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Graukarte oder Farbkarte ?

Grip

Noch nicht viel geschrieben

Neulich habe ich bei einer Reihe von Bildern vor einer weißen Wand im Resultat lediglich eine graue Wand. Der Weißabgleich meiner Kamera (Nikon D90) stand auf auto (wie eigentlich immer) und ich habe den eingebauten Blitz (trau mich gar nicht das Ding so zu bezeichnen) benutzt.

jetzt dachte ich mir, mit meinem Laienwissen, hätte ich mal besser einen manuellen Weißabgleich mit einer Graukarte gemacht. Da ich keine besitze hab ich mich im Fotoladen umgeschaut und für je knapp 45 Euro Karten verschiedenster Art gefunden.

Grau / Abstufungen von Grau / Weiß / Bunt (incl. grau) etc. Ausserdem gab es noch Objektivdeckel mit einem weißen Einsatz in der Mitte zum Abgleich.

Das hat mich nur verwirrt und zu teuer für Try & Error- und ich bin unverrichteter Dinge abgezogen.

Was für eine Karte empfehlt ihr? Wozu braucht man die alle? Und wie genau sollte man vor Ort (unter schwierigeren Lichtbedingungen) vorgehen?
 

Fotografie

karsten1077

Bin wieder da

AW: Graukarte oder Farbkarte ?

ich hab ne graukarte in din a5, bei studio aufnahmen verwende ich die. weil ich zu faul bin das später in camera raw nachzuregeln bei jedem bild.

gruß karsten
 

tomspic

Noch nicht viel geschrieben

AW: Graukarte oder Farbkarte ?

Welche Graukarte du genau nehmen sollst kann ich dir leider nicht sagen.
Bei schwierigen Bedingungen fotografiere ich allerdings immer im RAW-Format,
so habe ich die möglichkeit den Weißabgleich hinterher am PC vorzunehmen.
Das kann ich dir empfehlen.

Grüße Thomas
 
AW: Graukarte oder Farbkarte ?

Kleiner Tip :)

Im rd. 1100 Seiten starken Markt&Technik Photoshop CS5 Kompendium ist eine 4fach Graukarte (Tiefen/Lichter/Mitten/WB) enthalten. Doppelter Nutzen also für 39.95€
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

AW: Graukarte oder Farbkarte ?

Bei schwierigen Lichtverhältnissen empfehle ich definitiv ein "Meßgerät" für den Weißabgleich. Ich selbst habe sehr gute Erfahrungen mit der CBLens gemacht, einfach mit der Scheibe den Weißabgleich einmessen oder eine Aufnahme der neutralgrauen Rückseite machen und man ist auf der sicheren Seite. Was viele oft vergessen ist, dass man trotz der Möglichkeit der nachträglichen Korrektur im RAW-Konverter immer noch einen passenden und zuverlässigen Referenzpunkt im Bild/Motiv benötigt, um das präzise erledigen zu können. Nur was ist, wenn sich so ein Punkt nicht finden läßt bzw. man nicht sicher sein kann, ob es sich um eine neutralgraue Referenz handelt? Genau da kommt ein Kontrollbild mit einer Graukarte oder was auch immer vor dem eigentlichen Foto zum Zuge, denn an Hand dieser Referenzaufnahme kann man dann alle weiteren Bilder sehr exakt in den Farben einstellen, und das mit einem Mausklick. Lohnt sich in meinen Augen aber nicht bei jedem Bild, sondern nur dann, wenn es auf hohe Farbneutralität ankommt.

