Picture Diary "Die Gefährten"

Rezlas · 28.02.2010

Huhu, lese gerade "Herr der Ringe" von J.R.R.Tolkien durch und da ist mir die Idee entstanden die Gefährten bei einem gemütlichem Lagerfeuer zu zeichnen. Die Reisenden sind gerade erst aufgebrochen und da ist die Welt noch in "Ordnung". =)

Das ganze wird von mir als Tagebuch gehalten, mit jedem Schritt und Kommentar dazu. Das soll in erster Linie mir helfen, ein technisch, richtiges Bild zu fertigen indem ich Ratschläge von erfahrereren Künstlern hier befolge, bevor ich Fehler mache, soll aber auch Usern, die gerade erst anfangen zu zeichnen, als Hilfestellung dienen. Das ist das erste Mal, dass ich ohne Referenzfotos zeichne und so viele Personen auf einem Bild hatte ich auch noch nie, daher hoffe ich auf eure Hilfe. =)

Aktuelles Stadium: (6. Update)

Rezlas · 28.02.2010

AW: Picture Diary "Die Gefährten"

Let´s Go!

Als erstes mache ich ein Rasterfeld mit einem Blick von Oben und zeichne die Positionen der einzelnen Personen mit farbigem Kreis ein. In der Mitte positioniere ich Lagerfeuer, links einen Baumstamm auf dem zwei der Charaktere sitzen werden.

Als nächstes skaliere ich das Ganze per bearbeiten -> transformieren -> perspektivisch verzerren.
Im Hintergrund füge ich die Horizontlinie hinzu. Nun füge ich bei der vorderen Person einen Balken, welches in achte Teile geteilt ist ein (ein Mensch ist genau acht Köpfe groß, daher die Aufteilung).

Wenn ich nach dieser Person gehe, kann ich die Größe der hinterstehenden Charaktere festlegen, indem ich die unteren Linien über die Füße der hinteren Personen bis zu dem Horizont ziehe und dann wieder zum Kopf zurückkehre.

Nun kann ich die Balken bei den anderen Personen einfügen und die Größe anpassen. Ich gehe erstmal davon aus, dass alle Personen auf dem Bild, Menschen sind und traditionelle Körpergröße haben.
Bei diesem Vorgang bin ich übrigens nach dem Buch von Andrew Loomis "Fun with Pencil" gegangen. Dort ist es besser erklärt

Nun lege ich die Größe der einzelnen Rassen fest. Zwerg mache ich 4 Köpfe groß und 2 Menschenköpfe kürzer. Hobbits werden 6 Köpfe groß, dafür aber 3 Menschenköpfe kürzer als der Mensch. Der Elf wird die gleiche Größe wie der Mensch haben.

Nun positioniere ich meine Charaktere in das Bild, mit Hilfe der Balken, passe ich die Größe nach der Perspektive ein, die Skalierungen helfen mir die Größe der einzelnen Rassen richtig umzusetzen.

Der erste Schritt ist getan, die Personen stehen da, wo ich sie haben wollte und müssten die richtige Größe haben, sowohl nach der Perspektive, wie auch bei Rassenunterschieden.
Nächstes mal werde ich die Positionierung weiter ausarbeiten, da die Charaktere teilweise sitzen werden auf dem finalem Bild.

Wenn jemand da ein Fehler sieht, bitte sagen

lorsay · 01.03.2010

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wow ... ganz große klasse !!!!
suuuper und einleuchtend bisher erklärt.
ich hoffe, du bleibst bei diesem projekt und schilderst dein vorgehen weiter so ausführlich, denn dann wird es ein hervoragendes tutorial !!!

ach ja, fehler hab ich noch keine endteckt

Rezlas · 01.03.2010

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@lorsay danke, ich werde es zumindest versuchen, detalliert zu beschreiben. Hoffe, dass was gescheites dabei rauskommt.

NullNeuner · 01.03.2010

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Haste das Bild schon fertig erstellt und wird das jetzt ein Tutorial oder ist das eine Art Protokoll des Erstellungsprozesses?
Ich finds großartig.

Rezlas · 01.03.2010

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nein, das aktuelle Stadium ist mein tatsächlicher Fortschritt, denn ich beabsichtige ja auch das Bild fehlerfrei hinzubekommen und dabei werde ich auch eure Hilfe und Ratschläge brauchen

Rezlas · 01.03.2010

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Als erstes habe ich mir mal zwei der Charaktere vorgenommen und zwar die beiden, die im Vordergrund stehen. Der Mensch ist Boromir, der auf einem Felsblock sitzt und gerade sein Schwert reinigt und der Zwerg Gimli der sich mit ihm unterhält. Ich habe dazu ein neues Dokument geöffnet und die Skizzen rauskopiert. Bei dem Boromir wird es etwas schwer, da er andere Pose hat. Ich habe mich ledeglich daran orientiert, die Maße mit dem Kopf zu nehmen. Arm ist 3 Köpfe lang, Bein 4 Köpfe. Mit dem Gimli wird es leichter, er steht ja jetzt blos mit dem Rücken zum Betrachter. Ich habe mir einfach mal Hilfslinien gezogen, um besser Orientierung wegen den Proportionen zu behalten. Es sind jetzt zwar immer noch nur grobe Skizzen, aber ich habe trotzdem schon mal dem Zwerg seinen typischen Bauch und muskulöse Ärme gezeichnet.

