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Gestaltung bei Städtefotos

Sempervivum

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Liebe Fotofreunde,
ich habe mich gerade neu angemeldet. Ein Hallo in die Runde.

Meine Frage betrifft die Gestaltung von Fotos. Ich habe häufig bei meinen Ausflügen und Urlaubsreisen Aufnahmen von historischen Städten gemacht:
http://www.ulrichbangert.de/heimat/2013-09-05_Lueneburg.php
http://www.ulrichbangert.de/heimat/index.php#celle
http://www.ulrichbangert.de/am_meer/index.php#luebeck
http://www.ulrichbangert.de/am_meer/index.php#wismar2008
Ich bin ein wenig unzufrieden damit, dass die Gestaltung relativ eintönig ist. Im wesentlichen gibt es nur fünf Einstellungen:
Frontal:
wismar_12.jpg


Von der Seite:
2013-09-05_Lueneburg_02.jpg


Giebel von unten ohne Perspektivkorrektur:
2013-09-05_Lueneburg_24.jpg


Detailaufnahme:
2013-09-05_Lueneburg_19.jpg


Tele:
Celle_10.jpg


Ich suche jetzt Tipps, gern mit Bildbeispielen, wie ich meine Fotos abwechslungsreicher gestalten kann.
Viele Grüße - Ulrich
 

Fotografie

AW: Gestaltung bei Städtefotos

Hallo Ulrich,

erstmal ganz herzlich willkommen imForum.
Zu Deinen Fragen kann ich leider nichts sagen, sie würde mich aber auch sehr interessieren.

Warten wir mal ab, es kommen sicher noch einige tolle Tips von den Profis.
 

dirtiharri

hilfsbereiter Zyniker

AW: Gestaltung bei Städtefotos

Hi Ulrich und willkommen im Club...

Grundsätzlich sind das ja auch die Standardpositionen... was mir bei deinen Bildern auffällt ist, dass du nie einen Vordergrund hast... das würde das Ganze schon mal beleben und auch Tiefe hineinbringen...
 

Bertram_Heinrichs

Aktives Mitglied

AW: Gestaltung bei Städtefotos

Von mir auch ein herzliches Willkommen. Aus diesem Thema wird sich hoffentlich eine interessante Plauderei ergeben. Bin sehr gepannt, da mich deine Frage auch interessiert.
Gruß Bertram
 

typeface

Nicht mehr ganz neu hier

AW: Gestaltung bei Städtefotos

Warum übertreibst du diese Standardpositionen nicht?
Frontal: Warum nur zwei Häuser? Warum nicht den ganzen Platz? Oder aber nur ein Haus frontal aufnehmen, damit die Architektur richtig wirken kann.

Seite: Warum nicht noch mehr von der Seite, damit die schiefe Optik des Hauses erst richtig rüberkommt. Und auch hier: Alles überflüssige wegschneiden.

Von unten: Ruhig noch etwas mehr übertreiben und sich auf das Wichtigste konzentrieren, also den unteren Teil mit der Schrift weg.

Detail: Für ein Detailbild hätte ich mich hier auf einen Doppelbogen beschränkt. So ist mir einfach zu viel dafür drauf.

Tele: Es fehlt die Staffelung von Vorder-, Mittel-, und Hintergrund. So ist es einfach in eine Straße hinein fotografiert worden.

Einiges könntest du noch in einem Bildbearbeitungsprogramm nachträglich ausprobieren. Anderes ist ein bewußteres Ausprobieren deiner fotografischen Mittel.
 

Jock-l

Aktives Mitglied

AW: Gestaltung bei Städtefotos

Hast Du schon einmal in Serie gearbeitet ? So im Sinne Annäherung wie bisher, dann mit Ausschnitten, Details, offenblendiges Arbeiten (Schörfe/Unschärfeverlauf) ...