Alternativ kann man auch mit der Objektivscheibe arbeiten (Zerocs, E-xpo-Disk u.ä.), hier wird im Gegensatz zur CBL und Graukarte die Farbe der Lichtquelle gemessen. Und wenn man es ganz genau haben möchte, dann nutzt man z.B. den X-rite Colochecker Passport, mit dem man nicht nur den Weißabgleich tätigen kann, sondern darüber hinaus auch noch die Kamera profilieren/kalibrieren kann, diese Profile lassen sich dann im RAW Konverter abrufen, viel genauer geht es kaum noch. ;)

Wichtig ist eigentlich nur, dass das verwendete Material tatsächlich frei von Farbe ist, bei vielen Papieren billiger Fertigung ist das leider manchmal nicht gewährleistet und endet mit dem gleichen Ergebnis, wie bei einem selbst ausgedruckten Blatt Papier mit 50% Grau. Keine gute Idee bzw. rausgeschmissenes Geld. Wer hier spart, ist selbst schuld.

Früher haben sich die Fotografen eines rel. einfachen aber wirkungsvollen "Tricks" bedient: Man nehme ein rein weißes ungebleichtes (und unbenutztes :mrorange: ) Papiertaschentuch, Referenzaufnahme zur Lichtquelle mit vorgehaltenem Tuch machen et voilà, der Weißabgleich steht. ;)


VG
Frank
 
Zuletzt bearbeitet:

Adi100

Raindrops keep falling on my head *summt

AW: Graukarte oder Farbkarte ?

was auch gut ist statt einer Graukarte
der SpyderCube von Datacolor
ein Würfel mit jeweils weiß grau schwarz und einem
Loch welches 100% schwarz hat.
Durch die Würfelform hat er die Schwarz, Grau Flächen
einmal auf der Schatten und einmal auf der Licht zugewandten Seite.
Auf der Herstellerseite von Datacolor gibt es auch ein Video dazu.
 

Adi100

Raindrops keep falling on my head *summt

AW: Graukarte oder Farbkarte ?

Bei schwierigen Lichtverhältnissen empfehle ich definitiv ein "Meßgerät" für den Weißabgleich.

wie würdest du vorgehen wenn das alles nicht vorhanden ist oder bei der Aufnahme nicht war, um richtig zu korrigieren?

Den Schwarzpunkt und Weisspunkt suche ich mir immer über den Schwellenwert
aus, aber wie machste das mit dem Graupunkt?
Hier habe ich immer meine Probleme mit .-)
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

AW: Graukarte oder Farbkarte ?

Mit dem Graupunkt geht das auch:


  • 50% Grauebene erstellen

  • Ebenenmodus "Differenz"

  • darüber eine Einstellungsebene "Schwellenwert"

  • Regler ganz nach links ziehen und danach wieder langsam nach rechts, dort wo sich die ersten schwarzen Flecken bilden, findet man die neutralen Mitteltöne

  • Marker setzen (Farbaufnahmewerkzeug)

  • anschließend Grau- und Einstellungsebene löschen.

  • Nun nur noch mit dem mittleren Tonwertkorrektur-Regler auf den soeben erstellten Marker im Bild klicken.

Diese Technik habe ich vor Jahren aus einem Buch von Doc Baumann gelernt, ist glaube ich immer noch up to date... ;)


VG
Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Graukarte oder Farbkarte ?

Die Baumannsche Graupunktmethode wohnt bei mir auch schon lange in einer Aktion :)
..aber warum das Pferdchen von hinten aufzäumen wenn man sich schon beim Shooting die spätere EBV erleichern kann?
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

AW: Graukarte oder Farbkarte ?

Sehe ich auch so, aber wenn man ganz unverhofft und plötzlich vor dem Motiv des Jahrtausends steht und keine Graukarte o.ä dabei hat, tja dann... :D ;)


VG
Frank
 

Grip

Noch nicht viel geschrieben

AW: Graukarte oder Farbkarte ?

WOW, danke für die fixen Antworten, bei so geballter Kompetenz trau ich mich fast gar nicht mehr weitere Fragen zu stellen. Dennoch hab ich noch 2 :D:D

1. Wie erkenne ich, ob eine angebotene Karte einer guten Qualität entspricht? Muß dazu sagen, ich lebe / arbeite gerade in China und die Kommunikation ist nicht immer möglich.