Ich habe übrigens bei dem Zwerg und dem Menschen die Seiten vertauscht. Es kam mir so besser vor (war ja eh kein großer Akt, da die sich auf gleicher Höhe befanden). Habe ausserdem ganz grob den Hintergrund gezeichnet. Anschließend kopiere ich meine Chars in das anfängliche Dokument.
ps.: es wird bei diesem Format bleiben, also so ist die Komposition des Bildes.

Verbesserungsvorschläge bitte melden!

Crewler · 01.03.2010

AW: Picture Diary "Die Gefährten"

also bis jetzt garnich übel

..
falls die einzelnen personen einer jeweiligen rasse nicht auch unterschiedlich groß untereinander sind sehe ich da tatsächlich einen fehler.. ich geh mal davon aus, dass falls es sich hier um ein foto handeln würde der fotograf auf einem stein oder sowas sitzt (falls nicht musst du auch den horizont höher legen > immer auf augenhöhe des betrachters).. wie auch immer .. gleich große objekte egal in welchen tiefenabstand befinden sich auf einer horizontalen linie.. bilder sprechen mehr als worte

..

alle angaben ohne gewähr

crewler

Rezlas · 02.03.2010

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Hi Crewler, ich glaube in der Drastellung wären die Chars zu weit weg vom Betrachter (wenn die Personen unter der Horizontlinie stehen), bzw. wäre die Perspektive anders, ich müsste sie dann, leicht schräg von oben zeichnen. Wenn die Horizontlinie oben ist, schauen wir von oben bzw. wenn die Linie unten wäre, würde man von unten schauen.
Glaube ich zumindest, dass es so ist

habe jetzt nach Ihrem Kommi in ein paar Büchern nachgeschlagen und die beiden Skizzen scheinen richtig zu sein, blos halt in verschiedener Perspektive.

Magarit · 02.03.2010

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Hi Rezlas,

erstmal: Super gute Idee. Das wird ein spannender Thread. Perspektive, Proportionen etc. sind nicht wirklich meine Stärke. Das mache ich meist nach Gefühl (mit den entsprechenden Resultaten *g). Deswegen kann ich nur beisteuern, was mein "Bauch" sagt. Beim Betrachten hatte ich das Gefühl, dass trotz Berechnung, Boromir im Vergleich zu dem Gnom zu klein ist.

Sorry, aber sachlich begründen, kann ich es leider nicht.

Die Kompositione gefällt mir im Übrigen sehr gut.

LG

Magarit

Rezlas · 02.03.2010

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@magarit dankschö

boromir wirkt kleiner, weil er ja auf dem Felsen hockt und insgesamt schmaler ist als der Zwerg, aber ich habe das gleiche Gefühl, daher werde ich den Gimli etwas in den Vordergrund verschieben, hat auch noch anderen Grund. Wenn er sich mit Boromir unterhält, kann er in der Position unmöglich auf der gleichen Linie stehen.

Herkules · 02.03.2010

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Sieht gut aus! Ich finde HdR eh gut ^^

Verbesserungsvorschlag; Zieh den armen Leuten doch mal was an

Trutscherle · 03.03.2010

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Hallo
das so aufzuzeigen ist eine tolle Idee, Kompliment. Der Gnom erscheint mir etwas zu kompakt, aber da spielt natürlich auch die künstlerische Freiheit eine große Rolle.

kleineKaba · 03.03.2010

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Hallo Rezlas

In deinem zweiten Post im ersten Text (zweiter Satz) ist ein Textfehler:
'In der Mitte positioniere [hier scheint etwas zu fehlen] Lagerfeuer, links einen Baumstamm auf dem zwei der Charaktere sitzen werden.'

was deinen Zwerg angeht, empfinde ich diesen auf dem Bild auch als zu plump, wenn der auf dem Stein sitzende ein Mensch normaler Größe sein soll.
Der 'Mensch' wirkt neben dem Zwerg filigran wie eine zarte Elfe und nicht wie ein Krieger.

Liebe Grüße
Kaba

NullNeuner · 03.03.2010

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Würde den Zwerg etw. verkleinern und den hockenden/sitzenden Menschen komplett überarbeiten. Der muss kerniger aussehen, außerdem sitzt er so, als hätte er Muskelkater am Hintern.

