Konditoren, Köchen und Lebensmittelproduzenten werden in flüssiger oder zäher Form verarbeitet. Dazu gehören zum Beispiel:
- Schokolade
- Teig
- Zucker
- Marzipan
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