Aus dem was Du fotografiert hast, die 3 oder 5 oder 7 Bilder auswählen, die am ehesten miteinander harmonieren, den Charakter einer Epoche/Stiles/... erfassen als Serie auf der HP zeigen.
 

dagdavincy

Aktives Mitglied

AW: Gestaltung bei Städtefotos

Mir fiel auch, wie "dirtiharry", als erstes der fehlende Vordergrund auf.
Beim letzten, der hier gezeigten Pics könntest Du die gusseiserne Laterne als Begrenzung am linken Bildrand nutzen. Eine zweite Laterne zeigt diese ja im Ganzen. Und, auch wenn es für die historische Kulisse nicht direkt von Bedeutung ist; das Werbeschild am letzten Haus und die Dachtraufe hätte ich mit in´s Bild genommen.
Vordergrund kann ein angeschnittener Blumenkübel, Passant oder Kaffeehaustisch sein.

Vom Prinzip her ist das aus dem Nähkästchen "Gestalt-kontraste". Nenne es mal hier Nahfern-Kontrast. Kontraste/Gegensätze sind geeignet Spannung und Aufmerksamkeit zu erzeugen. Hell/dunkel, Farbe/schwarz-weiss, alt gegen neu und viele mehr fallen mir da ein, die beim Gestalten das Tüpfelchen auf dem "i" ausmachen können.

Farb- bzw. Komplemäntärkontrast ist ein weiteres Feld mit dem es zu expeimentieren gilt.

Und nun heisse ich Dich auch herzlich willkommen
mit freundlichem Klick
 

virra

lazy lizzard

AW: Gestaltung bei Städtefotos

Viele der Bilder sind schlicht und einfach zu hell. Mehr Tonigkeit gibt vielen der Bilder mehr Stimmung. Auch solltest du bei diversen Motiven, wo nur das mittlere Haus schön ist, auch mal eine Vignette einsetzen. Oft ist das Licht flach und langweilig, da hilft nur zum richtigen Zeitpunkt wiederkommen.

Bilder wie das letztgezeigte mit der Perspektive in die Straße leben, die anderen sind oft nur rein dokumentarisch, denen fehlt etwas lebendiges. Da das auf dem Bild nicht drauf ist, kann man dem Bild das Leben nur durch Licht/Spiel mit Kontrasten einhauchen. Einiges davon kann auch durch gezielte Bearbeitung gewinnen.

Es wäre auch mal nicht schlecht, wenn du die Flächenaufteilung in das Bild mit einbeziehen würdest oder die Häuser mal bewusst schief stellst. Ich habe das mal als Beispiel aufbereitet: Helligkeit dunkler, Haus schräg und den Himmel nach oben erweitert, dazu eine Vignette und die Fläche so im goldenen Schnitt aufgeteilt (nicht streng, aber es geht in die Richtung).



Auch ungewöhnlichere Formate bieten dir hier eine weitere Gestaltungsmöglichkeit. Und unschöne Dinge wie STraßenabsperrungen oder Baugerüste darf man auch ruhig mal wegschneiden.

Hier ein Beispiel mit einem quadratischen Format (bissl gemogelt, die Aufnahme gibt das nicht her) und einer flacheren gradationskurve mit etwas tonigeren Lichtern:

 
Zuletzt bearbeitet:
F

firsthippi

Guest

AW: Gestaltung bei Städtefotos

Ich finde die Tutorials "Endlich besser fotografieren" (hier bei PSD) sehr hilfreich.
Perspektive, Vordergrund+Hintergrund, Farben etc. Ich versuche das für mich umzusetzen um die Fotos interessanter zu machen und nicht nur eine Urlausdoku zu haben oder Schnappschüsse oder simple Erinnerungen.
Den Giebel von unten und das Telebild finde ich für den Anfang gut. Das Telebild kann man mit Beschnitt zu einem gelungenen Foto komponieren. Das Giebelbild mit etwas veränderter Perspektive (noch "schräger" und ungewöhnlicher) würd es zum Blickfang machen. Die anderen haben viel "Dokucharakter". Das ist aber nur meine bescheidene Meinung, von einem der versucht selbst besser zu werden.
Manches kann man auf Reisen einfach nicht, oder nur schwer beeinflussen, so zum Beispiel Tagszeit, Baustellen, Menschenmengen etc.
 

Hamster55

Nicht mehr ganz neu hier

AW: Gestaltung bei Städtefotos

Hallo, du Ewiglebendes!