2. Auch wenn ich denke, das Grundprinzip des Abgleichs verstanden zu haben, würde ich es gerne mal Schritt für Schritt selbst nachvollziehen und den Workflow verinnerlichen. Beim Fotografieren und auch in Photoshop. Gibt es ein Tutorial (hab keins gefunden) oder eine gute Schritt für Schritt Anleitung?
 

northC

Hat es drauf

AW: Graukarte oder Farbkarte ?

Ich wollte noch kurz anmerken das dein Problem mit der grauen Wand eigentlich nicht durch einen falschen Weißabgleich kommt.
Es ist nicht der Weißabgleich der hier daneben liegt sondern die Belichtungsmessung.
Eine DSLR und auch andere Belichtungsmesser sind immer auf ein 18% Grau geeicht. Das ist die durchschnittliche Helligkeitsverteilung in eine Szene die Fotografiert wird. Aber eben nur der Durchschnitt.
Deine weiße Wand oder ein Haase im Schnee sind weit entfernt von durchschnittlicher Helligkeit. Daher verschiebt sich dein Bild ins Graue.
Genauso würde eine schwarze Wand sich ins Graue verschieben.

Du brauchst also eine Graukarte, aber nicht für den Weißabgleich, sondern für die Belichtungsmessung. Denn die graue Seite der Graukarte reflektiert genau diese 18% Licht zum einmessen des Belichtungsmessers.

In Zukunft also Karte vor das Motiv halten, Graukarte voll in Bild bringen, die Belichtungsspeicherung an der Kamera drücken und Feuer frei ;)

Gruß
 

studio24

Homo Nikoniensis

AW: Graukarte oder Farbkarte ?

Viele Antworten, aber bezüglich des ursächlichen Problems gibt es nur die eine richtige Antwort, die von northC.

Die graue Wand ist eine Unterbelichtung. Und Graukarten dienen in erster Linie dazu, die Belichtung richtig zu gestalten. Aber für den Weißabgleich kann man sie auch nehmen. ;-)

@Grip
Schau dir sofort nach der Aufnahme doch mal das Histogramm in deiner Cam an, da erkennst du doch schon, ob eine Unter-/Überbelichtung vorliegt und ob du eine Belichtungskorrektur vornehmen musst. Das Handbuch der Cam erklärt es auch ganz gut, soweit ich das in Erinnerung habe.
 

Grip

Noch nicht viel geschrieben

AW: Graukarte oder Farbkarte ?

OK, ich hab noch zu wenig verstanden... :)

aber das We steht ja vor der Türe. Werd mir eine Karte besorgen und versuchen....

Nur, wie erkennt man eine gute Karte? Glück? Marke? Material, ...?
 

northC

Hat es drauf

AW: Graukarte oder Farbkarte ?

Ich habe eine von Novoflex:
http://www.fotokoch.de/fotowelt/Novoflex_Graukarte_Weisskarte_15x20_Zebra_16947.html
würde mir aber beim nächsten mal eine zum falten kaufen.
http://www.fotokoch.de/fotowelt/Helios_Falt-Graukarte_mit_cm-Einteilung_31210.html
Zum eine ist sie größer, gefaltet aber für den Transport kleiner.

Wenn du das Histogramm zu lesen lernst, dann kannst du dir die Graukarte eigentlich sparen.
Trotzdem kann einem die Graukarte bei schwierigen Lichtsituationen wie z.B. dunkle Kirche, weißes Brautkleid und schwarzer Anzug, helfen die optimale Belichtung zu finden.
Das muss dann allerdings vorher passieren ;)

Gruß
 

virra

lazy lizzard

AW: Graukarte oder Farbkarte ?

