Der finnische Fotograf Jan Fröjdman hat sich außerirdische Bilder vorgenommen und lässt den Betrachter in seinem Video darüber hinwegfliegen. Beim Blick nach unten wirken die Landschaften realistisch dreidimensional …
Am 12. August 2005 startete die Mission des Mars Reconnaissance Orbiter, kurz MRO. Sein Ziel: der Planet, den man einstmals überzeugt als den roten bezeichnete. Seine Mission: Hinweise auf Wasser ausfindig machen. Seine Methode unter anderem: hochaufgelöste Aufnahmen von der Oberfläche anfertigen.
Das Wort „hochaufgelöst“ meint in diesem Fall, dass die mitgeführten Kameras in der Lage sind, Objekte von der „Größe eines Esstisches“ aufzunehmen, wie es auf dieser NASA-Missionsseite heißt. Dabei hilft zum Beispiel das HiRISE, das High Resolution Science Experiment.
Diese Kamera arbeitet im für das menschliche Auge sichtbaren Wellenlängenbereich. Verwendet wird ein Teleobjektiv, das es letztendlich möglich macht, ein Meter große Objekte zu unterscheiden. Darüber hinaus beobachtet HiRISE die Planetenoberfläche auch im nahen Infrarot-Bereich, womit gar Bilder mit Pixeln von einer Kantenlänge von circa 30 bis 60 Zentimetern generiert werden können. Unter eine „hohe Auflösung“ kann dies deshalb gefasst werden, weil der Orbiter in einer Höhe irgendwo zwischen 200 und 400 Kilometern um den Mars kreist.
Auf seiner (mittlerweile vergangenen) Reise hat der MRO Tausende Anaglyphenbilder zur Erde gesandt – wie ein solches im Titelbild dieser News. Und genau davon hat sich Jan Fröjdman nun ein paar herausgegriffen, diese für die Darstellung des Fluges manuell mit über 33.000 Referenzpunkten versehen und dann noch in den Farben behutsam angepasst – nicht eben nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten, wie er selbst im Beschreibungstext zum Video meint, sondern eher nach seinen eigenen Vorstellungen.
Herausgekommen ist ein fiktiver Flug, der jedoch auf realen Marsbildern basiert und durch seine dreidimensionale Wirkung zu beeindrucken weiß:
Weitere Informationen zu dem Video erhaltet ihr im entsprechenden Blogbeitrag, außerdem empfiehlt sich wie immer ein Blick auch auf die anderen Projekte des Fotografen.
Euer Jens
Bildquelle Vorschau und Titel: NASA/JPL/University of Arizona