Erstmal herzlich willkommen hier im Forum! Viel Spaß und Erfolg beim Stöbern nach Anregungen und Lösungen.
Die meisten Anregungen sind ja schon gegeben worden. Zwei habe ich noch: Durchsichten (aus Torbögen, Fenstern, Brunnenaufbauten, Turm an der Seite und Balkon drüber....), die einen "natürlichen" Rahmen und damit auch einen Vordergrund geben. Der sogenannte "Tilt-Shift-" oder "Miniatur-Effekt" ist in Verbindung mit Totalen ganz gut. Dabei hast du z.B. einen ganzen Platz aufgenommen, aber nur ein Gebäude wird scharf abgebildet, der Rest ist bewusst unscharf. Diesen Effekt kannst du relativ einfach mit GIMP oder Photoshop erzielen. Das Ganze sieht dann aus, als hättest du eine Modelllandschaft fotografiert.
 
F

firsthippi

Guest

AW: Gestaltung bei Städtefotos

Leider ist die Serie nie vervollständigt worden... :(
Das mag sein, aber die grundlegenden Dinge für einen wirkungsvollen Bildaufbau bzw. gelungen Bildaussage sind genannt und für den Anfang hat man genug Stoff um sich Auszuprobieren. Und hier ging es doch eher um Anfängerfehler?!
Lasse mich gern verbessern, wenn es noch bessere Tutorials gibt.
 

Jock-l

Aktives Mitglied

AW: Gestaltung bei Städtefotos

Das beste Tutorial ist das Mitlaufen wenn sich einige User einer Fotogruppe verabreden. Dort die Ohren aufspitzen ... ;)
 

Sempervivum

Noch nicht viel geschrieben

AW: Gestaltung bei Städtefotos

Hallo und danke für die zahlreichen Antworten und Anregungen. Leider komme ich erst jetzt dazu, zu antworten.
Das mit dem Vordergrund ist ein guter Hinweis, den ich auch selber schon praktiziert habe:
2013-08-05_Wolfenbuettel_07.jpg

Auf so einem großen Platz ist es einfach, aber in den engen Straßen einer mittelalterlichen Stadt schwieriger umzusetzen: Dort muss man die Kamera nach oben richten, um die Gebäude aufs Bild zu bekommen und es ist schwierig, Vordergrundmotive am Boden mit aufzunehmen. Außerdem lagen, zumindest bei meinem letzten Besuch in Lüneburg, die Straßen im Schatten, was das Fotografieren von Vordergründen auch nicht einfacher machte.
Immerhin hätte ich bei diesem Bild vom Rathaus in Lüneburg einen Brunnen, der auf dem Platz stand, als Vordergrund verwenden können:
2013-09-05_Lueneburg_09.jpg

Auch das Fotografieren durch eine Torbogen ist eine gute Möglichkeit, die ich schon manchmal umgesetzt habe:
2013-08-21_Wolfenbuettel_01.jpg

Bei diesem Foto würde ich gern die Häuser noch etwas näher heranholen. Leider ist es nicht leicht, überall so etwas zu finden.
Wenn die Stadt in der Nähe ist, kann man einfach noch einmal hinfahren, um ein Foto, mit dem nach nicht zufrieden ist, zu wiederholen. Aber wenn es eine kleine Reise ist, wie in meinem Fall bei Lüneburg und Lübeck, ist es nicht so leicht.
Ich werde auch auf die anderen Hinweise mal mein Augenmerk richten und beim nächsten Mal sehen, was ich davon umsetzen kann.
Viele Grüße - Ulrich
 

mrcooker

doubledtown

AW: Gestaltung bei Städtefotos

So schlecht sind die Bilder erstmal nicht.
Grundsätzlich wurden auch schon viele Tipps gegeben.
Was bei allen Bildern langweilig ist, ist das Licht.
Geh mal früh raus wenn die Sonne gerade raus kommt. Dann enstehen meist schöne Schatten, dadurch das sie tiefer steht und es hat ein wunderbares Licht. Es sind weniger Leute unterwegs. Abends wiederum ist alles etwas röter/wärmer und die Sonne steht auch tiefer (logisch)

Langzeitbelichtungen mit Graufilter, gerade bei Wolken gibt das nochmal eine gewisse Dramatik.