Rezlas · 03.03.2010

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@Herkules kommt schon noch, Perücken kriegen die auch noch

@Trutscherle danke, werde schauen ob man was machen kann mit dem Zwerg
@kleineKabe "ich" ist das fehlende Wort. War zwar so gedacht, dass der Zwerg nur 3 Köpfe kleiner ist als der Mensch und wenn Boromir aufstehen würde, täte es auch genau passen. Ausserdem soll ja der Zwerg plump sein. Aaaaaber, du hast recht, ich muss da was ändern, mir kommt es auch komisch vor, obwohl, dass anfangs so gedacht war. An den Charakteren werde ich noch rumfeilen, hoffe auch, dass mit der Kleidung die Grobheiten etwas retuschiert werden.
@NullNeuner wie gesagt werde die beiden noch überarbeiten

neues Update wird spät. am Wochenende kommen, da ich zur Zeit viel Projekte für die Arbeit schreiben muss am Rechner, aber am WE dann sicher.

ps. vielen Dank für eure Kommis, werde sie auf jeden Fall zu Herzen nehmen

Rezlas · 06.03.2010

AW: Picture Diary "Die Gefährten"

Gimli und Boromir habe ich überarbeitet, Gimli ist nun kleiner und näher dem Betrachter. Boro hat etwas andere Pose und müsste etwas muskulösere Statur haben.
Nun sind auch Legolas und Sam mit von der Party. (Wurden nach dem gleichem Prinzip wie Gimli und Boromir erstellt)
Ich überdenke mir gerade die Positionen von Frodo (der vorderste Hobbit) und den 2 Menschen auf der linken Seite.
ps.: habe gerade sehr viel um die Ohren, daher der langsamme Fortschritt

War vielleicht nicht der günstigste Moment für so einen Projekt, aber ich hoffe, dass es bald wieder zügig geht.

kleineKaba · 07.03.2010

AW: Picture Diary "Die Gefährten"

hm ... sam und legolas erkenne ich noch nicht wirklich in den neu ausgestalteten figuren ...
aber ich muss auch zugeben, dass ich von der verfilmung ziemlich verblendet bin und mich an die orginalbeschreibung der charas nicht mehr erinnere ...

mensch und zwerg im vordergrund sind nun aber deutlich netter aufeinander abgestimmt. der zweg ist mir nach wie vor noch etwas zu mächtig im vergleich zum menschen, aber ich denke, dass sich das nochmal ein gutes stück relativiert, wenn du die figuren in klamotten steckst

ich bin gespannt, wie es weiter geht

Rezlas · 07.03.2010

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öhm im Buch werden die kaum beschrieben, da kann man sich seiner Fantasie freien Lauf geben. Ich kann den Zwerg nicht mehr schmaler machen, so stell ich mir ihn vor, der muss ja auch breiter als jeder Mensch wirken.

Dragnorr · 07.03.2010

AW: Picture Diary "Die Gefährten"

Hallo Rezlas, herzlichen Glückwunsch zu Deinem großen Engagement. Das wird hier eine interessante Sache. Allerdings muss ich Deine hochgesteckten Ziele etwas dämpfen, denn ein „fehlerfreies“ Bild gibt es nicht. Und ein technisch perfektes Bild ist noch lange kein gutes Bild. Selbst in einigen der größten Werke der alten Meister sind „Fehler“ bei Perspektive, Licht-/ Schattenberechnung oder den Proportionen zu finden. Natürlich waren diese Maler nicht zu blöd, es richtig zu machen. Sie waren so genial, dass sie die Regeln bewusst brachen, um die Szene athmosphärischer, glaubhafter oder was auch immer zu machen. Wichtig ist nur, was am Ende im Auge des Betrachters entsteht.
So ist zum Beispiel der Mensch natürlich nicht genau acht Köpfe groß und auch die entsprechende Proportionierung des Körpers stimmt so nicht grundsätzlich. Es handelt sich bei dieser Aufteilung (Kanon) lediglich um einen Näherungswert, der außerdem ein Idealbild aus der Renaissance darstellt. In Wahrheit sind die Maßverhältnisse genauso individuell verschieden wie die Nasenlänge. Wir kennen das alle selbst. Bei dem Einen sind die Beine zu kurz geraten, bei dem Anderen der Oberkörper und der Nächste hat besonders lange Extremitäten. Man kann sich jedoch bei den ersten Skizzen grob an der Kopfeinteilung orientieren, es darf nur nicht zum Selbstzweck entarten. Dazu kommt dann noch die Altersabhängigkeit der Proportionsmaße. Ein Kleinkind liegt bei etwa 4 Köpfen und mit dem Längenwachstum strecken sich die Proportionen auf schließlich ungefähr 7,5 bis 9 Köpfe. Wichtig ist vor allem, sich nicht sklavisch an irgendwelche Maßeinheiten zu klammern, sondern seinen Figuren Individualität und Leben einzuhauchen, damit sie nachher nicht wie genormte Schaufensterpuppen aussehen. Technisches Hintergrundwissen ist auch in der Malerei unerlässlich, denn zum Teil ist es ein Handwerk. Damit aus diesem Handwerk aber Kunst wird, sind vor allem Fantasie, Leidenschaft und das richtige Bauchgefühl gefragt.
In diesem Sinne, weiterhin frohes Schaffen.

ToM