In der vergangenen Woche verkündeten wieder einmal sowohl Microsoft als auch Apple Neuerungen. Während die einen nach allem, was von mir gelesen wurde, vielfach überraschen und überzeugen konnten, gelang dies den anderen anscheinend nicht so recht. Aber sollte das Resümee wirklich so ausfallen?
Heruntergebrochen aufs wohl Aufsehenerregendste beider Seiten: der All-in-One-PC Surface Studio oder die Touch-Bar und weniger Anschlussvielfalt am MacBook Pro – was ist Evolution, was Revolution? Oder, um auf dem anscheinend notwendigen Boden zu bleiben: Was bringt euch tatsächlich etwas? Beziehungsweise: Bringt euch etwas überhaupt etwas? Mal abgesehen von zu zahlenden Preisen?
Microsoft
Microsoft jedenfalls präsentierte , ein durchaus formgeschmeidiges Alles-in-einem-Gerät. Der 28-Zoll-Bildschirm liefert 192 dpi, Vivid Color, sRGB und wahlweise DCI-P3, bietet 10-Finger-Touch-Bedienung und lässt auch den Surface Pen über sich gleiten. Damit die Berührungen auch leicht von der Hand und vom Stift gehen, lässt sich der Bildschirm in 20-Grad-Position klappen. Nett.
Unter der Haube bzw. vollständig im kompakten Fuß des Bildschirms verbaut (abhängig von der gewählten Konfiguration): bis zu 32 GB RAM, Intel der sechsten Core-i-Generation und NVIDIA bis hinauf zur GeForce GTX 980M. Hinsichtlich der Speicherung greift man auf Hybrid-Festplatten zurück, wahlweise mit 1 TB oder 2 TB. Alle Spezifikationen findet ihr .
Als Bedien-Zugabe wurde darüber hinaus Surface Dial vorgestellt, ein Drehregler, im Video unter anderem zu sehen bei Minute 1:07. Ob auf dem Schreibtisch oder aufgelegt auf kompatible Touch-Bildschirme können damit zunächst Programme wie Paint, OneNote oder Microsoft Fotos gesteuert werden. (Bei Turn On gibt es die gesamte Liste der zum Launch unterstützten 18 Programme).
Neben den Hardware-Neuerungen ging Microsoft auch auf Windows 10 los und verkündete nach dem Anniversary- nun das Anfang 2017 anstehende Creators-Update: Dass Paint sodann völlig anders ausgestattet sein wird und 3D kann, wurde ja bereits angeführt. Mit Windows Capture 3D wird das Smartphone weiterhin zum 3D-Scanner – Objekte können erfasst und damit in die dreidimensionale Virtualität überführt werden.
Auch Office-Programme sollen 3D-fähig werden, allen voran PowerPoint, das schließlich erlauben wird, 3D-Präsentationen zu erstellen, in denen Objekte frei gedreht, bewegt, vergrößert und verkleinert werden können. Und da „3D“ an dieser Stelle noch nicht oft genug gefallen ist: Mit Microsoft Edge wird man in Kombination mit entsprechenden Brillen ebenfalls ins Dreidimensionale abtauchen können. Kurzum: 3D steht im Fokus des Updates (außerdem Verbesserungen für Freunde des Computer-Gamings).
Apple
Nach der Apple-Präsentation blieben wohl vor allem zwei Dinge haften: Erstens eine Touch-Bar oberhalb der Tastatur, die Funktionstasten ersetzt und stattdessen abhängig von der laufenden App entsprechende Symbole zum Andrücken anzeigt. Zweitens der Verlust von Anschlüssen: SD-Kartenleser? Nein. HDMI? Nein. MagSafe? Nein. Was bleibt, ist USB-C/Thunderbolt. Das kann man nun kritisieren, man kann aber auch argumentieren, dass nur diese Schnittstelle in nicht allzu entfernter Zukunft vielleicht auch bei anderen Geräten übrig bleiben wird?!
Bei Chip heißt es provokant, Microsoft habe den iMac neu erfunden, auf Welt.de wird ein Moment festgestellt, an dem „Microsoft cooler als Apple wurde“, und bei der Handelszeitung ist gar die Rede von einem „Wendepunkt in der Techgeschichte“. Relativ klar positioniert sich da weitestgehend die Medienwelt, hier bei MobileGeeks immerhin ein Bericht, der Kontra gibt, mit dem Tenor: „Die Zukunft wird zeigen: Apple hat es richtig gemacht“, weil USB-C/Thunderbolt als universelle Schnittstelle vermutlich übernehmen wird.
Was meint nun ihr? Ist Surface Studio tatsächlich eine attraktive Neuerfindung? Und fällt bei Apple nicht weg, was perspektivisch sowieso wegfallen wird?
Euer Jens
Bildquelle Vorschau und Titel: Pixabay