Natürlich ist das während einer Reise immer etwas anderes. Da kann man die Situation nur so hin nehmen wie sie nun mal ist und mit perspektiven und verschiedenen Standorten spielen.

Auf deinem ersten Bild von 2ten Post, wäre ich wenn möglich etwas weiter hinter gegangen. Mann muss dem ganzen auch Platz (schließlich ist es auch ein Platz) geben/lassen. Die Laterne mit dem Schmuck ist dann doch zu sehr im Bild. Es wirkt alles etwas sehr "eng". Die Lampe hätte ich dann rechts platziert von unten bis oben, quasi ganz auf dem Bild. (verständlich?)

Genauso auf dem zweiten Bild, ruhig dem ganzen Platz geben. Warten bis die 2-3 Personen die da so durchs Bild wandern weg sind. Stativ benutzen vielleicht 2-3 Aufnahmen machen und mit dem material die Personen weg retuschieren. Wenn so viel los ist, das man quasi nie freie Sicht hat, dann die Personen bewußt, aber auch ganz mit auf das Bild nehmen , nicht abschneiden. Perspektive etwas weiter unten, den Boden (schönes Muster) mit nehmen und Flucht nach hinten geben.

Beim 3ten Bild ist einfach zu viel davor. Das Schild, die Autos, die Mülltonnen. Alles eher unschön. Das kann man aber nicht wirklich ändern, deswegen bringt es auch nix das zu beurteilen, das ist nun mal so.
 

dagdavincy

Aktives Mitglied

AW: Gestaltung bei Städtefotos

Aus unterschiedlichen Blickwinkeln und Perspektiven - zu unterschiedlichen Tageszeiten (wenn möglich) wegen des Lichts und natürlich unterschiedl. Einstellungen. Es ist doch nicht mehr dar Kostenfaktor (digital) sonderen eher die Geduld und Ausdauer.
 

Jock-l

Aktives Mitglied

AW: Gestaltung bei Städtefotos

... zur Not kann man auch über Anbieter wie terrashop.de oder Auktionshäuser (ebay, hood, ..) oder Medimops.de etc. Bücher über Motiv/Bildbestaltung kaufen, ohne sich finanziell zu erschöpfen...
Neben den Tuts und Infos hier bei uns, versteht sich ;)
 
P

PitArt

Guest

AW: Gestaltung bei Städtefotos

Versuche mal ein Strassenbild mit nur EINER Brennweite (50mm o.ä.) zu fotografieren. Durch die Zooms werden / sind viele viel zu statisch als Fotograf. Wenn man als Training mit nur einer Brennweite arbeitet, und sich dabei natürlich grundsätzlich an die Bildgestaltungsregeln hält, muss man die Szene erarbeiten anstatt sie durch Zoompower zu sich zu holen. Dazu spiel einfach mit den Einstellungen der Kamera.
Jeder halbwegs gute Fotograf läuft eine Szene mehrfach ab bevor er sich für eine Stelle zum fotografieren entscheidet. Touristisches "Arrive, stay and shoot" ist nicht das Mittel der Wahl für tolle Fotos.

Zum Thema Bildgestaltung:
Ich habe mir z.B. aus alten Scheckkarten Schablonen geschnitten, Jeweils in Größe von APS-C und FX Sensor. Male dir auf die eine Seite mit Edding Hilfslinien nach Drittelregel, und auf die andere Seite nach Goldenem Schnitt auf. Und diese Karten benutzt du dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit um Bildgestaltung zu trainieren. Einfach Durchgucken und lernen zu sehen. Weil du eben nur das siehst was nachher auch bei natürlicher Brennweite (Auge, ~20mm +/- 3mm) auf dem Sensor landen würde. Das funktioniert.
 

Thunder75

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Ich mache meine Fotos (alle) per Linienführung, da ich die räumliche Tiefe sehr interessant finde. Man wird richtig in das Bild reingesogen.
 
Bilder bitte hier hochladen und danach über das Bild-Icon (Direktlink vorher kopieren) platzieren.
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