Für dein Problem brauchst du keine Graukarte. Auch nicht zum anmessen. An der Kamera gibt es die sogenannte gegenlichtkorrektur (dieser Bereich von -2 bis +2 in 1/3 eingeteilt). Lies da mal im Handbuch nach. Diese Funktion ist dafür gedacht, die Aufnahmen wie z.B. weißes Papier im Schnee oder Raabe im Tunnel zu korrigieren. Da der Beli versucht alles auf ein mittleres Grau zu belichten (denn durchschnittliche Sachen haben im Mittel eine Helligkeit wie Grau), belichtet er folgerichtig schwarz zu hell und weiß zu dunkel.




Schau da mal unten bei INTEGRALMESSUNG auf das Beispiel SPOTMESSUNG:
Belichtungsmessung < Die Kamera < Grundlagen < Fotoschule

Falls du zum Histogramm was lernen willst:
http://www.puchner.org/Fotografie/technik/fotografieren/belichtung.htm
 

Grip

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AW: Graukarte oder Farbkarte ?

und die Farbkarten braucht man dann eher um die Farbechtheit zu kalibrieren? Wann sollte ich das einsetzen? Unter Kunstlicht ?
 

northC

Hat es drauf

AW: Graukarte oder Farbkarte ?

und die Farbkarten braucht man dann eher um die Farbechtheit zu kalibrieren? Wann sollte ich das einsetzen? Unter Kunstlicht ?

Hast du bei deinen Aufnahmen bisher eine Farbkarte vermisst oder hattest du danach das Gefühl du hättest lieber eine einsetzen sollen? Wenn nein, dann brauchst du keine.
Ich würde dir grundsätzlich raten nur das zu kaufen was dir wirklich beim fotografieren fehlt. Sonst fliegt es nur in der Fototasche rum und wird nicht gebraucht. Mit einem Weißabgleich hast du schon viel für eine korrekte Farbdarstellung getan.

Gruß
 

Adi100

Raindrops keep falling on my head *summt

AW: Graukarte oder Farbkarte ?

Diese Technik habe ich vor Jahren aus einem Buch von Doc Baumann gelernt, ist glaube ich immer noch up to date... ;)

mhhh.........DocBaumann . ähmm da war doch was
aufs Bücherregal guck .........
Farbkorrektur für Fotografen sehe ...... unberührt und jungfräulich
ein Wunder das die Cellofanhülle schon weg ist.....
(Stunden später) etwas versteckt auf Seite 77 .........

vielleicht sollte ich , bevor ich weitere dumme Fragen stelle
doch mal alles zuerst lesen was mir mal zu Weihnachten
geschenkt wurde .-)


Danke für deinen Tipp .-))
 

virra

lazy lizzard

AW: Graukarte oder Farbkarte ?

Farbkarten oder Graukeile mit Farbfelden braucht man eigentlich eher zur Reproduktion. Wenn man z.B. mal Leos Mona Lisa ablichten will, kann man die Karten mitfotografieren und so hat man später am Schirm eine exakte Farbvorgabe, ohne dass die gute mit in die Litho geschickt werden müsste. Einen Weißabgleich macht man mit der Graukarte, aber sehr gute Voreinstellungen gibt es ja schon in der Cam vorprogrammiert. Wer also Kunstlicht nutzt (also keine pilleplalle Glühbirnen, sondern fest definierttes Heisslicht mit 3 400° Kelvin), kann man darauf zurückgreifen.

Für alles andere kann man sehr gut am RAW drehen. Wenn man komisches Licht hat, oder gleichmäßiges Mischlicht, fährt man aber am besten mit einem Weißabgleich auf eine neutrale Fläche, also im professionellsten Fall auf die Graukarte. Geht aber für den Hausgebrauch auch mit einer normalen Pappe. Und ich würde sagen, lerne erstmal die Grundregeln, bevor du dir teures Equipment zulegst, dass du wahrscheinlich nie wieder nutzen wirst, denn die Automatik ist für allgemeine Lichtsituationen oft nich zu schlagen.
 
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