AW: Reihenfolge bei Bildbearbeitung? Über-Bearbeitung verhindern?
Datensicherung ist wichtig und sinnvoll - gleiche Meinung
"Reihenfolge bei Bildbearbeitung? Über-Bearbeitung verhindern?" Es geht um den Bearbeitungs-Workflow
innerhalb einer EBV
Ich wiederhole mich: Es entsteht hier der Eindruck, dass man bei RAW Bearbeitung unbedingt mit Kopien arbeiten sollte. Was eben völlig falsch ist.
@Andre_S: Genau, auf den Punkt gebracht
Der Threadersteller darf mich gerne korrigieren, aber meiner Meinung nach will er Wissen, wie durch einen nondestruktiven Workflow das Bildergebnis - im Nachhinein - variierbar bleibt, falls das Bildergebnis am nächsten Tag nicht mehr gefallt.
Der Workflow variert natürlich Abhängig von Thema (Landschaft/Portrait, etc. ...) und der verwendeten Software. Ich bin ein PS-Junkie. Ja, ich weiß LR muss super sein, aber ich lande doch immer bei PS
Meine Vorgehensweise in der Portraitfotografie:
- RAW vom ACR an PS übergeben
- Oft
weiß ich
vor der Bearbeitung schon die spätere Ausgabegröße und ich beschneide das Bild entsprechend. Muss aber klar sein!
- auf einer Ebenenkopie wird dann Gesicht/Figur in Form gebracht
- Auf einer extra Ebene werden dann Fehler (Pickel, etc.) retuschiert, über die Deckkraft in Kombination mit eine Maske kann mit "Gefühl" nachkorrigiert werden.
- evtl. folgt dann Bearbeitung der Haut (Frequenztrennung, Weichzeichung)
(Ich korrigiere prinzipiell erst mal immer ohne Frequenztrennung/Weichzeichung, weil ich oft festgestellt habe, dass ich gar keine so große Perfektion will und mir zu unnatürlich ist. Dies ist aber Geschmackssache.)
- Mittels einer eigenen Dodge&Burn Action, lasse ich mir zwei Gradationsebenen mit Maske anlegen. Eine zur Abdunkelung und eine für die Aufhellung. Hiermit kann volle Flexibilität, weil nicht nur die Maske und Deckkraft, sondern auch die jeweilige Gradationskurve verändert werden kann.
- Mittels Hochpassfilter schärfe ich dann partiell nach (<-eigenes Thema)
- ungefähr hier hört die Bearbeitung auf und ich mache mich an den Farblook heran
- evtl. erhöhe ich die Kontraste durch anlegen einer Schwarzweißebene im Modus weiches Licht. Über die Regler, Maske und Deckkraft wird feinjustiert
- dann kommt er Farblook mit immer eigenen Ebenen (Verlaufsumsetzung, selektive Farbkorrektur, ....)
Kurzform:
- Gesichts/Figur - Shaping
- Fehlerretusche
- Dodge & Burn
- Kontraste
- partielle Nachschärfung
- Farblook
Prinzipiell benenne ich meist auch jede Ebene und lege strukturierte Gruppen an. Manchmal färbe ich die Gruppen noch zusätzlich. So habe ich grob, eine Ebenenstruktur wie in oben "Kurzform" angegeben.
Über die Deckkraft kann ich nun feintunen, Ebenen Aus- und Einblenden, oder durch die saubere Struktur auch in den einzelnen (Einstellungs-)Ebenen die Kurven, Farben, Regler, nachkorrigieren.
Somit bleibt mir fast die volle Kontrolle der Bildbearbeitung. Wichtig ist von Anfang an, strukturiert heranzugehen, alles zu benennen und zu Gruppieren. Obwohl ich meinen "Workflow" verinnerlicht habe mache ich mir trotzdem weiterhin die Mühe.
Hierzu ein Mini-Tipp: Inhaltlich zusammengehörige Ebenen mit der Maus markieren. Mit "STRG + G" werden die markierten Ebenen in einer Ebene automatisch in einer Ebene zusammengefasst. Gruppe schnell umbenennen.
So ist schnell eine übersichtliche Struktur erstellt.
Passt dann alles wird abschließend alles auf eine neue Ebene zusammengefügt und es folgt zum Abschluss - je nach Ausgabeart - die finale Bildschärfung.
Lg Stephan